Schalke. Marco Baron folgt als Geschäftsführer auf Günter Pruin, Dieter Kutzborski soll als Präsident im Juni Nachfolger von Jürgen Deimel werden.

Dass sich an der Spitze von Gelsensport etwas verändern wird, ist schon lange klar. Der Zeitpunkt aber kommt jetzt doch ein bisschen überraschend. Zumindest auf dieser einen Position. Der 69-jährige Günter Pruin, der zurzeit krank ist, hat seinen Vertrag aufgelöst, so dass sein Nachfolger Marco Baron etwas früher als geplant auf den Geschäftsführer-Stuhl gerückt ist. „Er ist jetzt im wohlverdienten Ruhestand“, sagt Gelsensport-Präsident Jürgen Deimel. „Er ist aus familiären Gründen nach Münster gezogen und auch Opa geworden.“

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Und Jürgen Deimel macht kein Geheimnis daraus, dass Marco Baron, der 35-Jährige, für ihn die ideale Besetzung ist. Mit einer Projektarbeit hat für den ehemaligen Fußballer der SSV Buer, dessen Bruder Richard (40) sogar auf einen Einsatz im DFB-Pokal bei den Profis des FC Schalke 04 verweisen kann, alles bei Gelsensport begonnen. „Er hat dann gezeigt, dass er sehr gute Arbeit leistet, und konnte in die Aufgabe des Geschäftsführers hineinwachsen“, sagt der Gelsensport-Chef. „Ich hoffe, dass wir langfristig eine gute Lösung gefunden haben.“

Dieter Kutzborskis Steckenpferd ist der Breitensport

Das bedeutet, dass sich Gelsensport auf diesem Posten um 34 Jahre verjüngt. In der Summe werden es an der Spitze des Gelsenkirchener Sportmanagements 44 Jahre sein. Jürgen Deimel, der 75-Jährige, wird nach 45 Jahren als Präsident Schluss machen, und er hat seinen voraussichtlichen Nachfolger auch gleich mitgebracht: Dieter Kutzborski. Der 65-Jährige, der bereits seit drei Jahren als Beisitzer für Breitensport zum Präsidium sowie zum TC Scholven und Ski-Club Buer gehört, soll im Juni gewählt werden.

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Er bezeichnet sich selbst als Tausendsassa. „Nachdem ich das Berufsleben an den Nagel gehängt habe, habe ich etwas gesucht, das ich auch im Alter noch erleben kann“, sagt der ehemalige Industriemeister. Klar: Sein Steckenpferd ist der Breitensport. „Kinder und Senioren sind ein wichtiges Kriterium“, erzählt Dieter Kutzborski. „Aber auch die breite Mitte ist eines.“

Christian Fischer ist nicht mehr Vizepräsident Finanzen

Wenn sie demnächst die gemeinsame Gelsensport-Spitze bilden werden, wollen Marco Baron und Dieter Kutzborski in dem gut aufgestellten Team, zu dem mehr als 30 fest angestellte Mitarbeiter gehören, überhaupt nicht viel verändern. „Das runde Rad weiterdrehen“, formuliert der künftige Präsident. „Ein paar Stellschrauben zudrehen und ein verlässlicher Partner für Gelsenkirchen sein“, sagt der Geschäftsführer, der schon längere Zeit sehr intensiv mit Günter Pruin als dessen Stellvertreter zusammengearbeitet hat, „so dass er guten Gewissens früher gehen kann“.

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Sehr guten Gewissens wird auch Jürgen Deimel im Juni gehen können, der seit der Gründung Gelsensports 1994 – vorher waren es der Stadtverband für Leibesübungen, danach der Stadtsportbund Gelsenkirchen – Präsident ist. „Wir haben es geschafft, ein Vierteljahrhundert lang gute Arbeit zu machen“, sagt er. „Wir fördern gezielt alle Sportarten und nicht nur Vereinssportler.“

Unbesetzt ist bei Gelsensport momentan der Posten des Vizepräsidenten Finanzen, den Christian Fischer innehatte, der Chef des Fußballkreises Gelsenkirchen, Gladbeck und Kirchhellen. „Wir haben ihn gebeten, von seinem Amt zurückzutreten. Dieser Aufforderung ist er nachgekommen“, sagt Präsident Jürgen Deimel. Mehr nicht.