Essen.

Die Rot-Weißen haben vorgelegt, jetzt ist Fortuna Köln gefordert. Der Spitzenreiter erreichte gegen den Tabellenzweiten Windeck zwar nur ein Unentschieden, aber dieser eine Punkte könnte langen. Sollte der Tabellendritte Köln am Sonntag daheim gegen den VfB Hüls verlieren, wäre RWE aufgestiegen.

Und was dann? Der Liga-Primus hat reagiert und zumindest vorsichtshalber eine Anlaufstation für die treuen Fans eingerichtet, wo sie sich im Jubel-Fall treffen können. Die Niederrheinliga-Partie der eigenen U 23 gegen den Titelanwärter Turu Düsseldorf wird nicht an der Seumannstraße, sondern im Georg-Melches-Stadion ausgetragen. Natürlich wird der gesamte NRW-Liga-Kader zusehen. Und einen heißen Draht ins Kölner Südstadion gibt es garantiert auch.

Mit dem Unentschieden am Freitagabend waren die beiden Kontrahenten zufrieden. „Wir haben ein richtig gutes Fußballspiel gesehen“, lobte Windecks Trainer Heiko Scholz. „Beide Mannschaften stehen zurecht dort oben.“ Und RWE-Kollege Waldemar Wrobel fand: „Beide Teams haben viel Physis eingebracht. Es gab Torchancen. Mit dem Ergebnis kann man leben.“

Windeck war bei Standards gefährlich

Nun, eine Fußball-Gala der beiden besten Mannschaften der Liga war es dennoch nicht. Die Widersacher neutralisierten sich weitgehend. Windeck versuchte zwar das Spiel zu machen, doch RWE ließ kaum etwas zu. Bei Standardsituationen war der Gast allerdings gefährlich.

Die Gastgeber begannen forsch. Nach einem feinen Pass von Suat Tokat besaß Leon Enzmann die erste Chance (6.). Keine Minute später bediente Tokat erneut präzise Holger Lemke, der ganz cool zum 1:0 vollendete. Das heizte die ohnehin prächtige Stimmung an. Doch der Gegner schüttelte sich nur kurz und reagierte. Per Freistoß zirkelte der agile David Müller den Ball wunderschön und direkt in den Winkel (17.). Schiedsrichter Altgeld jedoch pfiff ab, weil er einen indirekten Freistoß gegeben hatte.

Nach einer Ecke war es ausgerechnet Ex-Essener Frank Kurth, der per Kopf den Ausgleich besorgte. „Auswärts ist er normalerweise nicht erste Wahl. Aber ich wollte ihm dieses Spiel geben“, sagte Scholz und weil der 38-Jährigen ein „absoluter Musterprofi“ sei.

Beide Teams behakten sich, gingen in die Zweikämpfe, die spielerische Linie blieb dabei oft auf der Strecke. Nach einer Stunde erzielte Lemke zwar ein Tor, doch auch das erkannte der Unparteiische nicht an. Abseits. Nach einem Vennemann-Freistoß köpfte Thamm knapp vorbei (81.), dann nutzte Windeck einen Fehler von Schneider. In Überzahl ging es Richtung Tor. Doch Amirante scheiterte an Lamczyk (84.).

RWE -Germ. Windeck1:1 (1:1). RWE: Lamczyk - Lehmann, Schneider, Thamm, Kuta - Brauer (90. Dutschke), Tokat - Lemke, Koep (46. Vennemann), Enzmann (61. Jasmund) - Lenz. Schiedsrichter: Thomas Altgeld. Zuschauer: 10386.Tore: 1:0 Lemke (7.), 1.1 Kurth (22.).

Titelanwärter kommt zur Hafenstraße

Für die U-23 der Rot-Weißen wird es in der Niederrheinliga wohl bis zum Ende eine Zittersaison bleiben. Spätestens nach dem 0:1 gegen Jahn Hiesfeld unter der Woche (wir berichteten) steckt die Mannschaft von Trainer Toni Kotziampassis wieder tief im Abstiegskampf. Und am Sonntag (15 Uhr, Hafenstraße) wird es ausgesprochen schwer werden, zu punkten. Denn zu Gast ist der Aufstiegsaspirant Turu Düsseldorf.

RWE spielte in Hiesfeld vor allem in der zweiten Hälfte nicht schlecht, nutzte aber die Chancen nicht. Das Team wird wieder Hilfe aus dem NRW-Liga-Kader bekommen.