Rotthausen. Der Torjäger erzielt beim 5:1-Sieg der Null-Sechser beim SSV/FCA Rotthausen einen lupenreinen Hattrick und schießt sein Team auf Platz eins.

Diese Auswechslung hatte sich Michael Krakala redlich verdient: Der Stürmer des Fußball-A-Kreisligisten SV Hessler 06 verließ am Sonntagnachmittag in der 89. Minute des Spitzenspiels beim bisherigen Tabellenführer SSV/FCA Rotthausen hochzufrieden den Platz. Mit einem lupenreinen Hattrick hatte er seinen Farben den Weg zum überaus deutlichen 5:1-Sieg geebnet, nun gewährte ihm sein Trainer Holger Siska den gebührenden Abschied. „Micha, Micha“ schallte es über den Rotthauser Sportplatz.

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„Dafür haben wir ihn im Sommer geholt, er hat halt seine Qualität. Aber ich habe selten einen Spieler gesehen, der den Fußball selbst in dieser Liga so lebt wie er. Er hat eine super Einstellung“, lobte auch Holger Siska seinen Schützling.

Michael Krakalas Tor zum 3:0 ist sensationell

Der ehemalige Junioren-Bundesligaspieler stellte einmal mehr unter Beweis, dass er für diese Liga eigentlich überqualifiziert ist. Während das 1:0, das Michael Krakala in der 13. Minute völlig freistehend im Sechzehner erzielte, noch unter der Marke einfache Stürmeraufgabe durchging und sein Freistoßtreffer zum 2:0 nicht unhaltbar im Torwarteck einschlug (22.), erhielt Tor Nummer drei die Überschrift sensationell. Einen Freistoß, der gut 30 Meter vom Tor entfernt nahe der rechten Außenlinie platziert war, schlenzte der Stürmer perfekt in den Winkel (32.). Michael Krakalas 21. Saisontreffer im elften (!) Spiel war bereits das vorentscheidende 3:0 in einem Duell des Ersten gegen den Zweiten, in dem die Heßleraner bis dato genau drei Chancen hatten.

Tim Petzke vom SSV/FCA Rotthausen im Zweikampf.
Tim Petzke vom SSV/FCA Rotthausen im Zweikampf. © Joachim Kleine-Büning

Mit jenen warfen die Rotthauser im ersten Abschnitt zwar auch nicht gerade um sich, aber dennoch blieb die Frage, was wohl passiert wäre, wenn SSV/FCA-Torjäger Tim Petzke in der 15. Minute nicht den Außenpfosten, sondern das Tor getroffen und damit das 1:1 erzielt hätte?

Platzverweise für beide Mannschaften

Doch so war vor den zweiten 45 Minuten klar, dass den Gastgebern nur eines helfen könne: ein frühes 1:3. Und das erzielte SSV/FCA-Kapitän Kevin Halberkamp fünf Minuten nach Wiederanpfiff auch tatsächlich, allerdings unter gütiger Mithilfe von 06-Keeper Tim Wupper-Franke, der später noch verletzt ausschied. Statt den Ball aus dem Sechzehner boxen, traf er Kevin Halberkamps Kopf. Den fälligen Elfmeter verwandelte der Gefoulte selbst. Nun schöpften die Hausherren neuen Mut, aber nur bis zur 64. Minute. Dann ließ Heßlers Julian Hellmich mal eben die gesamte Rotthauser Defensive alt aussehen und schob zum 4:1 ein. Die Hoffnung kehrte beim SSV/FCA aber doch noch einmal kurzzeitig zurück, als Gäste-Akteur Daniel Broll wegen Ballwegschlagens seine zweite Gelbe Karte sah (71.). Da sich wenig später aber auch Rotthausens Kevin Halberkamp mit der Ampelkarte verabschiedete (77.), war der Faustpfand der numerischen Überlegenheit schon wieder gelaufen. In der Nachspielzeit erhöhte Joker Pierre-Maurice Lehnebach sogar auf 5:1 für die Gäste, die nun einen Punkt vor den Rotthausern auf Platz eins liegen.

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Deren Sportlicher Leiter Norbert Willig, der Chefcoach Roger Petzke ersetzte, haderte: „Wir wollten kompakt stehen und keine Freistöße provozieren. Das hat nicht geklappt. Wir haben zu Recht verloren, weil wir nicht das gebracht haben, was wir können.“ Sein Gegenüber Holger Siska bilanzierte dagegen strahlend: „Vielleicht war die 2:6-Klatsche von voriger Woche ein kleiner Weckruf dafür, dass du in dieser Liga immer Aggressivität und Leidenschaft brauchst. In diesen Bereichen waren wir heute richtig stark.“ Dann ging er zurück zu seinem Team um Michael Krakala. Der strahlte ebenfalls. Schließlich kann es auch mal schön sein, ausgewechselt zu werden.