Region. 63 Scorerpunkte: Ahmet Kizilisik war der Aufstiegsheld von BG Überruhr, dann ging er. Nun bremst eine schwere Verletzung. „Man ist wie gefangen.“
Es war nur ein Schritt, der Ahmet Kizilisik in eine kleine Krise stürzte. „Ich wollte sprinten und dann hat es klack gemacht. Ich weiß gar nicht mehr, was genau passiert ist“, sagt der 31-jährige Fußballer über seinen am 1. Oktober 2024 zugezogenen Kreuz- und Außenbandriss.
Früher lief er unter anderem für den SC Velbert in der Landes- und der Oberliga auf, in der vergangenen Saison schoss er den FC Blau-Gelb Überruhr mit 33 Toren und 30 Vorlagen in 33 Spielen von der Bezirks- in die Landesliga, ehe er sich überraschend für einen Wechsel zurück zu seinem Ex-Verein RW Wülfrath in der Bezirksliga entschied. Fünf Tore und sechs Assists in sieben Spielen beweisen, dass Kizilisik auch dort direkt einschlug. Doch das ist nun erst einmal vorbei. Es stehen lange Monate der Arbeit am Comeback an.
„Ich musste sechs Wochen lang auf meine Operation warten. Das war echt keine einfache Zeit. Man kann ja gar nichts machen. Ich habe sogar das Joggen vermisst, obwohl ich das eigentlich hasse. Man ist wie gefangen. Das Leben ist wie ein Film und aus dem wurde ich herausgezogen. Da mental stark zu bleiben, ist nicht einfach“, sagt Kizilisik.
Ex-Essener Ahmet Kizilisik begleitet sein Comeback auf TikTok
In der Zeit des Wartens auf die Operation hatte der Stürmer viel Zeit zum Nachdenken – und kam auf eine neue Idee: Kizilisik begleitet seinen Weg zum Comeback nun auf seinem eigenen TikTok-Kanal „AK10“. „Ich dachte mir, es gibt sicher auch andere Menschen, die so eine Zeit durchmachen. Zudem wollte ich alles filmen, um mir in einigen Monaten selbst sagen zu können: ‚Guck mal, vor zehn Monaten lagst du am Boden. Aber du hast dich aufgerichtet.‘“
Das erste Video lud der er am 23. Dezember hoch, mittlerweile sind es bereits elf. Es geht um Videos vom Aufbautraining sowie besonders schöne Tore von Kizilisik aus der Vergangenheit. In der Zukunft sollen auch Clips vom Training auf dem Platz hinzukommen. „Mein Ziel ist es nicht, mit TikTok berühmt zu werden. Aber ich bekomme gute Reaktionen von Leuten, die ich privat kenne und die mich pushen. Und mich haben auch schon zwei Leute angeschrieben, die ebenfalls einen Kreuzbandriss durchmachen“, so Kizilisik.
Für ihn ist es die erste schwere Verletzung seiner Karriere. Grund zum Aufhören – mit 31 Jahren durchaus ein logischer Gedanke – soll das aber nicht sein. Kizilisik: „Einige sagen, ich werde nie wieder der Alte sein. Aber ich sehe es anders. Ich werde noch fitter sein als je zuvor.“
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