Essen. Der Abstieg ist zwar rechnerisch noch nicht besiegelt. Doch Handball-Erstligist Tusem Essen steigt ab sofort in konkrete Planungen für die Zweitliga-Saison 2013/14 ein. „Wir müssen und werden bei den Spielern sparen. Der Kader wird günstiger sein“, erklärt Geschäftsführer Niels Ellwanger.
Die Zahlen lügen nicht. 28 Partien sind absolviert. 8:48-Punkte lautet die Zwischenbilanz. Sechs Spiele stehen noch aus. Der Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt sieben Punkte. Die Konsequenz – auch wenn rechnerisch der Abstieg noch nicht besiegelt ist: Handball-Erstligist Tusem steigt ab sofort in konkrete Planungen für die Zweitliga-Saison 2013/14 ein. Mit der Platzierung und der Punktausbeute – so heißt es in einer Pressemitteilung des Tusem – könne man nicht zufrieden sein. Mit dem Auftreten und der Entwicklung der Mannschaft aber wohl.
Anfang März hat der Tusem Lizenzanträge gestellt – für die 1. und 2. Liga. „Alles andere als die Erteilung der Lizenz wäre eine Überraschung. Sollten wir es noch schaffen, ziehen wir die Erstliga-Lizenz, wenn nicht die Zweitliga-Lizenz“, erklärt Niels Ellwanger, Geschäftsführer der Tusem Sport- und Marketing GmbH. Der Erstliga-Etat von 1,7 Millionen Euro müsste im Falle des Abstiegs auf 1,2 Millionen Euro gedrückt werden. Der Tusem muss den Sparhebel ansetzen. „Wir müssen und werden bei den Spielern sparen. Der Kader wird günstiger sein“, erklärt Niels Ellwanger. Man werde wie in den vergangenen Jahren verstärkt auf die eigene Jugend sowie die Entwicklung talentierter Nachwuchsspieler setzen. „Wir werden jeden Cent umdrehen. Vieles, was jetzt noch von Dienstleistern gemacht wird, müssen wir im Fall des Abstiegs durch Ehrenamtliche ersetzen.“
Krebietke setzt auf Seidel
Die auslaufenden Verträge von Rückraumspieler Hannes Lindt und Linksaußen Felix Handschke werden nicht verlängert. Das ist einerseits dem niedrigeren Etat geschuldet – aber nicht ausschließlich. „Felix hat sich lange Zeit ein Duell auf Augenhöhe mit Lasse geliefert. Zuletzt hat sich Lasse immer mehr durchgesetzt“, begründet Stephan Krebietke, Sportlicher Leiter des Tusem, warum man auf Seidel setzt, der deutlich mehr Spielanteile bekam als Handschke. Nach einem „zweiten Mann“ auf der Linksaußenposition werde man sich in den eigenen Reihen genau umschauen. Auf der Position von Hannes Lindt habe sich im Laufe der Saison David Breuer etabliert, mit 31 Jahren der Oldie im Team. Hinter ihm stünden in Marcus Bouali und René Zobel zwei Nachwuchskräfte. „Wir sind Hannes und Felix für das Geleistete, für ihren Einsatz und das Engagement sehr dankbar“, so Krebietke.
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Mit allen anderen Spielern laufen nun Gespräche an. Drei Akteure haben im Fall des Abstiegs eine Ausstiegsklausel – bei zwei von ihnen hat auch der Tusem diese Option. „Momentan sind eine ganze Menge Dinge im Fluss. Man muss abwarten, was die Gespräche bringen werden. Wir würden die Mannschaft gerne so zusammenbehalten“, erklärt Niels Ellwanger. Gelingt das, soll es keine zusätzlichen Verpflichtungen geben.
Die verbleibenden Erstligaspiele sollen genutzt werden, um weiter Erfahrungen zu sammeln und die Mannschaft weiter zu entwickeln – auch in Hinblick auf die kommende (Zweitliga-)Saison.