Gelsenkirchen. Torsten Fröhling, der Trainer der Schalker U-23-Fußballer, ärgert sich nach der 0:1-Pleite im Regionalliga-Revierderby gegen Rot-Weiß Oberhausen.
Es wäre schön gewesen, Gedanken lesen zu können. Ganz sicher hat Torsten Fröhling nämlich nicht alles gesagt, was ihm nach dieser 0:1 (0:0)-Pleite im Regionalliga-Revierderby gegen Rot-Weiß Oberhausen durch den Kopf geschossen ist. Vor allem auch nach diesem dämlichen Gegentreffer, den Shaibou Oubeyapwa in der 89. Minute für die Kleeblätter erzielt hat. „Es setzt sich fort wie in der Hinrunde“, sagt der Trainer der U-23-Fußballer des FC Schalke 04 dann. „Wir sind zu blöd, unsere Chancen zu nutzen.“
Zu dieser Blödheit kam allerdings auch, dass sich Robin Benz in ausgezeichneter Verfassung präsentiert hatte. Er konnte nach dem Schlusspfiff nicht einmal genau sagen, wie viele hundertprozentige Chancen der Königsblauen er vereitelt hatte. „Drei, vier“, schätzte der 25-jährige Oberhausener Keeper. „Es kommen noch Spiele, in denen die Jungs mir den Arsch retten müssen. Diesmal hab ich’s gemacht.“
Fröhling: „Wenn wir die so nicht reinmachen, dann ist das auch eine Qualitätssache“
Klar: Dass Robin Benz mehrmals klasse pariert hatte, war auch Torsten Fröhling nicht entgangen. Doch in der ersten Halbzeit hätte seine Mannschaft nicht nur in Führung gehen können, sondern müssen. Die beste Möglichkeit ließ in der 15. Minute Blendi Idrizi aus, als er nach hervorragender Vorarbeit von Jimmy Kaparos am RWO-Schlussmann scheiterte.
„Wenn du in der ersten Halbzeit wenigstens ein Tor machst, sieht’s anders aus“, sagte der Schalker U-23-Coach, der seinen angeschlagenen Kapitän Fatih Candan in der Startelf hatte aufbieten können, um dann deutlich zu werden: „Wenn wir die so nicht reinmachen, dann ist das auch eine Qualitätssache.“ Kurze Pause. „Dann spielt man Regionalliga und nicht Bundesliga.“
Schalkes Innenverteidiger Noah Awassi ist am kommenden Samstag gesperrt
Abgesehen von den Abschlüssen hatte die königsblaue U23, bei der Innenverteidiger Noah Awassi seine fünfte Gelbe Karte in dieser Saison sah, so dass er am nächsten Samstag gegen den FC Wegberg-Beeck fehlen wird, in den ersten 45 Minuten einen starken Eindruck hinterlassen. „Die Jungs sind viel gelaufen, haben engagiert gearbeitet“, lobte Torsten Fröhling. „Das sah nach Fußball aus, das sah auch mal schön aus.“
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Der 54-jährige Fußball-Lehrer schien sich trotz dieser herben Enttäuschung schon wieder ein bisschen beruhigt zu haben, aber dann platzte es doch noch einmal aus ihm heraus, als er mit seinem rechten Arm Richtung Tor schwenkte. Und zwar so: „Das sind mehr als 15 Quadratmeter. Irgendwann muss das Ding auch mal ins Eckige. Das ist brutal.“ Es war für das Schalker U-23-Team sogar verschärfte Brutalität, weil es gegen die Rot-Weißen in den schwarzen Hosen ja nicht einmal ein Pünktchen behalten durfte.
Shaibou Oubeyapwa trifft in der 89. Minute zum Oberhausener 1:0-Sieg
Bei seiner Analyse der fünften Saisonniederlage wird Torsten Fröhling wahrscheinlich auch in einigen Tagen noch immer wieder die erste Halbzeit vor Augen haben. „Wenn du 2:0 führst, kannst du auf Konter spielen. Dann hast du die Oberhausener gebrochen“, meinte er. Nichtsdestotrotz sprach der Trainer auch die zweite Halbzeit an, in der „wir die Abstände nicht mehr richtig eingehalten haben“, und sehr deutlich vor allem jene 89. Minute, in der das Tor des Tages gefallen war. „Das“, betonte Torsten Fröhling, „darf nicht passieren. Wir haben den Ball und verlieren ihn.“ In der RWO-Hälfte, wohlgemerkt.
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Jedenfalls landete der Ball bei Shaibou Oubeyapwa. Der 27-Jährige zog davon, schoss die Kleeblätter zum 1:0-Sieg und nicht nur Torwart Sören Ahlers in den Frust-Status. In der 70. Minute noch hatte der 23-jährige Schalker Keeper dieses Eins-gegen-eins-Duell mit dem Togolesen dank einer großartigen Fußabwehr für sich entschieden und kurz danach von seinen Vorderleuten lautstark „Kopf hoch!“ gefordert. Da wusste er noch nicht, dass einige Schalker Köpfe nach dem Schlusspfiff sogar enttäuscht ins Gras sinken werden.
Tor: 0:1 Shaibou Oubeyapwa (89.).
FC Schalke 04 U23: Ahlers - Matriciani, Lübbers, Awassi (90.+1 Berisha), Ezeh - Kaparos, Hanraths (71. Barnes) – Idrizi (82. Balouk), Ceka, Scienza (77. Halbauer) - Candan.
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