Essen. Zwei Jahre dauerte die Vorbereitung, nun hat es die DJK Franz-Sales-Haus geschafft. Ob der Rundlauf-Rekord es ins Guinness-Buch schafft, ist aber offen.
- Die DJK Franz-Sales-Haus hat den Weltrekord im Tischtennis-Rundlauf aufgestellt
- Dabei durften alle mitmachen - mit und ohne Beeinträchtigung, jünger und älter
- Die Planung für den Weltrekordversuch dauerte mehr als zwei Jahre.
Lautes Gejohle mischt sich mit Gepfeife. In der Mitte der Sporthalle strecken die Tischtennisspieler die Fäuste in die Luft, daneben klatschen die Leute ein, freuen sich, können es kaum glauben, halten sich die Hände vor Verwunderung und Begeisterung an den Kopf. Sie haben es tatsächlich geschafft – Weltrekord und, auch wenn die Anerkennung von Guinness noch auf sich warten lässt, wahrscheinlich bald ein Eintrag ins Guinness Buch für den längsten gemessenen Rundlauf, den es je gab.
Über zwei Jahre lang an Planung hatte der Essener Verein DJK Franz-Sales-Haus investiert, im Juni sollte es dann endlich die Belohnung geben. „Wir hatten 170 Personen vor Ort, 132 Schläge beim Versuch und haben es inklusiv gemacht. Menschen mit Beeinträchtigung haben mit welchen ohne Beeinträchtigung gespielt. Der jüngste Teilnehmer war sechs Jahre, der älteste 80“, sagt Tobias Papies, der Stellvertretende Sportliche Leiter bei der DJK.
Essener Tischtennisverein: DJK Franz-Sales-Haus plante den Weltrekord zwei Jahre lang
Schon im Jahre 2022 hatte er mit seinem Vereinskollegen die Idee, es zu probieren, den bisher bei 117 Schlägen liegenden Weltrekord für den längsten Rundlauf zu knacken. „Wir haben gesagt, dass wir jeden einbinden können. Denn was muss man dafür können? Man muss ja nur irgendwie den Ball zurückspielen. Das schafft jeder“, so Papies. Schnell war die Begeisterung intern entfacht und Kontakt zu Guinness aufgenommen worden. Von dort bekam die DJK Franz-Sales-Haus alle weiteren Informationen.
„Danach haben wir gesagt, dass es realistisch ist, es zu schaffen. 2023 haben wir bei unserer Weihnachtsfeier einen Probedurchgang gestartet. Bei diesem inoffiziellen Versuch sind wir aber nicht über 90 Schläge hinausgekommen. Also haben wir feste Trainingstermine eingerichtet. Wir haben uns quasi in kleinen Schritten zum Weltrekord hingearbeitet“, sagt Papies.
Am 22. Juni 2024 war es dann so weit. Der Rekord sollte fallen. 170 Personen fanden sich samstags zeitgleich im Sportzentrum Ruhr an der Steeler Straße 261 ein. „Auf der einen Seite stand ein fester Zuspieler, auf der anderen durfte jede Person nur einmal schlagen. Sobald ein Fehler passiert, mussten wir neu starten. Insgesamt haben wir 20 Anläufe gebraucht“, erinnert sich Papies.
DJK Franz-Sales-Haus: Das Warten auf die Anerkennung von Guinness hält noch an
Der Weltrekord-bringende Versuch selbst dauerte lediglich dreieinhalb Minuten, das Event insgesamt aber vier Stunden. „Es musste ja auch alles organisiert werden. Jede Person musste durchnummeriert werden, es wurde ein Reihen-System mit Warte-Zone eingepflegt, damit jeder wusste, wann er oder sie dran ist. Von Guinness selbst war auch niemand vor Ort. Dadurch mussten wir alles mit eigenen Zeugen und einer Videodokumentation nachweisen. Insgesamt gab es fast zehn Stunden Videomaterial. Eingebettet haben wir das Ganze in unser Sommerfest. Danach hatten wir also noch eine schöne Sause“, so Papies lachend.
Noch steht allerdings nicht ganz fest, ob die DJK Franz-Sales-Haus ihren Weltrekord bald auch im Guinness Buch nachlesen kann. Denn zum Einen ist der Weltrekord trotz einiger Monate Wartezeit immer noch nicht offiziell anerkannt, und zum Anderen schafft es nicht jeder in die gedruckte Ausgabe. „Aber ich denke, wir haben gute Karten“, denkt Papies, der zwischendurch sogar noch einmal zittern musste: „Der alte Weltrekord von 117 Schlägen wurde mittlerweile offiziell auf 121 erhöht. Aber zum Glück haben wir ja 132 Schläge geschafft.“
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