Schalke. Schalke bezwingt den TuS 09 Möllbergen. „Das Ergebnis ist schön, das Spiel war weniger schön“, sagt Trainer Sebastian Hosenfelder nach dem 26:22.

Es läuft die 15. Spielminute. Sebastian Hosenfelder hat beim 3:8 gerade eine Auszeit genommen, sein Team auf drei Positionen verändert, als er mit dem Ergebnis gar nicht zufrieden ist. Wieder ein technischer Fehler. Das führt dazu, dass der Trainer der Oberliga-Handballer des FC Schalke 04 mit der Plastikflasche an der Bank wütend Fußball spielt. Am Ende, nach 60 Minuten, ist zwar nicht alles gut, aber sehr zufriedenstellend. „Das Ergebnis ist schön, das Spiel war weniger schön“, sagt der 39-Jährige später nach dem 26:22 (11:11)-Erfolg über den TuS 09 Möllbergen, dem großen Schritt Richtung Klassenerhalt.

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Letztlich bekamen die Schalker Handballer, die durch diesen Sieg ihr Fünf-Punkte-Polster auf die Abstiegszone gewahrt und sich wieder auf den zehnten Tabellenplatz verbessert haben, nach dieser Auszeit dann doch zumindest so halbwegs die berühmte Kurve und trafen viermal in Serie – eben auch, weil sich die Mannschaft aus Porta Westfalica kurz hintereinander drei Zeitstrafen eingehandelt hatte. Toll fand Sebastian Hosenfelder den Auftritt seines Teams jedoch längst noch nicht. „Das war glücklich, dämlich von denen – wie auch immer“, sagte der Trainer. „Das war eine sehr, sehr lahme erste Halbzeit. Das war Handball wie vor 20 Jahren. Hätten wir da schon Tempo gemacht, wäre es ein bisschen eindeutiger ausgegangen.“ Dank eines 3:0-Laufes zum Ende der ersten Halbzeit gingen die Schalker, die immer wieder Probleme mit der 5:1-Deckung des TuS 09 hatten, dann mit einem Unentschieden in die Kabine – 11:11. „Wir haben Möllbergen durch unsere langsame und langweilige Spielweise“, sagte Sebastian Hosenfelder, „in die Karten gespielt.“

Schiedsrichter Bernd Heidasch ermahnt beide Trainer

Fast eine Viertelstunde lang war es auch nach dem Wechsel noch eine enge Partie, in der jedoch zwei Schalker herausstachen: Linksaußen Julian Ihnen, der „ein tolles Spiel gemacht hat“, wie Sebastian Hosenfelder zu Recht zu Protokoll gab, und Torwart Fabian Sinkovec, der „erst noch zwei Kirschen kassiert hat, dann aber richtig gut im Spiel gewesen ist“, sagte der Schalker Trainer. Und da half es Möllbergens Coach André Torge am Samstagabend auch nicht, dass er zunächst Thorben Kirsch sowie später auch Jan Grzesinski eng decken ließ.

Starker Schalker Rückhalt:. Torwart Fabian Sinkovec.
Starker Schalker Rückhalt:. Torwart Fabian Sinkovec. © Olaf Ziegler

Die Schalker spielten nun fast so, wie es Sebastian Hosenfelder sehen wollte: mit viel Tempo. Und plötzlich traten sie so auf, als hätten sie Bernd Heidasch zugehört, der einen Hälfte des Hagener Schiedsrichter-Gespanns. Der hatte nämlich nach dem 19:17 durch Thorben Kirsch sowohl Sebastian Hosenfelder als auch André Torge ermahnt. Und zwar so: „Wenn beide Mannschaften den Hammer auspacken, sind wir da!“

Schalke gelingt ein 6:1-Lauf zur 25:19-Führung

Das Ergebnis war, dass die Schalker tatsächlich den Hammer auspackten, wenn auch nicht den der harten Spielweise, an den Bernd Heidasch bei seinen mahnenden Worten gedacht hatte. Sie waren nun da, sie hämmerten den TuS 09 Möllbergen nun quasi an die Wand und ließen diesem überhaupt keine Chance mehr. Nachdem Linkshänder Sebastian Berg per Siebenmeter noch einmal auf 18:19 für die Gäste verkürzt hatte, schafften die Schalker bis zur 52. Minute einen 6:1-Lauf und somit auf dem Weg zum sechsten Saisonsieg die entscheidende 25:19-Führung.

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Und als das Spiel dann vorbei war, saß Sebastian Hosenfelder in der Schürenkamp-Halle. Klar: Er freute sich über diesen wichtigen Erfolg. „Es ist schön, entspannt in die Derbys gehen zu können“,, sagte er – am kommenden Samstag (14. März) gegen den VfL Gladbeck sowie eine Woche später beim Aufsteiger HSC Haltern-Sythen. Dennoch grübelte der Schalker Trainer. „Wir hatten“, meinte er dann, „schon leidenschaftlichere Teams.“

Spielfilm: 0:1, 1:1, 1:3, 2:3 (10.), 2:5, 3:5, 3:8 (15.), 7:8 (22.), 7:10, 8:11 (27.), 11:11 (Halbzeit), 12:12, 12:14, 15:14 (37.), 17:16, 17:17 (41.), 19:17, 19:18, 21:18, 21:19, 25:19 (52.), 26:20, 26:22.

FC Schalke 04: Sinkovec, Zindel (n. e.) – Schwengers (n. e.), Gemsa, Fa. Hentschel, Lenz (1), Ihnen (6), Heming, Sauerland (1), Kirsch (8/2), Busjan (4), Ruskov (1), Grzesinski (4), Helfrich (1).