Rödinghausen. Das sagt Torsten Fröhling nach dem 1:2 in Rödinghausen. Schalkes U-23-Trainer bringt die A-Jugendlichen Mehmet Can Aydin und Bleron Krasniqi.
Es tut einer königsblauen Seele weh. „Heja BVB, Heja BVB, Heja, Heja, Heja BVB!“, schmettert es im Häcker-Wiehenstadion aus der Kabine des Siegers, der des SV Rödinghausen. Aber so, wie Torsten Fröhling in diesem Moment aussieht, scheint er dies gar nicht wahrzunehmen. Weh tut dem Trainer der U-23-Fußballer des FC Schalke 04 nämlich das, was er zuvor in den mehr als 90 Regionalliga-Minuten auf dem Rasen gesehen und erlebt hat: die 1:2 (0:1)-Niederlage und vor allem, wie diese zustande gekommen ist. „Es ist“, sagt er, „bittertraurig, dass wir nicht belohnt worden sind.“
Torsten Fröhling ist jedoch weit davon entfernt, nach dieser eisigen Partie 30 Kilometer nördlich von Bielefeld einzig und allein seinen Kapitän dafür verantwortlich zu machen. „Das passiert auch in der Bundesliga, das passiert überall mal“, sagt der 54-jährige Fußball-Lehrer.
Elfmeter: Schalke-Kapitän Fatih Candan scheitert an SVR-Keeper Alexander Sebald
In der Nachspielzeit hat sich Fatih Candan die riesige Möglichkeit geboten, sich und seine Teamkollegen zumindest mit einem Punkt auf die Heimreise zu schicken. Und der eine oder andere Schalker hat den Elfmeter-Pfiff von Schiedsrichterin Vanessa Arlt nach einem Foul an Jimmy Kaparos auch schon wie den Ausgleich gefeiert. Aber der 31-Jährige scheitert dann mit seinem schlecht geschossenen Strafstoß an Rödinghausens Keeper Alexander Sebald.
Ein 2:2 wäre für die Schalker ganz sicher ein verdienter Lohn gewesen. Sie hatten nämlich nach dem 0:2 eine sehr gute Reaktion gezeigt. Apropos: Der Strafstoß, den Frauen-Bundesliga-Schiedsrichterin Vanessa Arlt vor dem zweiten SVR-Treffer verhängt hatte, stieß bei Torsten Fröhling auf null Verständnis. „Da haben sich zwei Rödinghauser“, sagte der U-23-Coach, „gegenseitig umgerannt. Das war ein Elfmeter, der keiner war. Da hätte ich mir Fingerspitzengefühl gewünscht.“
Schalkes Brasilianer Léo Scienza kriselt und lässt eine Top-Chance liegen
Vielleicht nicht Fingerspitzengefühl, aber ganz gewiss ein besseres Gespür hätte sich Thorsten Fröhling nach zehn beziehungsweise nach 22 Minuten gewünscht. Erst fingen sich seine Spieler nach einer Ecke – wieder einmal aus dem Rückraum nach einer Standardsituation – das 0:1, das Angelo Langer mit einem 18-Meter-Schuss erzielte, und dann ließen sie die Möglichkeit zum 1:1 aus. Fahrlässig sogar. „Eine Großchance, die reinmuss“, sagte Torsten Fröhling und meinte, als er an den kriselnden Brasilianer Léo Scienza dachte: „Vor Wochen hätte er den auch gemacht.“
Als dann schließlich das erste Schalker Tor durch den 18-jährigen Belgier Marouane Balouk fiel, dessen Hereingabe immer länger und länger geworden und zum 1:2 eingerollt war, drängte das Schalker U-23-Team auf den Ausgleich. Allerdings soll Fatih Candan den Ball noch leicht berührt haben, so dass er als Torschütze gewertet wird. „Wir sind geduldig geblieben, haben das ordentlich gemacht und nicht nachgelassen“, sagte Torsten Fröhling, der schließlich auch noch die A-Jugendlichen Mehmet Can Aydin und Bleron Krasniqi für mehr Offensiv-Power gebracht hatte.
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Die mögliche Belohnung aber blieb aus. Und als sich Torsten Fröhling nach einem kurzen Abstecher in die Kabine seiner Mannschaft im Stadion-Trakt ärgerte, machte er auch kein Hehl daraus, dass ihn vor allem auch der SV Rödinghausen genervt hatte. Ziemlich sogar. „In der Regionalliga ist es ein Ergebnis-Spiel“, sagte er. Also hat das Team von Trainer Nils Drube doch alles richtig gemacht? „Das ist etwas, was wir nicht machen und nicht wollen. Rödinghausen hat sehr tief gestanden und nur auf unsere Fehler gewartet. Das ist mit so einer Mannschaft ein bisschen schwach“, meinte der Coach des nur noch Tabellenzehnten.
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In Kurzform: Der SVR ist trotz seiner destruktiven Spielweise und seines ständigen Jammerns – fast immer in länger anhaltender Liegeposition – mit drei Punkten geschmückt worden.
Tore: 1:0 Angelo Langer (10.), 2:0 Ba-Muaka Simakala (49., Foulelfmeter), 2:1 Fatih Candan (51.).
FC Schalke 04 U23: Ahlers - Matriciani, Lübbers, Hanraths, Halbauer - Kaparos, Flick - Ceka, Balouk (77. Krasniqi), Scienza (77. Aydin) - Candan.
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