Essen. Handball-Bundesligist Tusem verlor beim Tabellenfünften HSV Hamburg 34:41. Mutig wollten die Essener an der Elbe aufspielen. Das taten sie auch – zumindest in der Offensive. Eine Chance für die Sensation hätten die Essener in Hamburg nur gehabt, wenn sie die optimale Leistung gebracht hätten.

„Wir wollten unser Tempospiel aufziehen, und das haben wir auch ganz gut geschafft. 34 Tore werfen nicht alle Gastmannschaften in Hamburg“, betonte Tusem-Trainer Christian Prokop nach dem 34:41 beim HSV Hamburg. Vom Tempospiel profitierten besonders die Außen Lasse Seidel (5) und Ole Rahmel (9). Prokop schränkte sein Lob für die Offensive allerdings ein. Leichte Abspielfehler führten mehrfach dazu, dass die Hamburger ihre gefährlichen Konter fahren konnten. „Bis zum 14:13 waren wir auf Augenhöhe. Bis zur Pause führten solche Fehler dazu, dass Hamburg auf 21:16 davonzog“, so der Tusem-Coach. Mehr als der eine oder andere Fehler im Angriff ärgerte den 34-Jährigen allerdings die Abwehrleistung. Nicht, dass seine Spieler in der Rückwärtsbewegung nicht schnell genug waren, „in der Abwehr zeigten wir aber zu viel Respekt und zu wenig Aggressivität“. 41 Gegentore sind die Kehrseite der Medaille.

Bei Essen muss alles passen

Eine Chance für die Sensation hätten die Essener in Hamburg nur gehabt, wenn sie die optimale Leistung gebracht hätten. Das war nicht der Fall. Während die anderen Klubs Schwächephasen schadlos überstehen können, muss bei den Essenern über 60 Minuten alles passen, um zum Erfolg zu kommen. „Wir hatten uns viel vorgenommen und uns auch taktisch einiges einfallen lassen. Man muss die Kirche aber auch im Dorf lassen. Jeder Punkt, den wir in der stärksten Liga der Welt noch holen, ist keine Selbstverständlichkeit. Aber das ist für uns der Anreiz“, erklärt Christian Prokop.

Besonders groß dürfte der nächste Anreiz in einer Woche sein. Dann kommt der TV Großwallstadt nach Essen. Mit einem Sieg würde der Tusem zumindest die Rote Laterne noch einmal abgeben können.

So haben sie gespielt:

HSV: Bitter, Herrmann; Kraus (5), Schröder (3), Duvnjak (7), Jansen (6), Lackovic (4), Flohr (2), Vori, Lindberg (4), Nilsson (5), Petersen, Terzic, Lijewski, Hens (5).
Tusem: Kulhanek, Bliß; Böhm (4), Kühn (6), Keller, Leenders (1), Bouali, Pieczkowski (2), Seidel (5), Breuer (5), Lindt, Rahmel (9), Kropp (2), Handschke, Leth-Klinge.
Schiedsrichter: Thöne/Zupanovic (Berlin); Zuschauer: 7208.
Strafminuten: HSV 4 – Tusem 4; Siebenmeter: HSV 2/2 – Tusem 2/1.