Essen. Schonnebecks Toptalent Arne Wessels durfte im Trainingslager der U23 von Borussia Dortmund Profiluft schnuppern. Was er daraus für das Meisterrennen in der Oberliga mitnimmt.
Spannende Wochen liegen vor und hinter Arne Wessels. Acht Tage lang verbrachte das Top-Talent Anfang Januar mit der U23 von Borussia Dortmund, die ihn in diesem Winter verpflichtet hat, im Trainingslager im türkischen Belek.
Seit fast vier Wochen ist Wessels zurück bei der Spvg. Schonnebeck: Mit dem Oberliga-Spitzenreiter, für den er auf Leihbasis bis zum Saisonende weiterspielen wird, steht der 19-Jährige vor einem wegweisenden Top-Spiel, am Sonntag (14.15 Uhr, Schetters Busch) schaut Verfolger und Aufstiegskandidat SSVg. Velbert (zwei Punkte weniger) in Essen vorbei.
Spvg. Schonnebeck: Arne Wessels hatte kein Problem mit Umstellung
Von Schonnebeck kurz zum BVB und wieder zurück: Wie hat der Youngster die Umstellungen verarbeitet? „Das ging tatsächlich“, sagt Wessels. „Schonnebeck ist ja als bodenständiger und familiärer Verein bekannt. Sie haben mir das brutal einfach gemacht. Da kam ich in die Kabine und habe direkt wieder einen Spruch bekommen.“ Abheben? Das gehe am Schetters Busch quasi gar nicht, stellt Wessels klar.
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Trotzdem hat der gebürtige Essener den Trainingslager-Ausflug mit dem Drittliga-Team der Borussia in vollen Zügen genossen. Es sei eine „brutal schöne Erfahrung“ gewesen. „Um solche Dinge erleben zu dürfen, spielt man ja im Prinzip Fußball.“ Die Mannschaft war in einem Fünf-Sterne-Hotel untergebracht, hatte optimale Platzbedingungen, wurde mit dem Bus zum Training gebracht und wieder abgeholt. Für das Equipment und die Behandlung durch die BVB-Physiotherapeuten standen eigene Hotelzimmer bereit – alles auf absolutem Profi-Niveau.
„Das war eine ganz, ganz andere Welt, in der ich mich aber sehr wohlgefühlt habe“, erklärt Wessels. Sportlich war das Niveau für den Angreifer in den ersten zwei Tagen noch etwas ungewohnt. Als neuer Spieler möchte man am liebsten mit dem Kopf durch die Wand und sich sofort beweisen, meint das Talent. „Das hat am Anfang nicht so gut funktioniert, ich war nicht so zufrieden mit mir. Die restlichen fünf Tage liefen dann schon so, wie ich mir das vorgestellt habe.“
Beim torlosen Unentschieden gegen den niederländischen Zweitligisten Helmond Sport konnte Wessels erste Spielpraxis im BVB-Dress sammeln. Nach der Rückkehr nach Deutschland trainierte der 19-Jährige zunächst noch in Dortmund mit und stand auch beim 4:0-Testspielsieg gegen Fortuna Köln eine halbe Stunde auf dem Rasen, bevor es zurück nach Schonnebeck ging.
BVB-Trainingslager: Kann Wessels sportlich schon profitieren?
Von Trainer Jan Zimmermann habe er viel positives Feedback erhalten, das ihn zum Rückrundenstart mit den „Schwalben“ weiter beflügeln dürfte. Dass er von dem Trainingslager mit der Borussia sportlich in Schonnebeck schon profitieren wird, glaubt er aber nicht. „Im Vordergrund stand das Menschliche, die neuen Teamkollegen und das Trainerteam kennenzulernen und generell, einmal in diese Welt hineinzuschnuppern“, erklärt Wessels.
„Ich glaube, sportlich zeigt sich erst ein Effekt, wenn ich zwei, drei Wochen kontinuierlich mittrainiert habe. Durch die Woche kann ich mich aber schon mal auf das Niveau, das mich im Sommer erwartet, einstellen.“
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Mit der Spielvereinigung kann der Topscorer der Oberliga Niederrhein (20 Treffer/14 Assists) am Sonntag einen großen Schritt Richtung Aufstieg machen. Behält die Mannschaft von Trainer Dirk Tönnies, die alle ihrer bislang neun Heimspiele für sich entschied, die drei Punkte in Schonnebeck, würde der Spitzenreiter die SSVg. auf fünf Punkte distanzieren.
Oberliga: Wessels will sich mit Regionalliga-Aufstieg aus Schonnebeck verabschieden
So präsent sei das Thema in der Kabine aber gar nicht, meint Wessels. „Natürlich hat man das irgendwo im Hinterkopf, dass du dich auf fünf Punkte absetzen könntest und zu Hause auch noch ungeschlagen bist. Die Vorfreude auf die gute Kulisse steht aber bei uns im Vordergrund. Wir spielen zu Hause und müssen uns nicht verstecken.“
Allgemein freue er sich darauf, die Saison jetzt noch mit seinen Freunden zu Ende zu spielen. Das große Ziel: Der Aufstieg in die Regionalliga, mit dem sich Arne Wessels aus Schonnebeck Richtung Liga drei verabschieden möchte.