Essen. Der sofortige Winterwechsel von Sanjin Vrebac vom SV Sonsbeck zum ETB SW Essen sorgt für Wirbel – und Vorwürfe der beiden Oberliga-Klubs.

Der Wechsel von Sanjin Vrebac vom SV Sonsbeck zum ETB Schwarz-Weiß Essen verläuft mit lauten Nebengeräuschen. Der 24-Jährige war Stammspieler und der beste Torschütze Sonsbecks in der Hinrunde, wird ab sofort aber am Uhlenkrug auflaufen. Vrebac sieht den Wechsel zum ETB als Fortschritt, den Klub im Vergleich zum SV Sonsbeck als größer und verwies auf eine Abmachung mit seinem Ex-Klub, dass er jederzeit ohne Ablöse gehen könne.

SV-Trainer Heinrich Losing zeigte sich gegenüber der Rheinischen Post von dem Wechsel wenig begeistert: „Sanjin ist ablösefrei zu uns gekommen, und wir hatten ihm zugesichert, dass er auch ablösefrei wechseln könne. Wir stehen zu unseren Zusagen, sind allerdings davon ausgegangen, dass die Abmachung für den Sommer gilt. Ich habe keinen Beifall geklatscht und wenig Verständnis für Sanis Entscheidung. Essen ist keine Mannschaft, die um den Aufstieg mitspielen wird.“

ETB Schwarz-Weiß Essen verweist auf die schriftliche Wechsel-Zusage

Worte, die wiederum in Essen nicht gut ankommen. Jeder dürfe seine Meinung haben, sagt Günther Oberholz, Koordinator beim ETB SW Essen. „Aber wenn man sich äußert, sollte man immer bei der Wahrheit bleiben.“

Es gab eine schriftliche Wechselvereinbarung des SV Sonsbeck mit Sanjin Vrebac aus dem August 2023. Sie liegt dieser Redaktion vor. Ausdrücklich ist Rede von einer „bedingungslosen Freigabe“ und einem Verzicht auf eine Ablösesumme. Gültig ist diese Vereinbarung für die „Wechselperioden 1 und 2“ – und das ohne Ablaufdatum. Als Wechselperiode 1 gilt im Amateurfußball laut Statuten das Sommer-Transferfenster vom 01. Juli bis zum 31. August, als Wechselperiode 2 das Winter-Transferfenster vom 01. bis zum 31. Januar.

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Für den ETB SW Essen war sie aber Grundlage des Transfers. „Wenn diese Einigung nicht vorliegen würde, hätten wir Sanjin Vrebac nicht verpflichtet. Wir haben uns das extra belegen lassen, sonst hätten wir ihm nicht für einen Winterwechsel zugesagt. Da sind wir völlig sauber. Ich finde es sehr unangenehm. Wenn man seine eigenen Bestätigungen nicht lesen kann, tut es mir leid, dann sollte man sich zurückhalten“, so Oberholz.

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