Zhuhai. Der Fußball-Bundesligist FC Schalke 04 hat seinen ersten Test in China 3:2 gegen Besiktas Istanbul gewonnen. Stark dabei: Die Nachwuchsspieler.
Jugend forsch in China! Mit Haji Wright, Weston McKennie, Denis Wieszolek, Luke Hemmerich, Fabian Reese und Bernard Tekpetey versuchen gleich sechs Schalker Talente während der königsblauen PR-Reise durch China, sich bei Trainer Domenico Tedesco in Stellung zu bringen. „Die jungen Spieler machen es richtig gut. Da gibt es nichts zu kritisieren“, stellt Tedesco den Nachwuchskräften ein gutes Zwischenzeugnis aus.
McKennie beeindruckt Heidel
Die höchste Wahrscheinlichkeit auf einen Bundesliga-Schnupperkurs hat US-Boy Weston McKennie, der aus Schalkes U 19 nach oben gerückt ist. Im defensiven Mittelfeld überzeugt McKennie durch Ballsicherheit, Präsenz und hohe Auffassungsgabe – die Eindrücke in den bisherigen Vorbereitungsspielen waren durchweg vielversprechend. Auch beim 3:2 (1:0) im Test am Mittwoch gegen den türkischen Champions League-Teilnehmer Besiktas Istanbul in Zhuhai zählte McKennie zu den auffälligsten Akteuren. Seine Defensiv-Aufgabe im Mittelfeld erfüllte er mit großem Engagement und hatte zudem noch das Auge für die Vorwärtsbewegung. McKennies feines Zuspiel brachte die Führung durch Amine Harit.
Sportvorstand Christian Heidel: „Es ist beeindruckend, wie Weston bei uns im Profikader auftritt.“ Während McKennies Einsatzgebiet auf das Mittelfeld-Zentrum beschränkt ist, besticht Luke Hemmerich durch seine Vielseitigkeit. „Er kann alles spielen“, sagt Domenico Tedesco, „Rechter Innenverteidiger, rechter Außenverteidiger oder im rechten Mittelfeld. Hinzu kommt noch die Sechser-Position.“ Und treffen kann Hemmerich auch: Gegen Besiktas erzielte er das 2:0 mit einem 18-Meter-Schuss (57.).
Im Sturm wird es für Fabian Reese, der als Leihspieler mit dem Karlsruher SC aus der 2. Bundesliga abstieg, den Amerikaner Haji Wright und Gerald Asamoah-Empfehlung Bernard Tekpetey schwer, überhaupt Einsatzminuten zu bekommen. Guido Burgstaller gilt zunächst als gesetzt – sobald der lange verletzte Breel Embolo wieder voll einsatzfähig ist, wird es für die Kräfte aus dem eigenen Nachwuchs-Reservoir vorne noch enger. Dass der Weg noch weit ist, musste Haji Wright im Besiktas-Test erkennen. Nach einer Unkonzentriertheit ließ Trainer Tedesco sofort Guido Burgstaller warmlaufen und bat Wright zum Kurz-Gespräch an die Seitenlinie. Spätestens nach dem Trainingslager im österreichischen Mittersill will Schalkes Sportliche Leitung entscheiden, welche Talente ausgeliehen werden.
Spielpraxis und Perspektive
„Wir wollen dabei transparent sein“, verspricht Tedesco, „und wir wollen die Spieler mit ins Boot holen. Alle Jungs, die bei uns dabei sind, haben eine Daseinsberechtigung. Es soll also kein Wegschicken sein, sondern es geht um Spielpraxis und Perspektive.“
Bei Torwart Denis Wieszolek, der aus Schalkes Reserve für die China-Tour als dritter Mann hinter Ralf Fährmann und Alexander Nübel abgestellt wurde, stehen die Zeichen auf Rückkehr ins eigene U-23-Team. „Im Torwart-Bereich wollen wir noch einen Schlussmann dazu holen“, so Tedesco, was aber nicht negativ gegenüber Wieszolek verstanden werden soll. Tedesco: „Denis macht es bei uns auch richtig gut. Die jungen Spieler müssen Hunger darauf haben, bei den Profis mitzumachen. Und genau das ist hier der Fall.“