Herdecke. Louis Köster hat 2019/20 in der U-17-Bundesliga in den 21 Spielen des FC Schalke 04 20-mal in der Startelf gestanden und zwölf Tore erzielt.
Wie ist es eigentlich, wenn die eigene Mama Bürgermeisterin ist? Louis Köster schmunzelt. „Ich hab’s ja von klein auf und merke nicht viel davon“, sagt er. Und wie ist es, wenn der eigene Sohn Schalker ist? Die Antwort fällt deutlich kürzer aus. „Schön!“, sagt Katja Strauss-Köster.
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Seit 2009 ist die 50-Jährige das parteilose Stadtoberhaupt Herdeckes und durfte unter anderem auch schon Jürgen Klopp zu dessen Zeit als BVB-Trainer zu ihren Bürgern zählen. Sie will dann aber auch gleich mal loswerden, dass ihr Sohnemann „nicht für uns spielt“, wie sie sagt.
„Er spielt für sich. Wir fragen auch immer mal: Macht’s noch Spaß? Dann wird er schon böse.“ Diesmal nicht: Louis Köster schüttelt den Kopf. Leicht zumindest.
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Auf der anderen Seite des Tisches schmunzelt Thomas Köster: der 56-jährige Papa, der Chauffeur ist, wenn sein Sohn in Gelsenkirchen Training hat. „Der fährt jeden Tag, der ist gerne da“, sagt Louis Köster, um mit seinem herrlich trockenen Humor und einem Lächeln fortzufahren: „Er wird traurig sein, wenn ich allein fahren werde.“ Und das wird schon bald der Fall sein – immer vorausgesetzt, dass es die Corona-Bedingungen zulassen werden.
Zwölf Tore und vier Vorlagen in der Saison 2019/20 in der U-17-Bundesliga
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Am 25. Januar wird Louis Köster, der in der vergangenen Saison in der U-17-Bundesliga in den 21 Schalker Spielen 20-mal in der Startelf gestanden hat und auf zwölf Tore sowie vier Vorlagen gekommen ist, 18 Jahre alt. „Dann fährt er heimlich nach“, sagt Katja Strauss-Köster. Klar: Sie lacht. „Manchmal werde ich“, meint Louis Köster dann noch, und das muss für Thomas Köster doch beruhigend klingen, „ihn auch fahren lassen.“
Bis es jedoch wieder soweit sein wird, findet Fußball für die Familie Köster nur vorm Fernseher statt – in der Bundesliga. Was jedoch zurzeit nicht unbedingt schön, sondern eher leidvoll ist.
„Ich war ja nie ein großer Fußball-Fan. Das bin ich geworden“, sagt Katja Strauss-Köster. Schalke-Fan halt. „Ich werde hibbelig und nervös“, erzählt sie von ihrem Empfinden vor dem TV-Gerät und blickt zu ihrem Mann. „Er kann das ertragen“, sagt sie dann und wünscht sich, dass Fußball-Spiele im Hause Köster schon bald wieder so sein werden wie früher: Hütte voll. Mit 20, 30 Leuten. Und sehr, sehr gerne auch mit Schalker Siegen.
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