Schalke. Die Schalker Mannschaft von Trainer Sebastian Hosenfelder enttäuscht gegen den HTV Hemer und kassiert eine 21:25-Pleite. Eklatante Schwächen.
Nach so einem Auftritt der Oberliga-Handballer des FC Schalke 04 ist es gar nicht so einfach, deren Leistung treffend zu schildern. Passend ist aber auf jeden Fall der Begriff grottenschlecht. Und deshalb verschwand Trainer Sebastian Hosenfelder mit seinem Team trotz des Saison-Torerekordes – zuvor waren es nur 17 beziehungsweise 20 Treffer gewesen – nach der ernüchternden 21:25 (9:13)-Pleite gegen den HTV Hemer erst einmal für längere Zeit in der Kabine.
Irgendwann kam er wieder heraus, kurze Zeit später als Schalkes Handball-Chef Hans-Christian Wichlacz. Und beide sahen bedröppelt aus. Ziemlich bedröppelt sogar. Nicht einmal annähernd hatten die Königsblauen die Leistung der ersten beiden verlorenen Partien erreicht. „Du spielst eine gute Halbzeit in Mennighüffen und zwei gute Halbzeiten in Bielefeld“, sagte Sebastian Hosenfelder. „Und dann kommst du nach Hause, triffst auf einen Gegner, von dem du weißt, dass er mit unten drin ist, und dann bist du nicht frei genug. Warum auch immer?“ Gute Frage!
Schalkes Veit Lichtenegger nach der Pause stark
Diesmal hatten die Schalker vor allem auch Probleme, die sie bisher nicht gehabt hatten: Einen starken Rückhalt hatten sie dank Veit Lichtenegger erst im zweiten Abschnitt, während die Hemeraner dank Patrick Spiller 60 Minuten lang einen Klasse-Mann zwischen den Pfosten hatten, und die 6:0-Deckung stand längst nicht so sattelfest wie noch gegen Mennighüffen und in Bielefeld. Das führte dazu, dass die Nordsauerländer, deren Mittel nicht ganz so schrecklich limitiert waren wie die der Schalker, innerhalb von nur drei Minuten aus ihrem 3:4-Rückstand eine 7:4-Führung machten. „Da waren wir“, sagte Sebastian Hosenfelder, „total kopflos.“
Immer wieder sah der Schalker Trainer, dass seine Innenblock-Männer Todor Ruskov, der im Angriff einmal mehr sehr enttäuschte, und Nikolai Lenz sowie auch Thorben Kirsch auf der halben Position rechts gegen die meist kleinen HTV-Handballer auf acht, neun Meter heraustraten. Dadurch handelten sie sich unnötige Zeitstrafen und Siebenmeter ein. „Sie haben die Vorgabe, nur auf einen Spieler offensiv zu gehen, nicht erfüllt“, sagte der 38-Jährige kurz und knapp – und zwar auf den Kroaten Bosko Bjelanović.
Sonntag zu Gast bei Aufsteiger CVJM Rödinghausen
Dem 4:7-Rückstand aus der elften Minute liefen die Schalker eigentlich bis zum Schlusspfiff hinterher, auch wenn sie beim 14:15 noch einmal auf einen Treffer herankamen. Nur kurze Zeit später waren es aber schon wieder drei, was auch schon die Entscheidung war, weil die Schalker vor allem Biss vermissen ließen. Ja teilweise hatten sie sogar – vor allem der erst 20-jährige Jan Grzesinski – Muffensausen.
„Wir hatten keinen klaren Kopf im Angriff und haben keine guten Entscheidungen getroffen“, sagte Trainer Sebastian Hosenfelder, der mit seiner Mannschaft nun am kommenden Sonntag (6. Oktober, 17 Uhr) beim Aufsteiger CVJM Rödinghausen schon unter ungemütlichem Druck stehen wird. „Jetzt haben wir den Salat, den verpatzten Saisonstart“, sagte er. „Da müssen wir uns jetzt rausarbeiten.“
Spielfilm: 0:1, 1:2, 3:2, 4:3 (8.), 4:7 (11.), 6:9, 7:9, 7:11 (21.), 9:13 (Halbzeit), 10:13, 10:14, 12:14, 12:15, 14:15 (41.), 14:17 (44.), 16:19, 16:21 (51.), 18:21 (57.), 18:22, 21:25.
FC Schalke 04: Sinkovec (1.-18. und bei einem 7 m), Lichtenegger (18.-60.) - Schwengers (n. e.), Kliem (2), Gill (3/1), Lenz (4/2), Heming (1), Sauerland (2), Kirsch (3), Busjan, Ruskov (1), Dobrodt, Grzesinski (3), Helfrich (2).