Schalke. Im Finale der der Hallenfußball-Kreismeisterschaft der Ü-32-Kicker setzt sich der SV Hessler 06 mit 4:3 gegen Eintracht Erle durch.

Mit diesem Finale hatten wohl die wenigsten gerechnet. Im letzten Spiel der Ü-32-Hallenfußball-Kreismeisterschaft in der Sporthalle Schürenkamp trafen der SV Hessler 06 und Eintracht Erle aufeinander. Nach zehn Minuten Spielzeit setzten sich schließlich die Altherren vom Jahnplatz in Heßler knapp mit 4:3 durch.

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Mit dem SV Hessler 06 als Endspielteilnehmer hat man rechnen können, doch Eintracht Erle erreichte das Finale doch eher überraschend. Denn die Erler gewannen als Zweiter ihrer Vorrundengruppe B ihr Halbfinale gegen den souveränen Sieger der Gruppe A, den SV Horst 08, der alle vier Partien siegreich gestaltet hatte, deutlich mit 4:1. Nichts war mehr von der Souveränität der Horster aus der Vorrunde zu sehen. Die Heßleraner dagegen setzten ihren Lauf auch im Halbfinale fort. Als Sieger der Gruppe B trafen sie auf den Gruppe-A-Zweiten, Titelverteidiger VfB Kirchhellen. Hessler 06 führt schon mit 2:0, als Kirchhellen zum 2:2 ausglich. Doch in der letzten Minute machte Hessler alles klar. Mit einem indirekten Freistoß brachte Murat Ekmekci sein Team in Front. Selim Yücel machte mit einem Treffer über die Bande alles klar – 4:2.

Murat Ekmekci trifft zum 4:3

Während der dritte Platz nur noch im Neunmeterschießen entschieden wurde – Horst 08 gewann gegen den VfB Kirchhellen mit 2:1 –, waren danach die letzten zehn Spielminuten des Tages noch einmal sehr spannend. Zumal auch Hessler 06 und Eintracht Erle als einzige Teams ungeschlagen blieben und sich auch in der Vorrunde 2:2 getrennt hatten. Hessler 06 ging mit 1:0 in Führung, Eintracht Erle aber drehte die Partie – 2:1. Nach dem Ausgleich von Sinan Güney brachte Selim Yücel mit seinem zweiten Treffer im Endspiel Hessler wieder in Führung – 3:2. Doch Erle gelang noch einmal der Ausgleich – 3:3. 40 Sekunden vor dem Abpfiff handelte sich die Erler eine Zwei-Minuten-Strafe ein, mit der sie natürlich nicht einverstanden waren. Und wie im Halbfinale war es erneut Murat Ekmekci, der sich seine letzte Atemluft für den Treffer zum 4:3 aufsparte. Vier Sekunden vor dem Ende gab es zwar noch mal einen Freistoß für die Eintracht, doch ein Treffer fiel nicht mehr. Somit konnten sich die Heßleraner Oldies über den Kreismeistertitel in der Halle freuen.

Stress: Christian Greve kickte erst bei den Ü-40- und dann bei den Ü-32-Titelkämpfen.
Stress: Christian Greve kickte erst bei den Ü-40- und dann bei den Ü-32-Titelkämpfen. © Joachim Kleine-Büning

Überraschend war der Sieg für den SV Hessler 06 nicht, denn in der Mannschaft spielten einige, die in früheren Jahren auch schon mal überkreislich agiert hatten. Und so jubelte am Ende das Team mit Yasin Arabaci, Murat Ekmekci, Markus Obermüller, Senay Cakmakci, Michael Winkler, Sinan Güney, Selim Yücel, David Mühlhause und Torwart Ajdin Mehmedagic verdient. Die Heßleraner waren die torgefährlichste Mannschaft, erzielten insgesamt 25 Treffer in sechs Spielen – mindestens vier in jeder Partie, lediglich gegen Eintracht Erle in der Vorrunde waren es nur zwei.

Christian Greve spielt zehnmal

„Das Halbfinale war für uns immer drin“, sagte Ajdin Mehmedagic, der 2.•Vorsitzende des Jahnplatz-Klubs, der im Tor eine selbstsichere Ruhe ausgestrahlt hatte. Im vergangenen Jahr waren die Heßleraner schließlich schon Dritter geworden. „Aber dieses Mal fehlten noch einige Spieler wie etwa Patrick Rüsenberg“, sagte Ajdin Mehmedagic. Sein Team bekam bei der Siegerehrung neben dem Pokal noch 100 Euro für die Mannschaftskasse.

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Ein Mann hätte der Spieler des Tages werden können. Nach dem Sieg mit der Ü 40 des SV Horst 08 war Christian Greve drauf und dran, auch mit der Ü 32 den Titel zu holen. Nach fünf Spielen mit der Ü 40 folgten vier Siege mit der Ü 32, ehe er in seinem zehnten Spiel des Tages mit Horst 08 die Halbfinal-Niederlage gegen Eintracht Erle kassierte. Christian Greve kroch da bereits auf dem Zahnfleisch. Schon nach dem zweiten Gruppenspiel mit der Ü 32 kam ihm beim Klettern über die Bande über die Lippen: „Ich kann nicht mehr. Mir tut alles weh.“ Und das, obwohl er eigentlich fit wie ein Turnschuh aussieht, zumal er beruflich ja auch Paketzusteller ist.

Noch Weihnachtsgeschenke kaufen

Aber warum hat er sich das überhaupt angetan, zwei Turniere an einem Tag zu spielen? „Ich habe das nur Patrick Kroll zum Gefallen getan“, sagte Christian Greve. „Ihm fehlte noch ein Abwehrspieler. Und da es sein Abschiedsturnier war, habe ich natürlich zugesagt.“ Zur Halbfinal-Niederlage sagte er: „Wir sind in der Partie gegen Erle von unserer Struktur abgewichen. Vier Spiele waren gut, aber dann haben wir Sachen gemacht, die wir vorher nicht gemacht haben. Die Laufbereitschaft war nicht mehr da. Und Eintracht hat das clever gespielt.“ Nach dem gewonnenen Neunmeterschießen um Platz drei machte sich Christian Greve dann aber auch schnell vom Acker. „Ich habe meiner Frau versprochen, noch mit ihr Weihnachtsgeschenke zu kaufen“, sagte er.

Da war es aber schon nach 18 Uhr...