Essen. Eishockey-Oberligist feiert trotz durchwachsener Leistung 6:1-Derbysieg bei den Füchsen. So ordnet Moskitos-Trainer Albrecht den Auftritt ein.
„Hey, ab in den Süden“, sangen die mitgereisten Fans der Moskitos Essen, nachdem der Lette Elvijs Biezais durch seinen Treffer zum 5:1 ins verwaiste Füchse-Tor auch die letzten Zweifel am Derbysieg beseitigt hatte. Mit 6:1 (1:0, 2:1, 3:0) entschied der Essener Eishockey-Oberligist schließlich das Ruhrduell beim EV Duisburg vor 1500 Zuschauern in der PreZero-Rheinlandhalle für sich. Die Vorfreude auf die Playoffs ist groß bei den „Mücken“, am Sonntag (18 Uhr, Westbahnhof) entscheidet sich im Heimspiel gegen die Icefighters Leipzig, ob die Moskitos die Hauptrunde auf Platz zwei oder drei abschließen.
Moskitos Essen leisten sich fahriges Anfangsdrittel in Duisburg
Ein Punkt beträgt weiterhin der Rückstand auf die Tilburg Trappers, die zeitgleich bei den Rostock Piranhas antreten. „Wir wollen uns mit einem Sieg aus der Hauptrunde verabschieden und alles reinhauen. Platz zwei bleibt unser Ziel“, erklärt Moskitos-Trainer Danny Albrecht. Die erwartete Essener Dominanz von Beginn an blieb aus: Die Gäste hatten im Anfangsdrittel insgesamt zwar ein optisches Übergewicht und verbuchten mehr Abschlüsse als die Füchse, agierten aber fahrig im Offensivspiel, ließen strukturierte Spielzüge, Geschwindigkeit und mitunter die volle Bereitschaft vermissen.
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Die Hausherren hingegen hängten sich voll rein mit ihren limitierten Mitteln und konnten immer mal wieder für gefährliche Entlastung sorgen. „Die Füchse haben uns alles abverlangt“, erklärte Albrecht. „Wir sind nicht gut reingekommen. Das erste Drittel hat sich hingezogen wie ein Kaugummi, wir waren langsam in der Scheibenbewegung und hatten keine Spritzigkeit.“ Sinnbildlich für den anfänglichen Auftritt der Moskitos, die nach der Rückkehr von Robin Slanina und René Behrens mit vollem Kader anreisten: Die Führung fiel nach einem Eigentor des EVD.
Moskitos: Komov erhöht zu Beginn des Mitteldrittels auf 2:0
Talent David Lewandowski von der Düsseldorfer EG eroberte die Scheibe in der gegnerischen Zone, der Lette Elvijs Biezais kurvte vor das Tor, wo der Puck von einem Duisburger Schläger über die Linie rutschte (13.) – glücklich für die Moskitos, die nach Wiederbeginn gleich schon wieder jubeln durften. Alexej Dmitriev legte auf, Alexander Komov zog aus zentraler Position direkt ab, die abgefälschte Scheibe rutschte an Torhüter Linus Schwarte vorbei ins Netz (23.) – das 2:0. Essen steigerte sich, behielt die Kontrolle. „Im zweiten Drittel waren wir spritziger, aber nicht geradlinig in der gegnerischen Zone und haben gerne nochmal zur Torlinie herunter gepasst, statt abzuschließen.“
Die Moskitos verpassten es im Powerplay, sich vorzeitig abzusetzen und für klare Verhältnisse zu sorgen. Stattdessen sendeten die Füchse ein Lebenszeichen: In Überzahl verkürzte Kapitän Manuel Neumann mit seinem Distanzschuss auf 1:2 (32.). Die Wende? Nein, weil die „Mücken“ nur anderthalb Minuten später ihre hohe Qualität unter Beweis stellten. Eine feine Kombination über zwei No-Look-Pässe von Enrico Saccomani und Ryan Del Monte vollendete Dennis Reimer zum 3:1 (34).
Moskitos-Leistungsträger Zolmanis nach Bandencheck gesperrt
Die Gastgeber bemühten sich im Schlussdrittel noch einmal um den Anschluss, drängten die Moskitos phasenweise sogar in ihre Defensivzone. Im Konter sorgten die „Mücken“ dann allerdings für die Vorentscheidung: Del Monte verzichtete auf das Zuspiel auf Saccomani und drückte die Scheibe im zweiten Versuch selbst über die Linie. Einen Rückschlag kassierten die Gäste trotzdem noch, bevor die Doppelpacker Biezais und Komov für den 6:1-Endstand sorgten: Leistungsträger Sandis Zolmanis fehlt den Moskitos nach seiner Spieldauer-Disziplinarstrafe wegen Bandenchecks (52.) gegen Leipzig gesperrt.
So haben sie gespielt
Füchse Duisburg – Moskitos 1:6.
Drittel: 0:1, 1:2, 0:3.
Tore: 0:1 Biezais (13.), 0:2 Komov (23.), 1:2 Neumann (32.), 1:3 Reimer (34.), 1:4 Del Monte (46.), 1:5 Biezais (Empty Net, 56.), 1:6 Komov (60.).
Strafminuten: Essen 37 – Duisburg 37.
Zuschauer: 1517.