Der Aufsteiger aus Gelsenkirchen hat das Training aufgenommen, muss sich wegen der Corona-Auswirkungen aber mit einer Sommer-Pokalrunde begnügen.

Gelsenkirchen. Das Cricket-Team der Black Miners Gelsenkirchen hat nach der Corona-Unterbrechung wieder das Training unter freiem Himmel aufgenommen. Trainer Vignaesh Sankaran bat seine Mannschaft auf der Anlage am Nienhausen Busch zu einer viereinhalbstündigen Einheit. Und das, obwohl sich viele Miners-Spieler im Fastenmonat Ramadan befinden.

Auch interessant

„Für sie ist es schon hart, weil sie während der Einheit auch nichts trinken dürfen, aber die Jungs lieben ihren Sport und die Motivation ist immens hoch. Alle haben sich gefreut, dass sie endlich wieder Cricket spielen können“, bilanziert der Coach.

Regelmäßige Desinfektion

Black Miners-Geschäftsführer Martin Dworatzek achtete beim Training auf die Einhaltung der Hygienevorschriften und desinfizierte zwischendurch immer wieder die Cricket-Bälle. Dazu wurden auch die Helme der Spieler und auch die Handschuhe in regelmäßigen Abständen mit Desinfektionsspray eingesprüht.

Auch interessant

Vignaesh Sankaran: „Dazu haben sich die Spieler auch alle 15 Minuten die Hände desinfiziert. Die Jungs haben sich an alle Vorgaben gehalten, es gab überhaupt kein Unverständnis oder Diskussionen über die neuen Maßnahmen. Natürlich ist es ein bisschen anstrengend, wenn man immer an das Einhalten der Abstände denken muss. Wir waren erst skeptisch, ob wir das alles wie gewünscht umsetzen können, aber letztlich hat es funktioniert.“

Erschwertes Technik-Training

Auch interessant

Für den Coach selbst ist das Vermitteln der Trainingsinhalte etwas schwieriger geworden. Anstatt sein Team direkt vor sich zu versammeln und Dinge aus nächster Nähe zu erklären, muss Sankaran nun mit 1,50 Metern Abstand seine Anweisungen und Tipps geben. „Ich kann wegen der Corona-Vorschriften nicht so nah an die Jungs herangehen, das ist das Üben von technischen Dingen natürlich nicht ganz so einfach, aber auch das lässt sich machen. Dass wir in dieser Form wieder das Training aufnehmen können, ist besser als nichts. Unser Vorteil ist natürlich auch, dass wir zum einen draußen trainieren können und zum anderen eine kontaktfreie Sportart betreiben. Sonst wäre es noch weitaus härter, alle Dinge umzusetzen.“

Regelmäßig desinfiziert Martin Dworatzek, Manager der Black Miners, Bälle, Helme und Hände der Spieler.
Regelmäßig desinfiziert Martin Dworatzek, Manager der Black Miners, Bälle, Helme und Hände der Spieler. © FUNKE Foto Services | Michael Korte

Die Gelsenkirchener hatten sich ursprünglich auf spannende Spiele in der Cricket-Bundesliga gefreut, aber daraus wird nichts. Die 50 Over Season wurde für 2020 komplett abgesagt. Die für 2021 geplante bundesweite Bundesliga muss ebenfalls warten: Das Projekt soll erst ein Jahr später an den Start gehen. Und was passiert diesen Sommer? „Wir spielen ab Mitte oder Ende Juni einen Vereinspokal aus, das ist vergleichbar mit dem DFB-Pokal im Fußball. Dabei handelt es sich um die Cricket-Kurzvariante von drei Stunden Spielzeit“, sagt Miners-Trainer Sankaran. Die einzelnen Paarungen sollen in Kürze ausgelost werden.

Bis dahin will Vignaesh Sankaran mit seiner Mannschaft nicht nur an technischen Finessen arbeiten, sondern auch im körperlichen Bereich. Dadurch, dass der Trainingsbetrieb wochenlang brach lag und vorwiegend Theorie auf dem Übungsplan stand, ist das Miners-Team aktuell noch nicht fit für den Spielbetrieb. „Bis Juni werden wir es hinkriegen“, verspricht Sankaran, „wir werden jetzt mehr im konditionellen Bereich arbeiten.“

Spieler verhalten sich vorbildlich

Da seine Spieler vorwiegend im Altersbereich von 20 bis 25 Jahren angesiedelt sind, sollten sich die Defizite relativ zügig aufarbeiten lassen. Krankheitsfälle gab es beim Cricket-Team der Black Miners Gelsenkirchen bisher keine. Auch deswegen, weil sich die Spieler nach Rücksprache mit der Sportlichen Leitung an die Hygienebestimmungen halten. Trainer Sankaran: „Alle Jungs tragen Mundschutz, wenn sie in Gebäude oder Geschäfte gehen oder öffentliche Verkehrsmittel nutzen. Keiner unterschätzt die Situation.“