Gelsenkirchen. David Wagner unterstützt seinen Mönchengladbacher Trainer-Kollegen Marco Rose. „Ich bin zu 100 Prozent bei ihm“, sagt der Schalker Chefcoach.

Klar: Es wird an diesem Montagnachmittag auch ein bisschen über das Achtelfinale des DFB-Pokals gesprochen, das der FC Schalke 04 am Dienstagabend (20.45 Uhr/Sky) in der Veltins-Arena gegen Hertha BSC bestreitet und auf das die Königsblauen nach den Worten ihres Cheftrainers David Wagner richtig Lust haben. Da erst etwas mehr als 50.000 Karten für diese Partie verkauft sind, werden übrigens die Tageskassen öffnen.

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David Wagner erzählt, dass er das eine oder andere vom Freitagabend aus dem Berliner Olympiastadion gerne wiedersehen würde. „Es waren genügen Sachen, die wir gut gemacht haben. Wir waren defensiv sehr, sehr stabil. Das müssen wir jetzt bestätigen oder einen weiteren Schritt machen“, sagt der 48-jährige Fußball-Lehrer. „Nichtsdestotrotz sind wir selbstkritisch genug, dass wir in Ballbesitz zu viele einfache Fehler gemacht haben. Wir wissen sehr, sehr wohl, was wir gut gemacht haben und was wir besser machen müssen.“

Mönchengladbachs Alassane Plea sieht die Gelb-Rote Karte

Interessant wird die Pressekonferenz im Medien-Zentrum der Veltins-Arena, die in einer sehr überschaubaren Runde stattfindet, allerdings erst, als ein Aufreger des vergangenen Bundesliga-Wochenendes ein Thema wird. Nein, es handelt sich nicht um das verbale Fernduell zwischen Berlins Trainer Jürgen Klinsmann und David Wagner, das für den Schalker Coach auch gar keines ist. Es geht um die Gelb-Rote Karte gegen Alassane Plea beim 2:2 Borussia Mönchengladbachs am Samstagabend gegen RB Leipzig, die Schiedsrichter Tobias Stieler vehement verteidigt hat: „Er hat wiederholt abfällig und gestenreich keinen Respekt gezeigt und folglich Gelb-Rot bekommen.“

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Gladbachs Trainer Marco Rose, der in diesem Spiel selbst die Gelbe Karte gesehen und anschließend auch gesagt hat, dass sein Verhalten too much gewesen sei, hat davor gewarnt, das Thema Vorbilder zu hoch zu kochen. „Wir sind uns unserer Rolle bewusst. Schwierig wird es aber, wenn das Thema in eine Richtung gelenkt wird, in der wir mit unserem Verhalten dafür zuständig sein sollen, dass in unteren Ligen Schiedsrichter geschlagen werden“, sagt der 43-jährige Marco Rose.

Bundesliga-Aufreger des Wochenendes: die Gelb-Rote Karte gegen Gladbachs Alassane Plea.
Bundesliga-Aufreger des Wochenendes: die Gelb-Rote Karte gegen Gladbachs Alassane Plea. © dpa | Robert Michael

Schalkes Trainer David Wagner: „Das ist konstruiert“

Und dafür erhält er die komplette Zustimmung David Wagners, der für die neue Richtlinie des Deutschen Fußball-Bundes überhaupt kein Verständnis hat. „Ich bin da zu 100 Prozent bei Marco“, sagt der Schalker Cheftrainer am Montagnachmittag und verurteilt die Herangehensweise, dass die Vereine in der Winterpause ein Schreiben erhalten und mitgeteilt bekommen hätten, dass die Schiedsrichter nun radikaler, strikter und kompromissloser auf solche soften Vergehen reagierten. „Die Schiedsrichter können sich das Regelwerk dann so zunutze machen und sagen: Ihr habt’s alle gewusst“, sagt David Wagner ganz nüchtern. „Ich verstehe den Zusammenhang nicht zwischen dem, was im Amateurfußball passiert, das absolut zu verurteilen ist, und dem, wie sich die Spieler in der Fußball-Bundesliga verhalten.“

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Der Schalker Cheftrainer wird sehr deutlich. „Wir haben diese Szenen nicht“, sagt er. „Ich glaube auch nicht, dass es runterzubrechen ist, wenn ein Spieler für eine – in seinen Augen – Fehlentscheidung mal die Arme hebt, mal abwinkt oder sich aufregt.“ David Wagner betont, dass er diese Art und Weise des DFB falsch finde. „Das ist“, sagt er, „konstruiert, weil wir keine Jagdszenen in der Bundesliga haben, in denen Spieler oder wer auch immer die Schiedsrichter jagen.“

Harm Osmers aus Hannover pfeift in der Veltins-Arena

Und die Unparteiischen, die am Dienstag und Mittwoch die Paarungen des Achtelfinals leiten werden, bekommen Unterstützung. In dieser Saison kommt der Videobeweis nämlich bereits in der Runde der letzten 16 und nicht erst wie in der vergangenen Spielzeit im Viertelfinale zum Einsatz.

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Der entsprechende Assistent wird bei der Partie zwischen Schalke und Hertha BSC Matthias Jöllenbeck aus Freiburg sein. Leiten wird das Spiel Harm Osmers aus Hannover, der in dieser Saison einmal bei einem Bundesliga-Match der Königsblauen im Einsatz war, und zwar am 7. Dezember beim 1:2 bei Bayer 04 Leverkusen.