Schalke. Schalke startet mit einem 17:21 gegen den VfL Mennighüffen. Trainer Hosenfelder: „Das war ein Spiegelbild unserer zerfahrenen Vorbereitung.“
Der FC Kirsch 04 ist mit einer Pleite in die Saison 2019/20 der Handball-Oberliga gestartet. „Der Mann, der uns im Spiel gehalten hat, hat in der zweiten Halbzeit wegen schwindender Kräfte nachgelassen“, sagte Sebastian Hosenfelder, der Trainer des FC Schalke 04, nach der 17:21-Niederlage (10:9) gegen den VfL Mennighüffen. Thorben Kirsch war lange Zeit Schalkes überragender Alleinunterhalter. „Aber es war klar, dass er das nicht 60 Minuten schafft“, sagte der erleichterte Mennighüffener Trainer Markus Hochhaus.
Es gab auch noch eine andere Zusammenfassung, und zwar die von Hans-Christian Wichlacz. „Das war im Angriff grausam“, sagte Schalkes Handball-Boss. Überrascht war Trainer Sebastian Hosenfelder vom Auftritt seines Teams allerdings nicht. „Das war heute ein Spiegelbild unserer zerfahrenen Vorbereitung“, sagte der 38-Jährige. „Wir werden in den nächsten Wochen – nächstes Mal beim Top-Favoriten in Bielefeld weiß ich das nicht so genau – ständig im Spiel bleiben, aber wir werden nie wegziehen können.“ Weil? „Weil wir im Angriff nicht so stabil sind, dass wir unsere Konzepte abrufen können“, sagte Sebastian Hosenfelder.
Mennighüffen schafft nach dem 15:15 einen 4:0:Lauf zum 19:15
Zunächst war es so, dass Thorben Kirsch etwas besser war als der VfL Mennighüffen, der auch regelmäßig an Schalkes Keeper Fabian Sinkovec scheiterte. „Aber es hat kein Zweiter im Angriff so richtig funktioniert“, sagte der Trainer. Und es liest sich fast schon bedrohlich, dass erst in der 16. Minute das erste Tor für das Hosenfelder-Team fiel, an dem das 26-jährige Rückraum-Ass nicht beteiligt gewesen war, nämlich das 7:5 durch Jan Grzesinski. Als die Schalker dann mit 10:7 vorne lagen und VfL-Trainer Markus Hochhaus phasenweise richtig stinkig war, verpassten sie es, mit einem Polster in die Kabine zu gehen. Nur 10:9.
Was die Mennighüffener dann nach dem Wechsel besser machten, vermisste Sebastian Hosenfelder bei seiner Mannschaft. „Wir haben den Ball zwar gut laufen lassen, sind aber nicht in die Tiefe gekommen“, sagte der Schalker Trainer. „Im entscheidenden Moment richtig zu ziehen, das war nicht da.“ Und zu allem Überfluss stellte sich sein Team auch noch etwas schusselig an, und zwar genau in der entscheidenden Phase. Den Löhnern gelang nämlich nach dem 15:15 ein 4:.0-Lauf zum 19:15, weil sich unter anderem Maximilian Gill ein Stürmerfoul geleistet hatte, das Sebastian Hosenfelder nicht gepfiffen hätte, und sich Phillip Dobrodt wegen eines Fouls an Daniel Danowsky eine doch überflüssige Zeitstrafe eingehandelt hatte.
Linkshänder Todor Ruskov ist im Schalker Rückraum harmlos
Zwar verkürzten die Schalker durch Tore von Jan Grzesinski und des harmlosen Linkshänders Todor Ruskov, der im Angriff sehr vieles schuldig blieb, um nicht zu sagen alles, auf 17:19. Eine Wende aber schafften sie auch trotz ihrer offensiven Deckung nicht mehr. Und über die Worte des VfL-Trainers Markus Hochhaus sollten sich die königsblauen Handballer mal ein paar Gedanken machen. „Schalke ist nach 50 Minuten eingebrochen“, sagte der 51-Jährige, der 26-mal das Trikot des Deutschen Handballbundes getragen hat. „Im Endeffekt haben wir nur darauf gewartet.“ Es hat sich gelohnt – jedenfalls für die Spieler des VfL Mennighüffen, die nach dem Schlusspfiff in der Schürenkamp-Halle lautstark ihren – mehr als verdienten – Auswärtssieg feierten und quietschvergnügt im Kreis tanzten.
Spielfilm: 0:2 (2.), 3:2 (8.), 3:3, 5:3, 5:5, 7:5, 7:7 (19.), 10:7 (27.), 10:9 (Halbzeit), 11:9, 13:11 (35.), 13:15 (41.), 15:15 (49.), 15:19 (55.), 17:19 (57.), 17:21.
FC Schalke 04: Sinkovec (1.-54.), Lichtenegger (54.-60.) - Schwengers (1), Kliem (n. e.), Gill, Lenz, Heming (1), Sauerland, Kirsch (9/2), Busjan (1), Ruskov (1), Dobrodt (1), Grzesinski (3), Helfrich.