Essen. Der SC Frintrop II verlässt im C-Liga-Spiel gegen Atletico Essen vorzeitig das Feld – macht den Gegnern aber keinerlei Vorwurf.

Eine Sache ist Holger Thielsch ganz wichtig: Der Abbruch des Spiels zwischen seinem SC Frintrop II und Atletico Essen habe rein gar nichts mit den Gästen zu tun gehabt. „Es war ein hartes, aber kein unfaires Spiel“, so der Trainer des C-Ligisten aus Frintrop. Dennoch musste die Partie nach 75 Minuten vom Schiedsrichter Bernd Hirsch abgebrochen werden, weil der SC Frintrop II geschlossen nach einer Roten Karte beim Stand von 3:2 für Atletico Essen geschlossen vom Feld ging.

„Sie fühlten sich vom Unparteiischen benachteiligt“, beschrieb Atletico-Geschäftsführer Alfred Arndt die Vorkommnisse nüchtern. Dies würde stimmen, sei aber nicht die ganze Wahrheit, schränkt Thielsch auf Anfrage ein. Für ihn sei es darum gegangen, seine Spieler zu schützen. Nicht aber vor den Gegnern, war es doch ein Spiel im Niemandsland der Tabelle in der Kreisliga C, sondern vor dem Schiedsrichter, über den Thielsch kein gutes Wort verliert.

SC Frintrops Trainer nimmt die Strafe und die Spielwertung bewusst in Kauf

„Er hatte das Spiel nicht im Griff und hat katastrophal gepfiffen. Ich bin noch nie mit einer Mannschaft vom Feld gegangen, aber heute war es einfach zu viel“, ärgerte sich der Trainer, der die nun sicherlich folgende Spielwertung und Geldstrafe bewusst in Kauf nahm und gleich mehrere Szenen als Beispiele aufzählt, mit denen er nicht einverstanden war.

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Einmal sei einer seiner Spieler vom letzten Mann Atleticos gefoult worden. Der Schiedsrichter hätte aber weder eine Gelbe, noch eine Rote Karte gegeben. „Er hatte sein eigenes Regelwerk und meinte, es würde dafür keine Karten mehr geben“, so Thielsch. Ein anderes Mal hätte er seinen Spielern bei Fouls Schauspielerei vorgeworfen. „Dabei hat einer einen Bluterguss am Oberschenkel und der andere ist gerade im Krankenhaus“, moniert der Frintroper Trainer. Die Rote Karte für einen seiner Akteure nach einem „Allerweltsfoul“, wie es Thielsch bezeichnet, sei dann einfach zu viel gewesen.

Thielsch: „Ich musste meine Spieler schützen, daher sind wir runtergegangen. Es gab einige Szenen. Auch unser Tor zum 3:3 wurde nach langer Zeit zurückgenommen. Man kann sagen, dass man froh sein soll, wenn in der Kreisliga C überhaupt ein Schiedsrichter kommt. Manchmal ist es aber besser, wenn keiner kommt.“

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