Essen. Überruhr sichert sich durch 4:1 bei Tusem den Aufstieg in die Landesliga. Dann wird gefeiert – mit Pyro und einer Ansage.
Als Tusems Erol Serin durch ein Eigentor für den 1:4 (1:1)-Endstand sorgte und die Anhänger von Blau-Gelb Überruhr am Fibelweg die ersten Rauchtöpfe in ihren Vereinsfarben anzündeten, war spätestens klar: Die drei Punkte lässt sich der Bezirksligist aus Überruhr nicht mehr nehmen – und macht damit nach zwei Jahren die vorzeitige Rückkehr in die Landesliga perfekt.
„Wir haben ja schon in der letzten Saison angefangen, an dem Ziel zu arbeiten. Natürlich ist es umso schöner, wenn du ein Jahr Gas gegeben hast, knapp gescheitert bist, darauf das Jahr wieder konstant deine Leistung abrufst und am Ende aufsteigst“, freute sich BGÜ-Kapitän Ahmet Kizilisik, der durch seinen Elfmetertreffer zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung den Weg zum entscheidenden Dreier ebnete. „Das ist natürlich ein überragendes Gefühl – unbeschreiblich.“
Die unmittelbare Reaktion nach dem Abpfiff fiel noch relativ verhalten aus, Kaltgetränke und die Aufstiegs-Shirts lagen noch nicht bereit. Eine große Überraschung war die Landesliga-Rückkehr nicht mehr: Drei Spieltage vor dem Saisonende hat Überruhr zwölf Punkte Vorsprung auf Verfolger Genc Osman Duisburg, mit dem sich BGÜ bis vor ein paar Wochen noch über weite Strecken der Saison ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert hatte.
BG Überruhr-Trainer Aksoy: „Wir haben vom ersten Spieltag an dran geglaubt“
„Ich bin einfach unfassbar stolz auf die Truppe. Wir haben vom ersten Spieltag an dran geglaubt“, feierte BGÜ-Trainer Murat Aksoy. Als die Spieler auf dem Feld den Erfolg allmählich realisiert hatten, schallten „Campeones“-Gesänge durch den Kreis, die Mannschaft posierte für ein Teamfoto. „Wir wollen die Mannschaft sehen“, riefen die Fans. Dann durften sich endlich die Aufstiegs-Shirts übergestreift werden. Unter anderem stand darauf „Johann-Cruyff-Schule“.
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Was hat es damit auf sich? „Das sind die Sprüche unseres Präsidenten Otmar Tautges gewesen, die ich mir seit zwei Jahren anhören muss“, schmunzelte Kizilisik. „Dass er den Fußball von Johann Cruyff mag, aus Barcelona, aus der La Masia. Deswegen haben wir jetzt ihm zuliebe die beiden Sprichwörter da draufgeschrieben.“
Das heiße, „dass wir hier richtig guten Fußball spielen“, sagte Tautges. „Für so einen kleinen Verein ist die Entwicklung der vergangenen Jahre riesig. Wir sind noch nicht am Ende.“ Das zweite Sprichwort war: Aufstieg von zwei zu drei Erbsen.
BG Überruhr: Im Vorjahr knapp gescheitert – jetzt belohnt
„Wer nur eine Erbse hat, gilt ja als ein bisschen unterbelichtet. Das soll bedeuten, dass wir durch den Aufstieg jetzt ein bisschen intelligenter geworden sind“, erklärte Kizilisik. Nachdem Überruhr im Vorjahr nur ein Sieg zum Aufstieg fehlte, ließ der Bezirksligist in diesem Jahr keine Zweifel an der Landesliga-Rückkehr. Auch wenn der Auftritt in einer hitzigen Begegnung mit dem Tusem sicherlich nicht zu den besten der Saison zählte.
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Die Gastgeber bemühten sich, gestalteten das Spiel auch mit zehn Mann noch auf Augenhöhe, waren aber nach zwei Platzverweisen letztlich chancenlos. Tusems Lukas Paulun kassierte bereits nach etwas mehr als einer halben Stunde eine Gelb-Rote Karte, Cem Avci flog nach einer Tätlichkeit in der Schlussviertelstunde vom Platz. „Meiner Mannschaft kann ich überhaupt keinen Vorwurf machen heute. Das Spiel heute entscheidet die Schiedsrichterleistung – das muss ich leider Gottes so sagen“, haderte Tusem-Trainer Carsten Isenberg.
„Man hat gemerkt, dass die Jungs etwas nervös waren, weil wir im Hinterkopf hatten und mitbekommen haben, dass schon einiges geplant war“, räumte Kuzilisik ein. Den Gästen aus Überruhr konnte es letztlich egal sein: Nach den Treffern von Dos Santos, Kizilisik, Fritsch und Serins Eigentor durften sie auf fremdem Platz feiern. „Im Endeffekt haben wir das cleverer gemacht und das ist dann halt das Ausschlaggebende“, meinte Aksoy. Nach den ersten Feierlichkeiten am Fibelweg ging es für das BGÜ-Team zur heimischen Bezirkssportanlage. „Dann wird der Grill angeschmissen“, sagte Aksoy.
BG Überruhr: Große Aufstiegsparty zum 50. Geburtstag
Am Sonntagabend ging es erstmal etwas ruhiger zu, die große Party soll dann in ein paar Wochen nachgeholt werden, wenn der Verein auch seinen 50. Geburtstag feiert. „Ich trinke ja kein Alkohol“, sagte Kizilisik. „Aber die Jungs werden was trinken und dann lassen wir den Abend ausklingen.“
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