Erle. Dank Bünyamin Karagülmez feiert der Erler SV 08, der Gelsenkirchener Aufsteiger in die Fußball-Landesliga, seinen ersten Saisonerfolg. 3:2-Sieg.
Nur gut für den Erler SV 08, dass er einen Bünyamin Karagülmez hat. Der 28-Jährige, der die beiden vorangegangen Partien in häuslicher Quarantäne verbringen musste, war der Mann des Tages beim ersten Dreier der Grün-Weißen nach dem Aufstieg in die Fußball-Landesliga. Acht Minuten vor Schluss stocherte er den Ball in seiner unnachahmlichen Art zum 3:2-Siegtreffer für die Gelsenkirchener über die Torlinie. Er entschied damit das Kellerduell gegen BW Westfalia Langenbochum.
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„Bünyamin Karagülmez ist unsere Lebensversicherung“, gab Erles Trainer Hartmut Scholz nach dem Abpfiff erleichtert zu Protokoll. Sein kräftiger Torjäger hatte nicht nur das 3:2, sondern nach 14 Minuten auch schon das 2:0 erzielt. Er krönte damit eine starke Anfangsphase der Erler, die bereits nach zwei Minuten durch Lukas Borutta das 1:0 vorgelegt hatten.
Dank Erler Mithilfe macht Langenbochum aus dem 0:2 ein 2:2
Dem Gastgeber merkte man an, dass er unbedingt eine angemessene Reaktion auf das peinliche Pokal-Aus am Mittwoch bei Preußen Sutum zeigen wollte. Das registrierte auch Hartmut Scholz. „Die Einstellung war eine ganz andere“, meinte er. Er registrierte aber auch, dass sein Team fast einen sicher geglaubten Sieg aus der Hand gegeben hätte.
ls Trainer-Sohn Marvin Scholz kurz vor der Pause mit einem Kopfball beinahe für das 3:0 gesorgt hätte, gab niemand mehr einen Pfifferling für die Hertener. Nur Erles Vorsitzender Andreas Sasse wirkte trotz des verdienten Zwei-Tore-Vorsprungs zur Halbzeit alles andere als tiefenentspannt. „Es ist noch nicht durch“, meinte er.
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Er sollte Recht behalten. Die bis dahin recht harmlosen Langenbochumer kamen schwungvoll aus der Kabine und machten innerhalb von drei Minuten dank der Mithilfe der Erler Defensive aus dem 0:2 ein 2:2. Anschließend waren sie einem dritten Treffer näher als der ESV 08, der sich erst in der Schlussphase von dem Doppelschock erholt zeigte und froh sein durfte, dass die Begegnung nicht komplett gekippt war. Um doch noch den Sieg eintüten zu können, benötigten sie aber einen Mann ohne Nerven: Bünyamin Karagülmez. Diese Nerven hatte Niels Overhoff nicht. Er sah in der Nachspielzeit überflüssigerweise wegen Meckerns die Gelb-Rote Karte.
ESV-Trainer Hartmut Scholz: „Zehn Gegentore nach vier Spieltagen – das ist mir zu viel“
„Wir haben uns das Leben selbst schwer gemacht“, merkte Hartmut Scholz kritisch an. „Mit unserer beruhigenden 2:0-Führung hätten wir mehr auf Torsicherung spielen müssen. Nach dem Spielverlauf müssen wir am Ende sogar von einem etwas glücklichen Sieg sprechen.“
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Ende gut, alles gut? Nein. Auch im Moment der großen Erleichterung vergaß Hartmut Scholz nicht, den Finger in die Wunden zu legen. „Zehn Gegentore nach vier Spieltagen – das ist mir zu viel“, sagte der Trainer. „Die Jungs haben kämpferisch alles in die Waagschale geworfen, aber wenn sie in der Landesliga bestehen wollen, müssen sie auch in spielerischer Hinsicht dort ankommen.“
Tore: 1:0 Lukas Borutta (2.), 2:0 Bünyamin Karagülmez (14.), 2:1 Lukas Matena (57.), 2:2 Kerim Sehic (60.), 3:2 Bünyamin Karagülmez (82.).
Erler SV 08: Wollny, Jung, Reckort, Auth (89. Heitbreder), Scholz (85. Bakir), Gülmez, Sahin (63. Overhoff), Glittenberg (90. Lobe), Borutta, Karagülmez, van den Boom.