Gelsenkirchen. Nach etlichen Trainingseinheiten und zwei Testspielen wird es nun wieder ernst für die Grillonen.
Die Volleyballerinnen des TC Gelsenkirchen verbringen fast den kompletten Sonntag gemeinsam. Um 9 Uhr treffen sich Kapitänin Sarah Plura & Co. zur Abfahrt in Gelsenkirchen, anschließend geht es per Bus ins rund 150 Kilometer entfernte Paderborn, wo ab 12.30 Uhr das erste Oberliga-Punktspiel beim neuformierten Team des VoR Paderborn II ansteht. „Wir sind dann am späten Nachmittag wieder zurück“, sagt TCG-Trainer Gerd Hemforth. Der ehemalige Gymnasiallehrer hofft darauf, dass die Rückreise nicht mit leeren Händen stattfindet.
Im Vergleich zur vergangenen Verbandsliga-Spielzeit, in der die Grillonen den Gegnerinnen die Bälle nur so um die Ohren knallten und sich mit zwölf Punkten Vorsprung auf den TB Höntrop souverän den ersten Platz sicherten, sind die Vorzeichen jetzt anders. „Wir werden nicht so durch die Liga marschieren“, sagt Gerd Hemforth. „Das wird für uns ein großes Abenteuer. Einige Vereine, wie etwa Gladbeck, Bottrop/Borbeck oder Datteln, kennen wir. Andere sind für uns absolutes Neuland.“
Dazu zählt auch die Paderborner Zweitvertretung, die nach dem Corona-Break im Juni wieder das Training aufgenommen hat und ähnlich wie die Grillonen auch eine Beachvolleyball-Anlage zusätzlich zum Hallentraining nutzen konnten. Vorteile dürfen in Sachen Trainings-Intensität also weder die Ostwestfalen-Mädels noch das TCG-Team haben. „Was die Wettkampfpraxis angeht, hätten ich mir für meine Mannschaft das eine oder andere Spiel mehr gewünscht“, stellt der Grillonen-Trainer fest. In zwei Vorbereitungspartien gab es eine knappe Niederlage gegen den TB Oberhausen-Osterfeld und ein 2:2-Remis gegen den TV Gladbeck II. „Im Training konnten wir unser Programm durchziehen, aber was das Spielerische angeht, fehlen uns einige Begegnungen“, sagt Gerd Hemforth.
Grillonen gleich gegen starken Gegner
Der TCG-Trainer ordnet Paderborn als Mannschaft „aus dem oberen Regal“ ein und findet den zu erwartenden harten Auftakt durchaus positiv. „Mir ist das lieber, gleich gegen einen starken Gegner zu spielen, weil man dann direkt weiß, wie der Hase läuft. Die Mädels sollen es genießen, dass wir den Aufstieg geschafft haben. In der Oberliga anzutreten, bedeutet für uns nach zwei Jahren harter Arbeit auch eine Art Belohnung. Aber alle müssen natürlich richtig einordnen können, dass es mehr Rückschläge geben wird als zuletzt. Wir haben in den vergangenen zwei Spielzeiten insgesamt nur vier Spiele verloren. Jetzt wird es auch mal Nackenschläge geben. In so einem Fall muss man schnell aufstehen und weitermachen.“
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Insgesamt 14 Spielerinnen umfasst der Kader des TC Gelsenkirchen für die Saison 2020/21. Mit Joelle Salumu (zuletzt vereinslos) und Denise Palowski (MTV Union Hamborn) sind zwei externe Zugänge dabei. Wobei der Begriff „neu“ bei Joelle Salumu relativ ist. „Joelle hat im Alter von zehn Jahren bei mir mit dem Volleyball angefangen, war dann in Herne und Gladbeck, bevor sie zu uns zurückgekehrt ist“, schildert Gerd Hemforth.
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Die Mittelangreiferin wird gegen Paderborn bereits zum Spieltagskader der Grillonen zählen, während sich Außenangreiferin Denise Pawlowski wohl noch etwas gedulden muss. „Das“, betont der Coach, „ist aber kein Beinbruch. Wir brauchen jede Spielerin. Unser Ziel ist es, nicht in Abstiegsgefahr zu geraten. Platz fünf oder sechs sollte für uns machbar sein.“