Essen/Lübeck. Die Essener gewinnen beim VfL Lübeck-Schwartau und schließen die Saison auf dem elften Tabellenplatz ab. Der scheidende Trainer hat Grund, stolz zu sein.

Lachend umarmten sich Jonas Ellwanger und Philipp Asmussen unmittelbar nach dem letzten Spiel ihrer Karriere. Sie hatten guten Grund zur Freude, denn immerhin konnten die beiden Rückraumspieler des Tusem Essen mit einem Sieg abschließen – und der war völlig verdient. Die Gäste aus dem Ruhrgebiet gewannen beim VfL Lübeck-Schwartau mit 29:25 (17:14) und beenden die Spielzeit auf dem elften Tabellenplatz.

„Einfach geil“, sagte Tusem-Trainer Michael Hegemann nach der Partie. Auch der 47-Jährige ist mit dem Ergebnis zufrieden und verlässt den Verein von der Margarethenhöhe ebenfalls mit einem Lächeln: „Ich bin froh, dass wir das Ding gewonnen haben, das tut allen gut. Es ist ein guter Eindruck zum Schluss und es freut mich insbesondere für die vielen mitgereisten Fans. Das wird eine schöne Rückfahrt.“

Tusem fährt abslout verdienten Auswärtssieg ein

Und seine Mannschaft hatte den Auswärtserfolg absolut verdient, denn von Beginn an spielte sie im Angriff recht kompromisslos und entschlossen. Kapitän Jonas Ellwanger holte in seinem letzten Spiel noch einmal alles aus sich heraus, zudem warf sich auch Max Neuhaus immer wieder gefährlich in Richtung Lübecker Tor.

Die Gastgeber hatten es allerdings auch eilig und konnten zunächst durch die „schnelle Mitte“ einige Tore erzielen. Dies bekam der Tusem jedoch mehr und mehr in den Griff und zu stoppen. Auf der anderen Seite stabilisierte sich die VfL-Deckung, was die Essener wiederum zu Fehlern verleitete. Da waren sie wieder, die technischen Fehler und zu einfachen Ballverluste.

Lukas Diedrich wieder stark

Lukas Diedrich zeigte wieder ein starkes Spiel im Tusem-Tor - 14 Paraden.
Lukas Diedrich zeigte wieder ein starkes Spiel im Tusem-Tor - 14 Paraden. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Dass die Gäste mit einer Führung in die Pause gehen konnten, hatten sie auch ihrem Torhüter Lukas Diedrich zu verdanken. Der Schlussmann wollte sich ebenfalls mit einer guten Leistung von seiner Mannschaft verabschieden, was ihm bestens gelang. Am Ende sollten es 14 Paraden werden, darunter auch drei geblockte Siebenmeter des Gegners.

Im zweiten Durchgang legten die Hausherren einen Gang zu und investierten viel in die Offensive. Der Tusem wehrte sich, wollte sich diesen letzten Saisonsieg nicht nehmen lassen. Immer wieder kam er über den Kreis zum Abschluss, meist erfolgreich. Mit etwas mehr Präzision im Abschluss hätten die Essener schon früher alles entscheiden können, mussten in der Schlussphase dann aber noch einmal dem Druck der Lübecker standhalten. Diedrich und die Treffer von Nils Homscheid und Co. brachten letztendlich die Führung über die Zeit.

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„Die Mannschaft hat Charakter gezeigt“

„Die Mannschaft hat wieder Charakter gezeigt und sich gegen unsere Ausfälle gewehrt“, freute sich Hegemann. Immerhin musste er mit Alexander Schoss (Mandelentzündung), Christian Wilhelm (Prellung) und Finn Wolfram (Schulterverletzung) auf drei wichtige Spieler verzichten, zudem war Philipp Asmussen mit einer Fußprellung ebenfalls nicht topfit.

Trainer Hegemann sprach nach dem Spiel von einer insgesamt „brauchbaren Saison nach dem Umbruch“, sah aber auch „Luft nach oben“. Nun hat der Tusem erst einmal Pause, war mit reichlich Bier für die Rückfahrt ins Ruhrgebiet bestens ausgestattet und somit auch gut vorbereitet für die Abschlussfahrt nach Mallorca.

So haben sie gespielt

  • VfL Lübeck-Schwartau – Tusem Essen 25:29 (14:17)
  • Lübeck: Dreyer, Klockmann, Conrad; Leitz, Hagedorn (5), Skorupa (3), Blaauw (2), Benitez (5), Schrader (2), Kretschmer, Horner, Nickelsen, Speckmann (6/2), Geenen, Bruhn (2).
  • Tusem: Fuchs, Diedrich; Ellwanger (6), Kämper, Homscheid (7/6), Asmussen, Eißing (3), Szczesny (3), Buschhaus (1), Weiss, Klingler (2/1), Neuhaus (3), Kostuj (2), Mast (1), Werschkull (1).
  • Schiedsrichter: Fedtke/Wienrich (Berlin).
  • Siebenmeter: 2/6 – 7/9.
  • Strafminuten: 10 – 2.
  • Zuschauer: 2148.
  • Spielfilm: 3:3 (5.), 3:6 (8.), 4:8 (10.), 8:9 (15.), 8:11 (19.), 9:13 (22.), 14:17 (30.) – 16:18 (35.), 18:19 (40.), 18:24 (45.), 21:26 (50.), 23:26 (54.), 25:29 (60.).

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