Essen. Eishockey-Oberligist Moskitos hat vorzeitig das Playoff-Ticket gebucht. Auf diese Gegner aus dem Süden könnte Essen im Achtelfinale treffen.

Lange mussten die Fans der Moskitos Essen darauf warten, in diesem Jahr ist es endlich wieder so weit: Nach fünf Jahren hat sich der Essener Eishockey-Oberligist erstmals wieder für die Playoffs qualifiziert. Schon sechs Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde haben die „Mücken“ das Ticket gebucht. In den Spielen am Freitag (20 Uhr, Westbahnhof) gegen die TecArt Black Dragons Erfurt und am Sonntag (18.15 Uhr) bei den Saale Bulls Halle haben die Moskitos die Gelegenheit, sich vorzeitig den dritten Platz und das Heimrecht in der ersten Runde zu sichern.

Moskitos: Sprung auf Platz zwei ist realistisch

Sogar der Sprung auf Rang zwei ist bis zum Abschluss der Hauptrunde realistisch, die Tilburg Trappers haben nur zwei Punkte mehr auf dem Konto und bereits ein Spiel mehr absolviert. Doch wäre Platz zwei überhaupt ein Vorteil für Essen? Als Drittplatzierter würden die Moskitos im Achtelfinale auf den Tabellensechsten der Oberliga Süd treffen. Der Gegner würde bereits mindestens sieben Tage vor dem ersten der maximal fünf Duelle feststehen, Trainer Danny Albrecht hätte deutlich mehr Zeit, um seine Mannschaft vorzubereiten.

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Schließen die „Mücken“ die Hauptrunde hingegen auf Platz zwei ab, ginge es gegen einen der beiden Pre-Playoff-Sieger aus dem Süden. Wer das ist, steht im „Worst Case“ erst weniger als 48 Stunden vor der ersten Achtelfinal-Begegnung am Sonntag, 3. März, fest. Essens Gegner hätte unter der Woche bereits zwei bis drei Spiele in den Knochen und die Moskitos auch in einem potenziellen Viertelfinale das Heimrecht, die Vorbereitungszeit wäre aber deutlich kürzer – sportlich und organisatorisch. „Es hat beides seine Vor- und Nachteile“, erklärt Albrecht. „Ich will Zweiter werden – egal, was passiert.“

Moskitos überzeugen in dieser Saison vor allem am Westbahnhof

Zumal die „Mücken“ vor allem zu Hause in dieser Saison überzeugen und das Heimrecht im Viertelfinale dementsprechend wertvoll wäre. Auf wen könnte der ESC im Achtelfinale überhaupt treffen? Die heißesten Kandidaten sind zum aktuellen Zeitpunkt der EC Peiting (7.), der Höchstadter EC (8.) und die Tölzer Löwen (9.), weil die aktuell viertplatzierten Bayreuth Tigers vor knapp zwei Wochen Insolvenz angemeldet haben und voraussichtlich nach der Hauptrunde aus der Wertung genommen werden. Die Vereine, die hinter den Tigers platziert sind, werden dementsprechend jeweils einen Platz aufrücken.

Der vermeintlich dankbarste Gegner wären wohl die Höchstadt Alligators. Die Formkurve zeigte in den vergangenen Wochen deutlich nach unten (nur zwei Siege aus zehn Spielen), der Oberligist musste zuletzt zwei, drei Spieler abgeben. „Sie können schon mithalten und sind auf jeden Fall nicht zu unterschätzen. In dem Fall würde ich Essen aber als Favorit sehen“, erklärt Michael Wutz, der beim Fachmagazin Eishockey NEWS für die Oberliga Süd verantwortlich ist.

Moskitos: Tölzer Löwen würden Moskitos vor Herausforderung stellen

Der EC Peiting ist sehr heimstark, weist insgesamt aber starke Schwankungen in seinen Leistungen auf und ist abhängig von seinen Importspielern. „Eigentlich machbar für Essen“, meint Wutz. Vor die wohl komplizierteste Aufgabe würden die Tölzer Löwen die Moskitos stellen. Die Löwen haben sich nach einem enttäuschenden Saisonstart und einem Trainerwechsel in den vergangenen Wochen enorm gesteigert und ihre letzten neun Heimspiele gewonnen – die Formkurve zeigt klar nach oben.

„Sportlich läuft es momentan gut mit Trainer Axel Kammerer, dessen dritte Amtszeit es bereits in Bad Tölz ist“, so Wutz. Auch die EV Lindau Islanders (10.) und der EV Füssen (11.) kommen als Gegner für Essen noch in Frage. So oder so: Im Achtelfinale sind die Moskitos zumindest nominell auf jeden Fall favorisiert.

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