Ruhpolding. Bei der 19. World Team Challenge der Biathleten, die erstmals nicht auf Schalke ausgetragen wird, schaffen zwei deutsche Duos einen Podestplatz.

Mit einer Jubelfaust und einem strahlenden Lächeln lief Simon Schempp seiner Freundin Franziska Preuß in die Arme. Dank einer überzeugenden Leistung am Schießstand sicherte sich das Biathlon-Paar bei der World Team Challenge in Ruhpolding hinter den überraschend starken Russen Jewgenija Pawlowa und Matwej Elisejew mit 7,1 Sekunden Rückstand den zweiten Rang.

Das tolle deutsche Abschneiden bei der 19. Auflage, die wegen der Corona-Pandemie diesmal nicht in in der Schalker Veltins-Arena stattfand, komplettierten Denise Herrmann und Benedikt Doll – mehr als 750 Kilometer von Gelsenkirchen entfernt – als Dritte. Benedikt Doll ließ im Schlussspurt den Italiener Lukas Hofer nach Fotofinish um 0,1 Sekunden hinter sich. „Der Zielsprint von Benni war legendär“, sagte Denise Herrmann.

Simon Schempp: „Mit dem Ausgang sind wir sehr, sehr zufrieden“

Vor allem aber für den 32-jährigen Simon Schempp war sein erstes internationales Rennen in diesem Winter ein Fingerzeig an die Trainer, dass er mit Blick auf die Rennen im neuen Jahr endlich auch im Weltcup-Kader wieder berücksichtigt wird. „Das letzte Schießen, wo es auf die Nerven ankam, dass es da so gut funktioniert hat, macht mich sehr glücklich. Mit dem Ausgang sind wir sehr, sehr zufrieden“, sagte Simon Schempp nach dem Verfolgungsrennen im ZDF.

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Auch im ersten Teil, dem Massenstart, hatte Simon Schempp 18 seiner 20 Schuss abgeräumt und damit Rang zwei gesichert, obwohl er aufgeregter als sonst in den Wettkampf ging. „Es freut mich sehr, dass Simon es so gut zusammengebracht hat“, sagte seine Freundin Franzsika Preuß.

Laura Dahlmeier: „Er liefert hier eine Serie nach der anderen ab, ganz stark und beeindruckend“

Während die 26-Jährige im Weltcup mit konstant guten Leistungen aufwartet, hatte der Massenstart-Weltmeister von 2017 nach einer guten Vorbereitung in den internen Ausscheidungsrennen gegen Erik Lesser und Roman Rees das Nachsehen. Sein letztes Weltcuprennen hatte Simon Schempp im März in Kontiolahti bestritten, bei dem er aber nur 43. wurde. Jetzt hofft er, ab 7. Januar in Oberhof dabei zu sein. „Er liefert hier eine Serie nach der anderen ab, ganz stark und beeindruckend, das freut mich sehr für Simon“, sagte ZDF-Expertin Laura Dahlmeier, die 2013 auf Schalke die WTC gewonnen hatte.

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Insgesamt wurden 156.000 Euro an die zehn teilnehmenden Duos ausgeschüttet – 28.000 Euro davon für die Sieger. Simon Schempp hatte zusammen mit Vanessa Hinz 2016 für den bislang letzten deutschen Sieg bei der WTC gesorgt. 2018 hatte er mit seiner Freundin Franziska Preuß Rang zwei belegt.

Benedikt Doll: „Es hat Spaß gemacht, es ist nach wie vor ein richtig gutes Training“

Erstmals seit 2001 fand das Einladungsrennen in Ruhpolding statt, das sonst in der Schalker Fußball-Arena mehr als 40.000 Zuschauer anlockt und bei dem Laura Dahlmeier im vergangenen Jahr ihr Abschiedsrennen gemacht hat. Ohne Fans – wegen der Corona-Pandemie, die auch die Verlegung des Events notwendig gemacht hatte. Es soll aber eine einmalige Angelegenheit bleiben. So kam Ruhpolding doch noch zu Biathlon-Wettkämpfen, denn wegen Corona findet im Januar in der Chiemgau-Arena kein Weltcup statt. Stattdessen wird eine Doppel-Veranstaltung in Oberhof ausgetragen.

Denise Herrmann hatte im Massenstart noch sieben Strafrunden laufen müssen, im Jagdrennen blieb die 32-Jährige dann aber fehlerfrei und bereite so die Grundlage für Rang drei. „Es hat Spaß gemacht, es ist nach wie vor ein richtig gutes Training“, sagte Benedikt Doll. (dpa/AHa)