Essen. Mit einem Sieg beim direkten Verfolger könnte man die Tabellenführung auf sieben Punkte ausbauen. Herren hatten eine Hallensaison zum Vergessen.

Die Spielerinnen wollen in der Regionalliga hoch hinaus, die männlichen Clubkollegen wären dagegen froh, wenn sie das sportliche Level hielten. Dem Hockeyclub Essen steht noch eine spannende Feldsaison bevor, die am kommenden Wochenende mit dem letzten Hinrundenspieltag fortgesetzt wird.

Die HCE-Frauen starten noch unbesiegt auf der Pole-Position und haben gleich am Sonntag (13 Uhr) die Chance, die Tabellenführung auszubauen. Mit einem Sieg beim direkten Verfolger SW Neuss könnten sie den Vorsprung auf sieben Punkte ausbauen. Aber leicht wird es nicht, auch, weil bei den Gastgeberinnen mittlerweile fünf Niederländerinnen im Kader stehen.

Damen wollen den Schwung der Hinrunde mitnehmen

„Das wird ein enges Spiel“, ahnt Trainer Carsten Fischbach, ist aber positiv gestimmt: „Mein Team hat sich in der Vorbereitung von Spiel zu Spiel gesteigert und zuletzt den Härtetest in Hamburg gut gemeistert. Ich hoffe, dass wir diesen Schwung mit in die Rückrunde nehmen können.“

Übernahm beim HCE mit das Traineramt: Der Sportliche Leiter  Daniel Reinhardt.
Übernahm beim HCE mit das Traineramt: Der Sportliche Leiter Daniel Reinhardt. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Die Zweitliga-Saison in der Halle lief allerdings nicht ganz nach Wunsch. Der HCE landete im Tabellenmittelfeld, obwohl man dem Team durchaus das Potenzial für eine bessere Platzierung, ja sogar für den Aufstiegskampf attestiert hatte. Allein schon Birthe Hülser war ein Erfolgsgarant. Sie belegte mit 24 Toren (zehn Spiele) in der Torjägerliste mit nur einem Treffer weniger als die beiden Top-SpielerinnenRang drei.

Ob der HCE Neuzugang Anika Schradi und die routinierte Alissa Büser (Handverletzung) einsetzen kann, ist noch unklar. Bei Schradi wurde ein Härtefallantrag auf Spielberechtigung gestellt, da sie erst kurz nach Ende der Wechselfrist aus Kiel ins Ruhrgebiet gezogen ist.

Die Jungs waren nach dem Umbruch in der Zweiten Liga überfordert
HCE-Trainer Christian Marquardsen.

Ganz anders ist die Situation bei den HCE-Männern, die in der Halle eine Spielzeit zum Vergessen hinter sich haben. Zehn Niederlagen kassierten sie in der 2. Bundesliga: null Punkte, über 100 Gegentore, sang und klanglos abgestiegen – eine traurige Bilanz.

Weil so gar nichts mehr funktionieren wollte, trennten sich die Essener schließlich von Trainer Oliver Plauck, der Sportliche Leiter Daniel Reinhardt und Christian Marquardsen sprangen als Trainer-Team ein, konnten den Absturz allerdings nicht stoppen. „Die Jungs waren nach dem Umbruch in der Zweiten Liga überfordert“, stellt Marquardsen sachlich fest. „Klar, man muss bei einem Abstieg erst einmal schlucken, aber auch aus dieser Erfahrung lernen.“

HCE-Herren noch nicht aller Sorgen ledig

Der Trend soll nun korrigiert werden, und die Leistungen seien zuletzt trotz mieser Ergebnisse auch gar nicht mal so übel gewesen.

Die Essener überwinterten im Tabellenmittelfeld der Regionalliga, sind aber mit sieben Punkten längst nicht aller Sorgen ledig. Am Sonntag (14 Uhr) beim Tabellennachbarn Oberhausener THC (fünf Punkte) könnte man im Erfolgsfall allerdings schon etwas entspannter die Rückrunde bestreiten.

Auch Marquardsen klingt zuversichtlich, obwohl es in der Vorbereitung zuweilen etwas holperte, auch, weil nicht immer alle Spieler zur Verfügung standen. „Wir müssen unser Spiel spielen und stabiler werden“, fordert der 54-Jährige. Er feilte am System, verordnet seinem Team mehr Ballbesitz, mehr Spielkontrolle, was auch die zuletzt eklatante Zahl der Gegentreffer reduzieren soll.

Aber vor allem im Torabschluss ist reichlich Luft nach oben, das war zuletzt die entscheidende Schwäche. „Wir werden die Strukturen schärfen“, fasst Christian Marquardsen zusammen, „aber die Jungs müssen es dann auch auf den Platz bringen.“