Essen. Es war ein hochkarätiges Handballturnier in der Essener Halle “Am Hallo“. Drei Erstligisten traten an, unter ihnen der Essener Tusem. Und der bekam gleich einen Vorgeschmack darauf, was ihn künftig in der Bundesliga erwartet. Das Turneir gewann ein Traditionsverein.
Das erste Turnier um den Stadtwerke Cup im Sportpark am Hallo gewann am Samstag erwartungsgemäß ein Handball-Erstligist. Im Endspiel setzte sich der TBV Lemgo gegen den VfL Gummersbach mit 19:17 (11:9) durch. Der Tusem wurde Dritter.
Die Erstligisten belegten zwar die Plätze eins bis drei, die Konkurrenz aus der zweiten und dritten Liga war allerdings keinesfalls nur als Kanonenfutter nach Stoppenberg gekommen. Das bekam auch der Tusem zu spüren. Im Auftaktspiel gegen den Drittligisten VfL Gladbeck mit dem Ex-Essener Max Krönung kamen die Margarethenhöher nur schwer in die Gänge, wirkten zeitweise pomadig. Am Ende rettete Neuzugang David Breuer mit einem verwandelten Siebenmeter in der Schlusssekunde den schmeichelhaften Sieg. „Wir haben zu viele einfache Fehler gemacht“, war Tusem-Trainer Maik Handschke gar nicht zufrieden. Zu der schwachen Leistung kam, dass sich Essens Kapitän André Kropp verletzte, als ihm ein Gladbecker aufs Knie gefallen war. Maik Handschke rechnet damit, dass Kropp ihm vier bis fünf Wochen nicht zur Verfügung stehen wird. Felix Handschke hatte sich erst gar nicht fürs Turnier umgezogen. Nach einer überstandenen Entzündung in der Schulter wurde er vorsichtshalber noch geschont.
Vorgeschmack auf die erste Bundesliga
Im zweiten Saisonspiel bekamen die jungen Essener Spieler einen Vorgeschmack auf die Erste Liga. Vor allen Dingen der Gummersbacher Mittelblock mit Ivan Dimitrijevic und Dennis Krause verdeutlichte den Unterschied. „Wir waren einfach zu lieb in der Abwehr. Da fehlt es uns noch an Härte“, erklärte Maik Handschke. Hinzu kamen aber auch wieder einfache Fehler. „Wir fangen den Ball ab und verlieren ihn gleich wieder. Statt dass wir ein Tor machen, kassieren wir eines. Das macht schon zwei.“
Der Tusem verlor 11:14. Eine Niederlage, die beinah sogar die Teilnahme am kleinen Finale gekostet hätte, denn die Gladbecker zeigten später auch vor den Gummersbachern keinen Respekt und unterlagen den Oberbergischen auch nur mit einem Treffer.
Der Tusem im kleinen Finale gegen den Bergischen HC – das sollte für Stimmung sorgen, denn die Essener kämpften sich nach einem Rückstand wieder heran, mussten nach der regulären Spielzeit aber ins Siebenmeterwerfen. Und hier konnten die Tusem-Fans den Namen eines Neuzugangs üben. „Unser Torwart Ante . . .“, legte der Hallensprecher vor, nachdem der junge Kroate zwei Strafwürfe pariert hatte. Und die Tusem-Fans legten „Vukas“ nach.
Noch ein paar Baustellen
Für Maik Handschke zeigte das Turnier, dass es noch ein paar Baustellen zu bearbeiten gibt, zumal nun eine Abwehrlösung nach dem Ausfall von André Kropp gesucht werden muss. „Das Potenzial steckt in der Mannschaft, doch wir müssen es auch abrufen. Wir müssen an Härte zulegen und die einfachen Fehler reduzieren. Dann sind wir nicht weit weg. Gegen Gummersbach haben wir phasenweise angedeutet, dass wir sie aufhalten können.“
Derweil trugen die Lemgoer verdientermaßen nicht nur den Turniersieg davon. Sie stellten in Rechtsaußen Arjen Haenen mit 17 Treffern auch den besten Torschützen. Trainer und Mannschaftskapitäne wählten zudem TBV-Keeper Carsten Lichtlein zum besten Torwart des Turniers. Ein weiterer Großer der HBL wurde zum besten Spieler gewählt: Viktor Szilagyi, der vom Vize-Meister SG Flensburg-Handewitt zum Zweitligisten Bergischer HC wechselte.