Essen. Die Ergebnisse mit den SF Niederwenigern passen noch nicht. In der Liga von Toni Kroos läuft es umso besser. Wie der Hattinger zu dem Format kam.
- Yannick Ruhs, Torhüter bei den Sportfreunden Niederwenigern, spielt auch für die „Berlin Underdogs“ in der neuen Icon League, die von Ex-Nationalspieler Toni Kroos initiiert wurde.
- Obwohl die Berliner auf große Stars verzichten, haben sie sich im Mittelfeld der Tabelle etabliert, und Ruhs genießt die zusätzliche Spielzeit und Sichtbarkeit in der Liga.
- Trotz der sportlichen Krise bei Niederwenigern, wo das Team noch ohne Sieg ist, bleibt Ruhs entspannt und zeigt sich zufrieden mit seiner Entwicklung und der des Vereins, sieht aber noch Verbesserungspotenzial.
„Wir machen unserem Namen doch gerade alle Ehre, oder etwa nicht?“, fragt Yannick Ruhs mit einem kleinen Lachen. Der Torhüter, der in der Oberliga Niederrhein bei Schlusslicht SF Niederwenigern spielt, ist auch Teil des Teams „Berlin Underdogs“ in der Icon League, der neuen Kleinfeldliga, die unter anderem von Ex-Nationalspieler Toni Kroos initiiert wurde.
Mit zwölf Punkten nach sieben Spielen steht das Team von Teammanager und Zweitliga-Profi Fabian Reese im Mittelfeld der Tabelle – und das, obwohl es anders als viele anderen Mannschaften auf die großen Stars bisher verzichtet.
Während bei den Gegnern an den Spieltagen am Montagabend in Düsseldorf oft ehemalige Top-Fußballer wie Simon Terrodde, Danny Latza oder Christian Clemens auflaufen, haben die Berliner eine Mischung aus aktiven Fußballern und Futsalern zusammengestellt – und Ruhs ist mittendrin.
SF Niederwenigern: Yannick Ruhs kommt ursprünglich aus Heiligenhaus
Im Sommer meldete sich der 23-Jährige bei der neuen Icon League, kurz danach wurde er zu einem Scouting-Tag nach Frankfurt eingeladen und überzeugte unter über 100 Mitbewerbern. Zur Belohnung gab es einen Platz im Draft, bei dem er dann kurz vor Saisonstart von den Berlin Underdogs gewählt wurde.
Nun ist der in Heiligenhaus wohnende Ruhs Woche für Woche bei den Partien dabei und kam zuletzt auch zu seinem ersten Einsatz. „Aktuell bin ich begeistert. Ich habe das alles natürlich im Vorhinein auch mit den Sportfreunden Niederwenigern abgesprochen und ihnen gesagt: Ich bin jung, ich will so viele Spiele wie möglich. Am liebsten spiele ich dreimal in der Woche, wenn das die Knochen mitmachen. Und die Icon League macht übertrieben Spaß. Und es ist eine mega Plattform, wenn du vor bis zu 100.000 spielst, die im Stream zuschauen“, sagt Ruhs.
„Ich bin jung, ich will so viele Spiele wie möglich. Am liebsten spiele ich dreimal in der Woche, wenn das die Knochen mitmachen.“
Dass der Torhüter aufgrund des Kleinfeldformats am Montag beim Training des Hattinger Oberligisten fehlt und zudem am Mittwoch auch noch eine Videoanalyse-Sitzung mit den Berlin Underdogs hat, sei kein Problem – weil ansonsten die Sportfreunde immer vorgehen und in der Prioritätenliste ganz oben stehen.
Am Sonntag spielen die Sportfreunde Niederwenigern gegen den FC Büderich
Und das auch mitten in der sportlichen Krise. Niederwenigern steht nach dem Aufstieg auch nach dem zehnten Spieltag noch ohne Sieg da. Der Druck wächst von Woche zu Woche, auch wenn der Abstand auf die Nichtabstiegsränge vor dem Spiel am Sonntag beim FC Büderich (15.30 Uhr, Am Eisenbrand 45, Meerbusch) weiterhin nur vier Zähler beträgt.
„Hoffentlich können wir den Bock nun umstoßen. Wir waren schon häufiger kurz davor“, sagt Ruhs, der erst vor der Saison vom ASV Mettmann nach Niederwenigern kam und sich dort richtig wohlfühlt.
Zunächst sollte er sich ein offenes Duell mit dem ebenfalls neuen Tim Höppner liefern. Der brach sich jedoch in der Vorbereitung das Schlüsselbein und kam erst am vergangenen Wochenende zu seinem Comeback, als er beim 1:0-Sieg der zweiten Mannschaft in der Bezirksliga gegen den SV Wermelskirchen den Kasten sauber hielt.
Der Konkurrenzkampf um das Tor in der Oberliga ist also wieder voll entfacht. Ruhs bleibt da aber ganz entspannt und ist zufrieden mit seinen bisherigen Leistungen – trotz des schlechten Tabellenplatzes. Vor allem im direkten Duell mit den gegnerischen Stürmern überzeugt der 1,96 m große Schlussmann. Mit dem Ball am Fuß ist hingegen noch Luft nach oben.
„Klar, es geht immer besser. Mir wurde recht viel Talent in die Wiege gelegt, ich war aber nie in einem Nachwuchsleistungszentrum. Aber ich merke eine Entwicklung“, sagt er und meint damit sich selbst, aber auch die Sportfreunde Niederwenigern im Gesamten, auf und neben dem Platz. Ruhs: „Es ist hier genauso, wie es mir im Vorhinein gesagt wurde. Niederwenigern ist ein Dorfklub. Aber ein geiler Dorfklub mit vernünftigen Strukturen.“
Nur die Punkte fehlen eben noch.
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