Gelsenkirchen. Hessler 06 hat’s erwischt. Der bislang ungeschlagene Spitzenreiter der Fußball-Kreisliga A 2 kassierte gegen die DJK Blau-Weiß eine 2:6-Klatsche.
Wenn das mal kein Paukenschlag in der Fußball-Kreisliga A 2 ist: Als ungeschlagener Spitzenreiter in den zwölften Spieltag gegangen, kassierte Hessler 06 am Sonntag gegen den Tabellendritten DJK Blau-Weiß eine 2:6-Klatsche.
SG Eintracht – SSV/FCA Rotthausen0:3
Nutznießer des Heßleraner Patzers war der SSV/FCA, der seine Hausaufgaben vor dem Spitzenspiel am Sonntag gegen Hessler meisterte und mit dem 3:0-Sieg über die Eintracht auf Rang eins kletterte. Leicht fiel das den Rotthausern aber nicht. Tim Petzke brachte die Gäste zwar nach einem Stellungsfehler in der SGE-Defensive in Front (23.), doch danach mussten sie lange zittern. Erst in der Schlussphase zurrten Michal Jacek Bonkowski (82.) und Igor Mandic (90.) den Sieg fest.
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Eintracht-Trainer Thorsten Schnürpel lobte seine Truppe trotzdem: „Das war ein ausgeglichenes Spiel. Der SSV/FCA hatte zwar mehr Ballbesitz, aber sie haben nicht viel daraus machen können. Wir haben richtig gut gespielt, ein Punkt wäre drin gewesen. Es ist ärgerlich, dass wir uns nicht belohnt haben.“
VfL Resse 08 – Preußen Sutum 1:1
Im Gegensatz zu den Sutumern nutzte Resse 08 seine erste Chance zum 1:0: Sebastian Scheiwe vollendete einen schnell ausgeführten Freistoß (37.). Im zweiten Durchgang gelang dem Tabellenachten aber durch Marvin Gies der Ausgleich (63.). Kurz zuvor hatte ein Resser die Gelb-Rote-Karte gesehen (61.). „Spielerisch hätten wir die drei Punkte heute verdient gehabt. Leider hat es bei der Chancenverwertung gehapert“, bilanzierte Preußen-Trainer Nasre Bekali.
DJK TuS Rotthausen – ETuS Gelsenkirchen 11:2
Nach dem 1:9 gegen Feldmark hagelte es für ETuS bei der DJK TuS sogar elf Gegentreffer. Dabei hatte der Tabellendrittletzte durch das Tor von Elzner Imeri sogar geführt (14.). „Wir waren zwanzig Minuten lang die bessere Mannschaft“, sagte Gäste-Coach Tim Kämper. Nach dem Ausgleich von Dominik Flott (22.) „haben wir jedoch völlig die Ordnung verloren.“
Mohamed Kaddouri (27., 42.), Noel Donner (36.), Yunus Emre Kalafat (59., 73., 83.), Marcel Simon (75., 89.) und Nils Meistrowitz (86., 90.) schraubten das Ergebnis in die Höhe. Osman Karaman netzte noch für ETuS ein (64.). „Bei der aktuellen Trainingsbeteiligung ist es klar, dass uns hinten raus die Kraft fehlt. Aber wir haben uns irgendwann auch aufgegeben“, ergänzte Kämper, der wegen vermeintlichem unsportlichen Verhaltens auch noch die rote Karte sah. „Wenn das zurecht passiert wäre, würde ich es zugeben. Der Schiedsrichter hat heute einige fragwürdige Entscheidungen getroffen. Aber er ist definitiv nicht Schuld daran, dass wir elf Tore kassiert haben.“
Adler Feldmark – Middelich-Resse 2:1
Dirk Hennigs Botschaft, wie seine Adler mit dem späten Sieg über das Schlusslicht umgehen sollen, war eindeutig: „Mund abwischen und weitermachen.“ Feldmark ging nach einem Fehler von Middelich-Keeper Marcel Torndorf, den Burak Yildirmak nutzte (23.), in Führung. Resses Stefan Kuczinski egalisierte den Rückstand aber nach einer Standardsituation (70.).
Anschließend drückten die Hausherren auf die erneute Führung, die erneut Yildirmak in der letzten Minute tatsächlich noch besorgte (90.+3). „Das war eine hart umkämpfte Partie mit wenigen spielerischen Glanzlichtern. Zum Glück haben wir so spät noch das 2:1 erzielt“, bilanzierte Hennig.
ETuS Bismarck – Firtinaspor Gelsenkirchen 1:4
Firtinaspors Engin Polat ebnete seinem Team mit einem frühen Doppelpack den Weg zum Sieg bei den ersatzgeschwächten Bismarckern. Erst nutzte er einen zu kurzen Rückpass von ETuS-Kapitän Süleyman Baysal (13.), wenig später erhöhte er auf 2:0 (32.). „Firtinaspor war in der ersten Hälfte clever und hat unsere Fehler direkt ausgenutzt. Wir waren verunsichert und sind nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen“, sagte Bismarcks Coach Lothar Brieger.
Nach einem weiteren Doppelpack von Tarik Durmaz (51., 58.) schalteten die Gäste einige Gänge zurück und ermöglichten ETuS damit den Ehrentreffer von Marcel Stipe Ljubas (72.).
Union Neustadt – Westfalia 04 II 2:5
Bei seiner Rückkehr an die alte Wirkungsstätte entführte Westfalia-Coach Frank Adriaans alle drei Punkte aus Neustadt, wo er bis Juni vergangenen Jahres tätig war. „Es war schön, die alten Bekannten wiederzutreffen. Man hat sich direkt heimisch gefühlt. Ich musste etwas aufpassen, wann ich jubele“, erzählte Adriaans, der übrigens auch mit Union-Trainer und Nachbar Frank Freudenstein gemeinsam zum Spiel gefahren war.
Friede, Freude, Eierkuchen war das Geschehen auf dem Platz aber nicht. Im Kellerduell des Vorletzten gegen den Viertletzten führte Westfalias Reserve zur Pause schon mit 3:0. Patrick Peter staubte zum 1:0 ab (13.), dann waren Artur Echtermeyer mit einem schönen Lupfer (17.) und der Ex-Unioner Michael Schady per Elfmeter (45.) erfolgreich. Nach Wiederbeginn erhöhten Danny Gawlik (49.) und Christopher Krämer (82.), auf Neustädter Seite trafen Waldemar Lech (50.) und Kevin Koppers (87.). Gäste-Coach Adriaans war dementsprechend zufrieden: „Wir haben viele spielerische Lösungen gefunden und waren über 90 Minuten besser. Der Sieg ist daher verdient.“
SV Hessler 06 – DJK Blau-Weiß 2:6
Ausgerechnet die Generalprobe für das Spitzenspiel gegen den SSV/FCA setzte Hessler 06 in den Sand. Die Hausherren hatten gegen den Tabellendritten DJK Blau-Weiß zwar enorm viel Ballbesitz, aber „wir standen defensiv gut und waren vorne gnadenlos effektiv“, erzählte Gäste-Co-Trainer Peter Seikowski.
Sechs der acht Torschüsse der DJK landeten im Netz. Elyesa Suyer und Sahin Dogan sorgten für die Führung (28., 33.). Hesslers Orhan Demirsay verkürzte kurz vor der Pause (45.). Nach Wiederbeginn schlugen erneut Dogan (51.) und Muhsin Ayhan mit einem verwandelten Foulelfmeter (58.) zurück. Hesslers Bastian Lübeck sah für das dem 4:1 vorangegangene Foul die Gelb-Rote-Karte. Selcuk Cosanar (68.) und erneut Ayhan (90.) schraubten die erste Pleite der Null-Sechser in die Höhe. Michael Krakala verkürzte zwischenzeitlich (78.), Blau-Weiß-Akteur Tuncay Günaydin sah noch die Gelb-Rote-Karte (82.). „Wir haben unsere Stärken perfekt ausgespielt, Hessler immer wieder ausgekontert und die Tore zu den richtigen Zeitpunkten erzielt“, lobte Seikowski.