Das Ergebnis? Interessierte bei der SGS am Ende niemanden mehr so richtig. Zumal sich die Amateure bei der deutlichen 0:5 (0:2)-Niederlage gegen den Drittligisten über weite Strecken tapfer wehrten. Das Highlight für Olaf Rehmann? „Mich hat gefreut, dass die englischen Fans hierhin gekommen, auch vom Stadionsprecher persönlich noch einmal begrüßt worden sind und ihren Applaus bekommen haben“, erklärt der SGS-Coach.

SGS gegen RWE: Fans der englischen Nationalmannschaft unter den Zuschauern

Knapp einhundert Anhänger der „Three Lions“, die am Sonntag (18 Uhr) im EM-Achtelfinale in der Arena auf Schalke auf die Slowakei treffen, hatten sich unter die Zuschauer rund um den Rasen, auf dem normalerweise die Bundesliga-Fußballerinnen der SGS trainieren, gemischt. Als sie im ersten Moment nicht zu erkennen waren, unkte schon so mancher Fan auf der kleinen Tribüne, dass sie es sich wohl am Bierstand gemütlich gemacht hätten.

Die Reaktion der Essener Fußballfans zeige aber auch, so Rehmann, „dass wir eine gastfreundliche Stadt sind. Gerade im Hinblick darauf, dass nebenan noch der AfD-Parteitag läuft, ist das mal ein schöner Gegenentwurf.“ Wohl auch wegen der damit verbundenen Demonstrationen und Proteste fanden nur knapp die Hälfte der 1700 eigentlich zugelassenen Zuschauer den Weg nach Frohnhausen.

Rehmann aber freute sich über die „sehr netten“ Gäste von der Hafenstraße: „Alle Gespräche – auch mit dem Trainer - waren sehr angenehm. Es war ein sehr sympathischer Auftritt von Rot-Weiss.“ Sehr nahbar, immer offen für Fotos und Autogramme präsentierten sich die RWE-Spieler und Trainer Christoph Dabrowski, der noch viel Arbeit im Hinblick auf Passgeschwindigkeit, Präzision und Durchschlagskraft sieht. Besonders in der ersten Halbzeit hielt Schönebeck gut dagegen, verdichtete die Räume in der eigenen Verteidigung und baute immer wieder kurze Ballbesitzphasen auf – nach nur zwei Trainingseinheiten am Mittwoch und Freitag.

SGS-Coach Rehmann freut sich über „schöne Phasen“ in Halbzeit eins

„Da haben wir gut gespielt und hatten wirklich schöne Phasen drin“, freute sich Rehmann, der im ersten Durchgang auf ein Fundament von Spielern aus der Vorsaison setzte, die das System und die Abläufe der SGS bereits kannten. Nur zwei Neuzugänge standen in den ersten 45 Minuten auf Seiten der Gastgeber auf dem Rasen. Kapitän Luiz-Simon Kreisköther hatte gleich zwei dicke Chancen zur SGS-Führung, die dem Landesligisten aber verwehrt blieb.

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„Sie hat der Torwart (Ole Springer, Anm. d. Red.) sehr gut entschärft. Wir hätten vielleicht auch ein Tor verdient gehabt“, haderte Rehmann. Zur Pause nahm der SGS-Trainer einige Wechsel vor und schickte den einen oder anderen Neuzugang aufs Feld: Schönebeck verlor immer mehr den Zugriff, während Rot-Weiss den Landesligisten in der eigenen Hälfte einschnürte. „Da hat man dann auch gemerkt, dass wir in der Konstellation noch nicht so eingespielt sind“, meinte Rehmann. „Da hat Rot-Weiss uns dann natürlich auch nicht mehr atmen lassen.“

In der abgelaufenen Saison sicherte sich die SGS, dessen Herren ihre Heimspiele normalerweise an der Ardelhütte austragen, letztlich souverän den Klassenerhalt. Nach den Abgängen der Offensiv-Leistungsträger Dennis Wibbe (TSV Bockum) und Nabil El-Hany (ETB Schwarz-Weiß), die sich den RWE-Test aber beide vor Ort anschauten, droht Schönebeck eine komplizierte Saison.

Abstiegskandidat? SGS kann mit der Rolle ganz gut leben

Zumal der Landesligist überwiegend Spieler aus unterklassigen Vereinen oder dem (eigenen) Nachwuchs verpflichtet hat. „Man liest immer, wie alle aufrüsten“, erklärt Rehmann. „Wenn man nach den Namen geht, sind wir sicherlich wieder der erste Kandidat, der von den anderen Vereinen als Abstiegskandidat genannt wird. Mit der Rolle können wir aber ganz gut leben.“

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