Essen. Die SG Essen-Schönebeck holt sich mit einem 2:1 in Rellinghausen den ersten Saisonsieg. Beim ESC hingegen war der Ärger über Gegner und Schiedsrichter groß.
- Das Essener Landesliga-Derby zwischen dem ESC Rellinghausen und der SG Schönebeck endet glücklich mit 2:1 für die SGS.
- Eine für den ESC strittige Szene führte zum Siegtreffer für die SGS.
- Ganz zum Schluss gab es noch die Riesenchance zum Ausgleich für die Rellinghauser.
Ein insgesamt spätsommerlich lauerer Kick zwischen dem ESC Rellinghausen und der SG Essen-Schönebeck bot immerhin ganz am Ende etwas Drama. Aber dazu später mehr.
Bei stickigen 30 Grad im Manfred-Scheiff-Stadion gingen die Mannschaften mit unterschiedlichen Zielen in den dritten Spieltag der Landesliga Niederrhein. Der ESC wollte mit einem Sieg und damit sechs Punkten einen guten Saisonstart hinlegen, der SGS hingegen ging es darum, nach einem Punkt aus zwei Spielen einen Fehlstart zu verhindern.
SG Essen-Schönebeck: „Werden immer nervös, wenn wir was zu verlieren haben“
Daher begann das Ganze als abwartendes Geplänkel mit wenig Torraumszenen und einigen Nicklichkeiten. Für den nötigen Schwung musste eine Standardsituation herhalten. In der 14. Minute köpfte Schönebecks Defensiv-Neuzugang Antony Brai nach einem Freistoß von links zum 1:0 für die SGS ein.
ESC Rellinghausen gegen SG Essen-Schönebeck
„Nach der Führung wollten wir das Spiel direkt wieder nur verwalten“, kommentierte SGS-Trainer Olaf Rehmann das weitere Auftreten seiner Mannschaft. „Immer wenn wir was zu verlieren haben, werden wir nervös.“ Unrecht hatte er nicht. Die Rellinghauser begannen mehr Druck zu machen, und kamen in der 38. Minute durch einen knallenden Nachschuss unter die Latte von Yaw Osei Awuah zum Ausgleich.
Kopfballschwäche wird dem ESC Rellinghausen zum Verhängnis
Nach der Pause ein ähnliches Bild wie zu Beginn der ersten Hälfte: Die SGS startete besser, dann erhöhte der ESC den Druck. Auffällig bei der Mannschaft von Trainer Sascha Behnke war aber eine Kopfballschwäche, obwohl ihr Spiel auf hohe Bälle ausgelegt zu sein schien.
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So schlug das Karma gegen den ESC zu. Eine eigentlich wenig brenzlige Situation im eigenen Strafraum konnten die Rellinghauser nicht fußballerisch lösen. Torwart Dennis Hornig setzte zu einer Grätsche an, Yasar Cakir verwandelte den fälligen Elfmeter in der 56. Minute zum 2:1 für Schönebeck.
Diskussion um Fairplay der Schönebecker
Vorausgegangen war dem Angriff zum Strafstoß eine strittige Szene, bei der die Rellinghauser protestierten, dass ihnen ein absichtlich ins Seitenaus beförderter Ball nicht zurückgeschossen wurde. „Meine Mannschaft ist nicht unfair. Es war in dieser hektischen Situation gar nicht klar, dass der absichtlich ins Aus geschossen wurde, und es gab auch keinen Grund dafür“, fand Rehmann.
Die „Wut“ rüttelte die Rellinghauser noch etwas mehr auf. In den letzten 30 Minuten waren die Hausherren das deutlich überlegene Team. Sie kamen mit Flanken, Freistößen und Ecken zu Torraumszenen. Einzig im konsequenten Abschluss blieben sie schwach.
Frust und Ärger: Rellinghauser Trainer wollte Spiel noch nicht kommentieren
Wie bereits angekündigt half den Rellinghauser in der wortwörtlichen letzten Minute dann das Schicksal. Aber nur fast. Nachdem es aus dem Spiel heraus nicht funktioniert hatte, erhielten sie in der Nachspielzeit auch noch ihren Foulelfmeter. Unter dem abendlichen Kirchengeläut von nebenan trat Aron Oteng-Appiah an und: vergab.
Für Olaf Rehmann und seine SGS war der erste, wenn auch glückliche Saisonsieg damit gerettet. „Das war unser schwächstes von den drei Saisonspielen bisher, aber es ist einfach gut für den Kopf“, resümierte er. ESC-Coach Sascha Behnke hingegen schien bedient für den Tag zu sein. Er wollte sich nicht zum Spiel äußern. Zu groß schien bei ihm der Frust über Gegner und Schiedsrichter, aufgrund der aus ESC-Sicht unfairen Szene vor dem 1:2, gewesen. zu sein.
Anmerkung zum Schluss: Schiedsrichter Jan-Miklas Gehle wurde von seinem Linienrichter-Kollegen beim Elfmeter für den ESC darauf hingewiesen, dass das vorausgegangene Foul zu wenig für einen Strafstoß gewesen sei. Gehle gab ihn trotzdem, was auch vertretbar war. „So gesehen, hatten wir auch einen Grund zum Ärgern“, schließt SGS-Trainer Rehmann dieses Kapitel ab.