Gelsenkirchen. Der Gelsenkirchener Sportausschuss stimmt den Plänen zu, eine Arbeitsgruppe für Gespräche über die Nutzung der Scholvener Anlage zu gründen.
Die erste Hürde ist genommen: Der Sportausschuss der Stadt Gelsenkirchen hat am Mittwochnachmittag die Beschlussvorlage abgesegnet, eine Arbeitsgruppe für Gespräche über die künftige Nutzung der Sportanlage an der Baulandstraße zu gründen. Im Rahmen eines interkommunalen Projektes soll der Gladbecker Sportverein SV Zweckel auf die Spielstätte des SV Hansa Scholven umziehen.
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Die einstimmige Zustimmung des Sportausschusses ermöglicht nun konkretere Überlegungen über eine mögliche Zusammenarbeit, auch mit dem benachbarten Verein SV Schwarz-Weiß Bülse. Und macht darüber hinaus den Weg vom Kirch- zum Leuchtturmdenken frei.
Umkleidegebäude auf Gladbecker Stadtgebiet
Mit diesem Bild verglichen viele Redner in dieser ersten Ausschuss-Sitzung nach dem Ende des Corona-Lockdowns das interkommunale – und für die meisten auch vorbildliche – Projekt der Städte Gelsenkirchen und Gladbeck. Hintergrund ist, dass die Zweckeler Sportanlage den aktuellen Anforderungen nicht mehr gerecht wird und aus Lärmschutzgründen nicht modernisiert werden kann. Das Projekt sieht deshalb vor, einen der beiden Ascheplätze an der Baulandstraße in ein Kunstrasenspielfeld umzubauen und perspektivisch ein neues Umkleidegebäude auf Gladbecker Stadtgebiet zu errichten.
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Geplant ist zudem, dass die Stadt Gladbeck die Kosten für den Bau des Kunstrasenplatzes übernimmt. Widerspruch dagegen gab es im chronisch klammen Gelsenkirchener Sportausschuss nicht. Im Gegenteil: Lukas Günther, Sprecher der SPD-Fraktion, war nicht der Einzige, der von einer Win-win-Situation sprach. „Für Gladbeck wäre es eine Entlastung, für Gelsenkirchen eine Aufwertung der Sportanlage, und auch die beteiligten Vereine würden profitieren“, sagte er.
Kritik an der Kommunikation
Ganz ohne Kritikpunkte kam dieser vierte Punkt der Tagesordnung dann aber doch nicht aus. So begann Sportdezernentin Annette Berg die Diskussion bereits mit einem Eingeständnis. „Die Kommunikation mit den Vereinen und der Politik ist leider nicht optimal verlaufen“, meinte sie und bezog sich dabei auf die Kritik des SV Hansa Scholven. Dieser hatte in den vergangenen Tagen mehrmals bemängelt, dass er erst vor zwei Wochen von den bereits seit zwei Jahren existierenden Überlegungen bezüglich eines Umzug des SV Zweckel an die Baulandstraße erfahren hatte. Auch Nachbar Bülse hatte sich danach zu Wort gemeldet und seinerseits Wünsche über eine Nutzung der Scholvener Anlage bekundet.
Der Großteil der Redner kritisierte ebenfalls, über Umwege von den Plänen erfahren zu haben. „Wie kann es sein, so weitrechende Entscheidungen vorzubereiten, ohne die verantwortlichen Akteure mit ins Boot zu holen?“, fragte beispielsweise Guido Tann, Sprecher der CDU-Fraktion, und forderte wie einige andere Abgeordnete auch, die Bülser ebenfalls in die Gespräche einzubeziehen.
Marco Baron: „Wir werden alle drei Vereine zu Gesprächen einladen“
Dies werde nun passieren, versicherte Gelsensport-Geschäftsführer Marco Baron. „Wir werden alle drei Vereine zu Gesprächen einladen. Da in vielen Bereichen bald die Sommerpause anfängt, kann ich aber noch nicht genau sagen, wann das passiert“, sagte er. Grundsätzlich zeigte er sich aber zufrieden mit der Reaktion des Sportausschusses: „Alle Beteiligten haben gesagt, dass das eine große Chance für die Vereine und Bevölkerung vor Ort ist, die Anlage in Scholven aufzuwerten. Wir werden jetzt gemeinsam mit den Klubs prüfen, welche Rahmenbedingungen es gibt und was sonst zu beachten ist.“
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Auch Christian Fischer, der Vorsitzende des Fußballkreises, war zufrieden: „Es ist toll, dass sich die Städte einig darüber sind, dass sie in Fußballinfrastruktur investieren müssen. Wichtig ist nun ein guter und transparenter Dialog mit den handelnden Personen. Wir als Kreis begleiten diesen Prozess gern.“