Gelsenkirchen. Der Aufstieg der Schalker Basketballer steht schon vor der Halbfinale-Partie fest: Elchingen beantragt keine Lizenz für die 2. Bundesliga Pro A.

Die Basketballer des FC Schalke 04 brauchen den Ausgang der Play-off-Halbfinalspiele gegen die ScanPlus Baskets Elchingen gar nicht mehr abzuwarten. Bereits jetzt steht fest: Zwei Jahre nach dem Aufstieg aus der 1. Regionalliga dürfen sie in die 2. Bundesliga Pro A durchmarschieren. Denn: Die Elchinger haben sich entschieden, keine Lizenz für die Pro A zu beantragen. Das ist ein echter Hammer.

Selbst bei einem Halbfinal-Aus gegen Elchingen stehen die Schalker somit als einer von zwei Aufsteigern fest. Bei einem freiwilligen Verzicht erhält nämlich die nächstbeste Hauptrunden-Mannschaft das Recht zum Nachrücken, und das sind in jedem Fall die Schalker, unabhängig davon, wie das andere Halbfinale zwischen den Rostock Seawolves und den Iserlohn Kangaroos ausgeht.

Platz für Zuschauer reicht nicht aus

Die notwendigen Kriterien, die von der Liga vorgegeben sind und die sich der Verein selbst gesetzt hat, können in der verbleibenden Zeit nicht erfüllt werden - so lautet die offizielle Begründung der Elchinger. Knackpunkt ist, dass es für die Brühlhalle, in der die ScanPlus Baskets ihre Heimspiele austragen, nur eine Zulassung für maximal 1400 Besucher gibt. Für die Pro A muss aber zwingend eine Genehmigung für 1500 Besucher vorliegen.

Im nötigen Zeitrahmen ein Genehmigungsverfahren für 1500 Besucher abzuschließen, hielten die Württemberger für völlig ausgeschlossen. Und auch ein Ausweichen in eine andere Halle, beispielsweise in die Ratiopharm-Arena des benachbarten BBL-Ligisten Ulm oder in die ebenfalls in Ulm stehende Kuhberghalle, kam für sie aus wirtschaftlichen und terminlichen Gründen nicht in Betracht.

Neuer Spielort: Schürenkamp-Halle

© Archiv/Martin Möller

Der (Basket-) Ball liegt also jetzt bei den Schalker. Sie werden bald gefragt, ob sie von ihrem Aufstiegsrecht Gebrauch machen werden. Auch bei den Königsblauen ist das Hallenproblem ein Thema. Pro A an der Mühlbachstraße, das funktioniert nicht. Im Lizenzantrag wurde die Schürenkamp-Halle als künftiger Spielort angegeben. In Kooperation mit Gelsensport sollen dort die Voraussetzungen geschaffen werden, um die Halle fit für die Pro A zu bekommen. Schalkes Headcoach Raphael Wilder bekommt das natürlich auch alles mit, aber er konzentriert sich in erster Linie auf das Sportliche. Er will sich gegen die Elchinger auch sportlich durchsetzen, was alleine schon wegen deren Heimvorteils schwierig genug wird. „Elchingen hat das beste Team in der Pro B“, sagt Raphael Wilder über den Süd-Meister.

Der erfahrene Trainer ist immer noch begeistert vom Auftritt seiner Jungs im dritten Play-off-Spiel gegen Wolfenbüttel, das sie mit 81:69 gewinnen konnten. „Sie haben die gesamte Woche zuvor hart trainiert und sind ihrem Trainer blind gefolgt. Das Team hat einen Mega-Job gemacht“, lobt er. „Wir haben gegen eine starke Wolfenbütteler Mannschaft, die erstmals mit allen drei Doppellizenzspielern antrat, eine unglaubliche Verteidigung gespielt und die Viertelfinalserie unter dem Strich verdient gewonnen.“

>>> Aufeinandertreffen bereits in der vergangenen Saison

Bereits in der vergangenen Saison trafen Elchingen als Süd-Dritter und Schalke als Nord-Sechster in den Play-offs aufeinander, damals bereits im Achtelfinale. Die Serie ging 2:1 für die Württemberger aus.

Beide Teams gewannen ihre Heimspiele: Elchingen mit 81:66 und 95:65, die Schalker mit 76:74. Elchingen schied später im Halbfinale gegen PS Karlsruhe Lions aus.