Essen. Bezirksligist will nach vorzeitigem Aufstieg die 90-Punkte-Marke knacken. Zukunft von Trainer Aksoy ist offen. So plant BGÜ für die Landesliga.
Malta oder Barcelona? Das ist die Frage, die sich für die Aufsteiger von Blau-Gelb Überruhr derzeit stellt. Durch den 4:1-Sieg bei Tusem Essen machte der Bezirksligist die vorzeitige Rückkehr in die Landesliga perfekt – und plant bereits seine Saisonabschlussfahrt. „Wir wollen definitiv nicht nach Mallorca, weil wir viele Spieler haben, die kein Alkohol trinken“, verrät Trainer Murat Aksoy.
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Sonne, Strand und eine vernünftige Unterkunft seien wichtig. „Wenn es finanzierbar ist“, so Aksoy, „wird es Malta oder Barcelona.“ Nach den ersten Feierlichkeiten am vergangenen Sonntag soll die große Party im Rahmen des 50. Geburtstags des Vereins in ein paar Wochen nachgeholt werden.
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Bis zum Saisonende warten allerdings noch drei knifflige Aufgaben auf die Überruhrer: TGD Essen-West (Fr., 19.30 Uhr, Haedenkampstraße), Mülheimer SV 07 und Duisburger FV 08. „Wir spielen wirklich eine überragende Rückrunde und haben bisher noch keine einzige Niederlage kassiert“, freut sich Aksoy. „Die Mannschaft hat auch klar und deutlich gesagt: Wir wollen weiterhin jedes Spiel mit voller Ernsthaftigkeit angehen und die 90 Punkte erreichen. Das wäre ein Riesenschnitt.“
BG Überruhr: Großteil der Spieler hat Zusage für neue Saison gegeben
Hinsichtlich der Planungen für die erste Landesliga-Saison seit zwei Jahren kann der Trainer aber noch keinen detaillierten Ausblick geben: Der Großteil der Spieler hat bereits seine Zusage für die neue Spielzeit gegeben, nur bei wenigen wie Leistungsträger und Kapitän Ahmet Kizilisik, der in dieser Saison bereits satte 50 Scorerpunkte verbuchte, stehen noch finale Gespräche aus. „Es ist für mich ein Riesenwunsch, noch ein Jahr mit ihm zusammenzuarbeiten“, meint Aksoy.
Wesentliche Kaderveränderungen wird es voraussichtlich nicht geben, BGÜ hat in Mittelfeldmann Phil Pape von der Zweitvertretung des SC Velbert erst einen externen Neuzugang verpflichtet. „Ich möchte keine Spieler wegschicken – auch nicht die, die hinten dran sind. Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir das alle gemeinsam im nächsten Jahr durchziehen und Bock auf die Landesliga haben“, freut sich Aksoy. In den verbleibenden Partien werden auch die Spieler aus der zweiten Reihe mehr Einsatzzeiten bekommen.
BG Überruhr: Fragezeichen hinter Aksoys Zukunft
Ein großes Fragezeichen vor der neuen Saison gibt es allerdings: Die Zukunft von Aufstiegstrainer Murat Aksoy. Wie es mit dem Trainer, der 2022 mit BGÜ in die Bezirksliga abgestiegen war und nach zwei Jahren zurück in die Landesliga geführt hat, weitergeht, ist noch unklar. „Ich kann noch keine richtige Auskunft geben, weil wir noch einiges an Gesprächsbedarf haben – auch bezüglich meiner Position“, so der 36-Jährige.
Im Januar hat Aksoy einen neuen Job als Vertriebler angefangen, neben seiner Trainertätigkeit in Überruhr ist er im Wuppertaler Bereich als Scout für die Nachwuchsabteilung von Borussia Dortmund unterwegs. Bedeutet normalerweise: Samstags Scout für den BVB, sonntags an der Seitenlinie für BGÜ. „Dortmund ist ein Riesenklub, die Arbeit macht unfassbar viel Spaß – das kann ich aus Erfahrung sagen“, erklärt Aksoy.
„Borussia Dortmund und meine Vorgesetzten haben bisher sehr viel Rücksicht genommen, dass ich selbst als Trainer aktiv bin. Ich möchte das ihnen jetzt auch irgendwie wieder zurückgeben, indem ich viel aktiver für Dortmund bin und Top-Talente für sie finden kann. Da muss ich mal schauen, wie wir das hinkriegen.“ Tendenziell sehe es aber momentan danach aus, dass Aksoy Trainer in Überruhr bleibt.
Wenn Aksoy Trainerposten abgibt: Überruhr hat Plan B in der Tasche
Für den Fall, dass es anders kommt, ist der Verein vorbereitet und hat einen Plan B in der Tasche: In den Gesprächen mit potenziellen Nachfolgern hat sich ein Kandidat herauskristallisiert, mit dem Blau-Gelb schon intensive Gespräche geführt habe und der übernehmen könnte, meint Aksoy. „Das ist ein Top-Mann. Da würde ich mir gar keine Sorgen machen.“
Zieht sich Aksoy als Cheftrainer zurück, würde er BGÜ allerdings immer noch weiterhin als Sportvorstand erhalten bleiben – zurzeit besetzt er beide Positionen. In den nächsten Jahren will sich Überruhr in der Landesliga etablieren, nicht zur Fahrstuhlmannschaft werden. „Mit dieser Mannschaft, die wir jetzt in der Bezirksliga haben, bin ich hundertprozentig davon überzeugt, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden“, sagt Murat Aksoy.
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