Shanghai. Weston McKennie erledigt beim FC Schalke 04 jede Arbeit. Er packt bei der Gepäckverladung an und spielt auch eine gute Rolle im Mittelfeld.

  • Weston McKennie ist als Schalker Nachwuchsspieler auf der China-Reise dabei
  • Der US-Boy muss auch bei der Gepäckverladung ordentlich mit anpacken
  • Auch im Mittelfeld des Fußball-Bundesligisten ist er sich für keine Arbeit zu schade

Wenn der Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 an diesem Samstagabend von seiner China-Reise zurückkehrt und in Frankfurt landet, werden die gestandenen Spieler ihre Mobiltelefone einschalten und sich Richtung Ausgang begeben. Die jüngeren Fußballer müssen mit anpacken und den Betreuern helfen, die zahlreichen Kisten und Gegenstände, die für den Trip ins Reich der Mitte benötigt wurden, vom Gepäckband auf Trolleys zu laden.

Für Nachwuchsmann Weston McKennie ist das überhaupt kein Problem. „Ich bin immer noch ein Neuling und ein junger Spieler und muss deswegen gewisse Aufgaben erfüllen“, sagt er. Das Kisten-Schleppen sieht er sogar unter einem besonderen Aspekt. „Das ist Teil der Ausbildung, und das ist auch gut so.“

Auf dem Spielfeld ist der junge Amerikaner ebenfalls für Drecksarbeit zuständig – auch wenn der Begriff im eigentlichen Wortsinn negativ behaftet ist. McKennie ist im defensiven Mittelfeld zuhause, er fungiert als eine Art Brandbekämpfer, kann aber auch selbst dafür sorgen, dass es feurig wird.

Aus Texas nach Gelsenkirchen

Im Test gegen Besiktas leitete er mit einem starken Pass die Schalker Führung ein. „Das hat er gut gemacht“, sagt Trainer Domenico Tedesco. „Ich will, dass die jungen Spieler mutig sind. Sie sollen und dürfen sich etwas zutrauen.“

Weston McKennie beim Schalke-Training.
Weston McKennie beim Schalke-Training. © firo

McKennie scheint die Sicherheit, auch bei einem Patzer nicht gleich auf das Abstellgleis zu geraten, regelrecht zu beflügeln. „Ich fühle mich wohl unter dem neuen Trainer und bin selbstbewusst“, sagt er mit einem Strahlen und schickt ein dickes Kompliment an Tedesco: „Der Trainer hat einen brillanten Verstand. Das habe ich in der ersten Sekunde gemerkt. Er versteht, dass wir technische Fehler machen und akzeptiert das.“

McKennie zahlt das Vertrauen durch starke Auftritte zurück. Der Mann, der aus Texas nach Deutschland kam und der sich in der vergangenen Saison über Schalkes U 19 hocharbeitete, schiebt nach: „Der Trainer weiß genau, was er tut. Er spricht ständig mit uns. Er fokussiert seine Arbeit nicht auf einige wenige Spieler, sondern konzentriert sich auf jeden Einzelnen.“ McKennie schätzt die direkte Art und freut sich über jede Art von Feedback. Der Eindruck, als junger Hüpfer nur das fünfte Rad am Wagen zu sein, entsteht zu keinem Zeitpunkt.

Hoffnung auf die Österreich-Reise

„Domenico Tedesco weiß, was jeder Spieler braucht und wo er Unterstützung benötigt. Und das sagt er dir direkt ins Gesicht, redet nicht um den heißen Brei, meist in einer positiven Art und Weise. Es ist einfach mit ihm zu reden“, findet McKennie.

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Nach dem China-Abenteuer, das selbst für den US-Boy, der eineinhalb Jahre im feucht-heißen Florida lebte, gewöhnungsbedürftig war, geht es für Schalke nach Österreich. McKennie hofft, dass er auch in diesem Trainingslager dabei sein wird.

Noch gibt er sich zurückhaltend. „Jedes Training mit den Profis ist für mich wichtig. Wie hat mein früherer Trainer Norbert Elgert immer gesagt? Das nächste Spiel ist immer das wichtigste. Ich schaue nicht zu weit voraus, aber ich hoffe, dass ich mit nach Österreich darf .“ Auch da würde McKennie wieder kräftig mit anpacken.