Gelsenkirchen. . Basketball-Hallensprecher Christian Kerkhoff verabschiedet sich nach drei Jahren von den Schalker Korbjägern. Er bleibt dem Verein aber treu.

Die Fans der Basketballer des FC Schalke 04 müssen sich künftig bei den Heimspielen ihrer Mannschaft in der 2. Bundesliga ProA an eine neue Stimme gewöhnen. Christian Kerkhoff, der Hallensprecher, allseits nur als „Chris“ bekannt, hat nach drei Jahren das Mikrofon aus der Hand gelegt und ist jetzt hauptberuflich für andere Aufgaben im Verein tätig. Zum Abschluss dieser Saison am Samstag gegen die Uni Baskets aus Paderborn springt Max Hanke, der auf einige Jahre Erfahrung aus Radio- und TV-Produktionen zurückblicken kann, interimsweise ein.

Chris Kerkhoff hat seinen neuen Job auf Schalke am 1. Februar angetreten. „Es war klar, dass es früher oder später Terminkonflikte mit dem Basketball geben würde“, sagt der gelernte Tontechniker. Bis jetzt funktionierte die Doppelbelastung. Aber an diesem Samstag kann er nicht bei den Korbjägern in Oberhausen sein, weil zur gleichen Zeit die 90er-Party in der Veltins-Arena stattfindet. Deshalb wurde der 36-Jährige bereits beim letzten Heimspiel gegen den Meister Chemnitz Niners emotional von Abteilungsleiter Tobias Steinert und Abteilungsvorstand Marketing Simon Schneider verabschiedet. Sie überreichten ihm ein eingerahmtes Schalke-Trikot mit der Nummer 04.

Um Technik und Rahmenprogramm gekümmert

„Chris war nicht nur Hallensprecher, sondern hat sich auch um die Technik gekümmert und nach dem Aufstieg in die ProA die Bandenwerbung betreut“, stellt Simon Schneider heraus. „Außerdem hat er sich aktiv in die Gestaltung des Rahmenprogramms eingebracht und uns beim Thema Livestreaming unterstützt. Wir bedauern sehr, dass es ihm leider nicht mehr möglich ist, seine Aufgaben bei uns wahrzunehmen.“

An die Anfänge mit Chris Kerkhoff vor drei Jahren erinnert sich Tobias Steinert noch ziemlich genau. Beide kannten sich bereits aus gemeinsamen Zeiten als Spieler der 5. Herren-Mannschaft der Schalker Basketballer. „Es war vor unserem vorentscheidenden Heimspiel in der 1. Regionalliga gegen die WWU Baskets Münster“, sagt der heutige Chef der Basketball-Abteilung. „Ich habe Chris angerufen und gefragt, ob er uns bei der Technik und der Musik helfen könne. Er hat sofort zugesagt. Das Spiel war ausverkauft, wir hatten eine Wahnsinnsstimmung.“ Und danach, so ergänzt Chris Kerkhoff, „war ich angefixt.“

Nach dem Aufstieg in die ProB bot Tobias Steinert ihm an, ihn als Hallensprecher abzulösen. Und das, obwohl Chris Kerkhoff bis dahin keinerlei Moderationserfahrung vorweisen konnte. „Er hatte zwar noch nie moderiert“, so Tobias Steinert, „aber ich kannte ihn zu diesem Zeitpunkt ja bereits einige Jahre. Wir waren uns absolut sicher, dass er das großartig machen würde, weil er schon immer wortgewandt war und einen Basketballbackground hatte.“

Nach kurzer Bedenkzeit zugesagt

Chris Kerkhoff sagte nach kurzer Bedenkzeit zu - und hatte seine Feuertaufe, damals noch in der Halle an der Mühlbachstraße in Erle, ausgerechnet gegen den freiwilligen BBL-Absteiger Artland Dragons. Die Gäste aus Quakenbrück waren mit großem Anhang angereist und machten einen Riesenlärm. „Ich war zuerst gar nicht zu verstehen und wollte das Mikrofon wieder an Tobias Steinert zurückgeben“, erinnert sich Chris Kerkhoff schmunzelnd.

In der Willy-Jürissen-Halle tönt im letzten Heimspiel eine andere Stimme aus den Lautsprechern:
In der Willy-Jürissen-Halle tönt im letzten Heimspiel eine andere Stimme aus den Lautsprechern: © Andreas Hofmann

Er blieb, was er nie bedauerte. Er erlebte den Aufstieg in die ProA mit und auch, wie sich die Mannschaft am vergangenen Samstag trotz aller Widrigkeiten im Laufe dieser Saison bei den White Wings in Hanau vorzeitig den Klassenerhalt sicherte. „Ich bin unheimlich stolz, dass es in einem Team mit Tobias Steinert, Simon Schneider, Alexander Mihm und den anderen ehrenamtlichen Helfern gelungen ist, den Basketball auf Schalke weiterzuentwickeln und den Heimspielen einen echten Event-Charakter zu geben.“

Einmal Schalker, immer Schalker. Das trifft auch auf Chris Kerkhoff zu. Aber sein Schwerpunkt verändert sich. Sein königsblaues Zuhause ist jetzt nicht mehr die Willy-Jürissen-Halle in Oberhausen, sondern die Veltins-Arena in seiner Heimatstadt Gelsenkirchen.

>>> Ein Nachfolger ist noch nicht gefunden

Wer in der kommenden Saison als Hallensprecher bei den Schalker Basketballern tätig sein wird, steht noch nicht fest.

„Wir werden uns in der Sommerpause in Ruhe zusammensetzen und dann einen geeigneten Nachfolger für Chris Kerkhoff finden“, sagt Abteilungsvorstand Marketing Simon Schneider. „Interessenten können sich gerne unter marketing@schalke04-basketball.de melden.“