Essen. Im Juli schockte ein Feuer im Vereinsheim den Vogelheimer SV. Das packende Pokal-Duell gegen den KFC Uerdingen brachte nun weniger Geld als erhofft.

Nach der dramatischen und knappen 2:4-Niederlage nach Verlängerung gegen den KFC Uerdingen in der ersten Runde des Niederrheinpokals kehrt beim Vogelheimer SV nun wieder der Alltag ein. Der umfasst für den Verein aktuell nicht nur die Bezirksliga, sondern auch die Nachwehen des Brandes im Vereinsheim vom 13. Juli. Dabei wurde die Küche vollständig zerstört, die Flammen griffen auch auf die anliegenden Kabinen über.

„Das Vereinsheim muss kernsaniert werden, wir sind da im Austausch mit der Stadt“, verrät der Geschäftsführer des Vogelheimer SV, Marcel Dvorak. „Es ist eine große Herausforderungen, da wir unsere Haupteinnahmen mit dem Vereinsheim generieren. Die Stadt will uns helfen, trotzdem brauchen wir Spenden und Unterstützung, da wir eigentlich mit dem Rücken zur Wand stehen.“

Vogelheimer SV - KFC Uerdingen: Kosten für Pokalspiel hoch

Ärgerlich: Erst kurz vor dem Brand schaffte der Verein einen neuen Kühlschrank für die Küche an – Kostenpunkt 5000 Euro. Insgesamt belaufe sich der Schaden auf eine Summe im sechsstelligen Bereich, alleine das Interieur habe insgesamt ungefähr 30.000 Euro gekostet. Der Schaden für den Bezirksligisten ist, kurz gesagt, immens. Da war das Pokalspiel gegen den Traditionsverein KFC Uerdingen eigentlich eine willkommene Einnahmequelle.

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Am Ende kamen jedoch „nur“ 400 Zuschauer, einige hundert weniger als erhofft. Extra für das Spiel musste der VSV Bauzäune anschaffen, um die beiden Fanlager beim Spiel zu trennen, die mit Transport alleine 500 Euro kosteten. Hinzu kamen die Aufwendungen für die Ordner, Bierwagen und Toiletten. Unter dem Strich blieb für Vogelheim am Ende des Abends somit nur wenig übrig, wenngleich die Mannschaft von Trainer Michael Ewers-Ter Haar einen denkwürdigen Auftritt hinlegte und lange auf die Sensation hoffen durfte.

Auch die Versicherung will Akteneinsicht

Was die Ermittlungen rund um den Brand angeht, hoffen die Vogelheimer, in der kommenden Woche mehr zu erfahren. „Wir haben Akteneinsicht beantragt, die Versicherung auch. Die Akte ist jetzt zur Staatsanwaltschaft gegangen und ich hoffe, das wir nächste Woche Kenntnis erlangen, weil davon auch abhängt, ob und inwiefern wir Geld von der Versicherung bekommen“, so Marcel Dvorak.

Sinnbildlich für den Vogelheimer Bezirksligisten: In der Pause des Pokalspiels spielten dutzende Kinder auf dem Platz – auch die beeinträchtigt die schwierige Situation. „Wir haben fast 400 Kinder als Mitglieder, das sind auch große Integrationsaufgaben, die wir haben. Da brauchen wir jeden Cent, denn alles kostet Geld, auch losgelöst von der ersten Mannschaft“, so Marcel Dvorak weiter. Demnächst wolle der Verein einen Spendenaufruf starten. Auch wird Unterstützung für den Aufbau und die Renovierung des Vereinsheims gesucht.

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