Gelsenkirchen. Thilo Kehrer, 2015 mit Schalkes A-Junioren Deutscher Meister, spielt nach seiner Verletzungspause bei PSG-Trainer Thomas Tuchel keine Rolle.

37 Millionen Euro spülte der Transfer von Thilo Kehrer zu Paris Saint-Germain 2018 in die Kasse des FC Schalke 04. Da konnten weder der Abwehrspieler, der 2012 in die Knappenschmiede gekommen war, noch der Verein Nein sagen. Und er erlebte eine tolle erste Saison, kam auf 40 Pflichtspiele, wurde französischer Meister und schien sich im Konzept von Bundestrainer Joachim Löw zu einem sehr wichtigen Mann zu entwickeln.

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Allerdings ist Thilo Kehrer bislang bei sieben Länderspielen stehengeblieben, und eine Teilnahme an der Europameisterschaft im Sommer ist für den 23-jährigen Defensiv-Allrounder wohl in weite Ferne gerückt – weil er sich direkt am ersten Spieltag der Ligue 1 beim 3:0 gegen Olympique Nîmes eine so schwere Fußverletzung zugezogen hatte, dass er erst 122 Tage später am 11. Dezember im Champions-League-Spiel gegen Galatasaray Istanbul (5:0) zu seinem Comeback kam.

Deutscher Meister 2015 mit Leroy Sané und Trainer Norbert Elgert

Richtig zurückgekehrt ist der ehemalige Schalker, der am 25. Mai 2015 im Wattenscheider Lohrheidestadion mit Leroy Sané an seiner Seite und Norbert Elgert als Trainer dank eines 3:1-Sieges über die TSG 1899 Hoffenheim vor 12.500 Zuschauern Deutscher A-Junioren-Meister wurde, seitdem allerdings noch nicht.

In den vergangenen vier Pariser Partien gehörte er nur zweimal zum Kader, und das ohne Einsatzzeit. Das bedeutet: null Minuten Spielpraxis im Jahr 2020. Auch am Samstag beim 5:0 des Spitzenreiters (zwölf Punkte vor dem Tabellenzweiten Olympique Marseille) gegen den Tabellenfünften Montpellier HSC hatte PSG-Trainer Thomas Tuchel für Thilo Kehrer nur einen Dauerplatz auf der Ersatzbank – wie auch für Julian Draxler.

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Klar: Für Thilo Kehrer spricht, dass er „in der Dreier-Abwehrkette alle drei Positionen spielen kann“, wie er selbst schon gesagt hat. „Egal wo. Bei Schalke habe ich oft links gespielt, bei PSG meistens rechts. Aber in der Innenverteidigung fühle ich mich eigentlich auch sehr wohl.“ Allerdings ist die Konkurrenz in Paris dort enorm. Die Franzosen Abdou Diallo (23) und Prisnel Kimpembe (24), die Brasilianer Marquinhos (25) und Thiago Silva (35) sowie der erst 17-jährige Tanguy Kouassi, der mit Frankreichs U-17-Mannschaft im vergangenen Jahr WM-Dritter geworden ist, werden Thilo Kehrer augenblicklich immer vor die Nase gesetzt. (AHa)