Erle. „Am Ende hat sich die Cleverness durchgesetzt“, sagt Hartmut Scholz, Coach des Gelsenkirchener Fußball-Landesligisten Erler SV 08, nach dem 2:4.
Für den Erler SV 08 wachsen die Bäume in der Fußball-Landesliga nicht in den Himmel. Nach den knappen Siegen gegen Langenbochum (3:2) und bei der SSV Buer (2:1) wurde der Gelsenkirchener Neuling daran erinnert, dass es für ihn in dieser Saison wohl einzig und allein darum geht, fünf Mannschaften hinter sich zu lassen und die Klasse zu halten.
Der Kirchhörder SC gehört ganz sicherlich nicht zu diesen fünf Kandidaten. Er wird zu den Teams gezählt, die für einen der vorderen Ränge in Betracht kommen. Warum das so ist, stellte der Klub aus Dortmund an diesem Sonntag als Gast am Forsthaus unter Beweis. Der KSC war bei seinem 4:2-Sieg nicht unbedingt die bessere Mannschaft, aber auf jeden Fall die abgezocktere. Das gab in einer recht ausgeglichenen Partie den Ausschlag.
Erles Trainer Hartmut Scholz: „Am Ende hat sich die Cleverness durchgesetzt“
„Am Ende hat sich die Cleverness durchgesetzt“, resümierte ESV-Trainer Hartmut Scholz. Diese Cleverness, diese Abgezocktheit äußerte sich vor allem in jener Szene vier Minuten vor Schluss, die letztlich spielentscheidend war. Man kann auch sagen, dass eine Prise Unfairness hinzukam. Nachdem Jerome Glittenberg den Ball ins Seitenaus gespielt hatte, weil ein Gäste-Akteur am Boden lag, verzichteten die Kirchhörder darauf, den Ball zu den Erlern zurückzuspielen. Sie kümmerten sich anschließend auch nicht um Kaan Gülmez, der sich nach einem Foul auf dem Rasen krümmte, sondern vollendeten ihren Angriff mit ihrem Tor zum 3:2.
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Hartmut Scholz schäumte vor Wut, er legte sich mit seinem Kirchhörder Trainer-Kollegen Karim Bouasker an, „was mir“, wie er später zugab, „nicht passieren durfte“. Der Fußball kam in der hektischen Schlussphase zu kurz. Anstatt sich um den erneuten Ausgleich zu bemühen, bekamen die Erler in der Nachspielzeit mit dem vierten Gegentor den Genickschlag vom Tabellenzweiten verpasst.
Niko Wollny verursacht Foulelfmeter, der zum 0:1 führt
Zuvor war es dem Gastgeber zweimal gelungen, einen Rückstand wettzumachen. Nach dem 0:1 durch einen von Torwart Niko Wollny verursachten Foulelfmeter war es Bastian van den Boom, der nach Zuspiel von Lukas Borutta egalisierte. Nach der Pause traf Jerome Glittenberg zum 2:2 auf Vorarbeit des kurz zuvor eingewechselten Zugangs Anton Cichos, der seine Qualitäten bei seinem Debüt durchaus andeuten konnte.
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Es wäre sogar noch mehr für den ESV 08 möglich gewesen, denn man musste Hartmut Scholz zustimmen, als er sagte: „Die besseren Tormöglichkeiten hatten wir.“ Aber Lukas Borutta und Bünyamin Karagülmez in der ersten Hälfte sowie Marvin Scholz und Jerome Glittenberg nach der Pause nutzen sie nicht – was als weiteres Indiz für die noch fehlende Cleverness und Abgezocktheit der Erler in ihrer neuen Spielklasse gewertet werden kann. Die Punkte für den Klassenerhalt müssen die Null-Achter wohl gegen andere Gegner holen.
Tore: 0:1 Simon Rudnik (5., Foulelfmeter), 1:1 Bastian van den Boom (12.), 1:2 Alexander Bernhard (56.), 2:2 Jerome Glittenberg (68.), 2:3 Muhammed Hüzyfe Güreser (86.), 2:4 Philip Magoley (90.).
Erler SV 08: Wollny, Reckort, Bakir, Scholz (64. Cichos), Gülmez, Sahin (80. Overhoff), Glittenberg, Borutta, Karagülmez, J. Heitbreder, van den Boom.
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