Essen. Essener unterliegen im letzten Heimspiel der Saison dem TV Hüttenberg mit 28:31. Emotionaler Abschied einiger Urgesteine
Es war nicht der Abschied, den sich Fans und Verein vorgestellt haben. Der Tusem Essen musste im letzten Heimspiel der Saison eine Niederlage einstecken und sich dem TV Hüttenberg mit 28:31 (15:15) geschlagen geben. Dabei musste sich die Mannschaft von der Margarethenhöhe nicht nur von einigen wichtigen Spielern und Akteuren verabschieden, sondern wohl auch vom letzten Ziel: Platz zehn – und damit die Teilnahme am DHB-Pokal.
Malte Seidel ergriff das Mikrofon
Die Enttäuschung über das Ergebnis musste nach der Schlusssirene in den Hintergrund rücken. Die über 2000 Fans in der Sporthalle „Am Hallo“ wollten ihren Lieblingen einen gebührenden Abschied bereiten und sie ein letztes Mal anfeuern. „Ich möchte mich aus tiefstem Herzen für die 14 Jahre beim Tusem bedanken“, sagte etwa Malte Seidel, der eigentlich gar nichts sagen wollte, dann aber doch das Mikrofon in die Hand nahm.
Emotional wurde es auch bei Trainer Michael Hegemann, der seine zehn Jahre in Essen auf den Punkt brachte: „Dass das erste Trikot im Leben meines Sohnes das des Tusem ist, sagt im Prinzip schon alles.“ Und einer, der ohnehin kein anderes Trikot kennt, ist Jonas Ellwanger. Nach 26 Jahren ist nun Schluss für das Urgestein. „Das war heute noch viel schöner und bewegender, als ich mir das letzte Spiel hätte vorstellen können“, sagte Ellwanger nach seinem letzten Heimauftritt.
Tusem lief lange dem Rückstand hinterher
Eine besondere Ehre für den 30-Jährigen: Papa und Geschäftsführer Niels Ellwanger übergab ihm eine besondere Kapitänsbinde und machte ihn zum Ehrenspielführer des dreimaligen Deutschen Meisters.
Sportlich gesehen ist sich der Tusem auch an diesem Abend treu geblieben. In dieser Saison gab es innerhalb der Spiele zu viele schwache Phasen, die nicht alle umgebogen werden konnten. So auch gegen den TV Hüttenberg. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit mit ständig wechselnden Führungen und einem gut aufgelegten Felix Klingler bei seinem letzten Auftritt in Essen, mussten die Hausherren im zweiten Durchgang mal wieder einem Rückstand hinterherlaufen.
Gäste standen in der Abwehr ordentlich
Die Gäste standen in der Abwehr ordentlich und zwangen die Gastgeber immer wieder zu Fehlern. Auf der anderen Seite hatten Ian Weber oder auch Tim Rüdiger zu oft freie Bahn und konnten damit die Führung für ihr Team halten.
Der Tusem versuchte im Spiel zu bleiben und erarbeitete sich einige Lichtblicke, darunter auch das Kempa-Abschiedstor von Kapitän Jonas Ellwanger. Auch die Paraden des scheidenden Torhüters Lukas Diedrich ließen die Essener ein letztes Mal hoffen und in der Schlussphase verkürzen. Jedoch reichte es letztendlich nicht mehr zu etwas Zählbarem, da sich die technischen Fehler häuften und die Abschlüsse zu unpräzise waren.
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Am Ende einer durchwachsenen Saison wird der Tusem voraussichtlich mit leeren Händen dastehen. Der angestrebte Platz zehn ist so gut wie verloren. Doch neben dem sportlichen Ergebnis ist der Verlust einiger Identifikationsfiguren des Traditionsklubs nicht wirklich erfreulicher. Trainer Michael Hegemann, Kapitän Jonas Ellwanger, Torhüter Lukas Diedrich, Abwehrchef Malte Seidel und Rechtsaußen Felix Klingler haben dem Zweitligisten über Jahre hinweg ein Gesicht gegeben. Ein Gesicht, das sich in der kommenden Saison verändern wird. Doch zunächst gibt es noch eine letzte Aufgabe in der Liga zu erfüllen: das Auswärtsspiel beim VfL Lübeck-Schwartau am 1. Juni (18 Uhr).
So haben sie gespielt
Tusem Essen – TV Hüttenberg 28:31 (15:15).
Tusem: Fuchs, Diedrich; Ellwanger (1), Kämper, Wilhelm (3), Homscheid (5/3), Asmussen (4), Eißing (1), Szczesny (1), Buschhaus, Klingler (6), Neuhaus (2), Kostuj, Mast (2), Werschkull (2), Schoss (1).
Hüttenberg: Grazioli, Böhne; Schwarz (3), Opitz (1), Ohl (4), Weber (7/1), Zörb, Reichl (4), Rüdiger (5), Hofmann (1), Wrackmeyer, Klein (2), Scheibel, Kuntscher (4/1).
Schiedsrichter: Jaros (Waldstetten)/Thrun (Lauterstein).
Siebenmeter: 3/4 – 2/6.
Strafminuten: 4 – 6.
Zuschauer: 2186.
Spielfilm: 2:4 (6.), 6:5 (10.), 9:10 (18.), 11:10 (23.), 11:13 (26.), 15:15 (30.) – 16:17 (35.), 18:20 (39.), 20:22 (43.), 20:23 (47.), 22:27 (53.), 27:29 (59.), 28:31 (60.).
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