Essen. Volleyball-Zweitligist VV Humann Essen landet mit 3:0 gegen Münster ersten Heimsieg der Saison. Allein Satz drei war ein packendes Spektakel.
VV Humann lebt, VV Humann jubelt und feiert. In diesen Wochen spüren die Zweitliga-Volleyballer aus der Wolfskuhle, dass sich Mut, Schweiß und Engagement am Ende lohnen. Sie ernten, was vor Jahren gesät wurde, als man dem großen personellen Umbruch mit Talenten aus den eigenen Reihen begegnete.
Am vergangenen Spieltag landeten die Humänner gepunktet mit dem 3:0 (25:22 25:18 33:31) gegen die Volleys Münster nicht nur den ersten Heimsieg der Saison, sondern sammelte auch drei weitere Zähler im Kampf um den Klassenerhalt. Die Mannschaft ist im Aufwind, das ist nicht zu übersehen. Humann rangiert nach zehn Spieltagen (14 Punkte) auf Platz acht - eine Region, die man jahrelang nur mit dem Fernglas erkennen konnten.
Jüngste Statistik des VV Humann Essen ist ein Statement
Die Statistik ist ein Statement: Vier der letzten fünf Spiele hat VVH gewonnen, in acht von zehn Partien hat das Team gepunktet, dabei sechs Tiebreaks gespielt. Aber die Zahlen drücken nicht annähernd aus, was das extrem junge Team von Trainer Christoph Bielecki zuletzt auf die Platte gezaubert hat. Auch aus emotionaler Sicht war das Treffen mit Münster ein Erlebnis. Die Zuschauer in der Wolfskuhle waren begeistert, verfolgten gebannt das packende Duell, das mit einem Looping der Gefühle endete.
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In den ersten beiden Durchgängen hatte der Gastgeber stark aufgespielt: dynamisch und entschlossen, mit einer enormen Durchschlagskraft. Der seit Wochen beständige Lukas Prions sowie Tom Borchert und Luc Lüftner entfachten einen Angriffswirbel auf hohem Niveau. Während bei den spielfreudigen Humännern fast alles funktionierte, agierte Münster mit Eigenfehlern teilweise recht unglücklich.
Im dritten Satz musste VV Humann Essen Aufholjagd starten
Plötzlich wendete sich das Blatt. Bis zum 1:9 fanden die Essener kein Mittel gegen die druckvollen Aufschläge der Gäste. Nach der Einwechslung des angeschlagenen Kapitäns Tim Dißmann begann die Aufholjagd. Über 10:13 führte Zuspieler Fynn Bach sein Team zum 14:14. Doch Münster zog erneut auf 23:19 davon. Der nächste Impuls kam mit Arne Redder. Beim 25:24 erhob sich die Halle zum Matchball, doch es sollten noch aufreibend Minuten werden. Es ging hin und her, VVH hatte letztlich das Quäntchen Glück und machte mit dem 33:31 den Deckel drauf.
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Trainer Christoph Bielecki war begeistert von den Comeback-Qualitäten seines jungen Teams, mahnt aber angesichts der engen Tabellensituation: „Der Erfolg gegen Münster war in der Höhe schon überraschend. Wir sind unglaublich stark in Satz drei zurückgekommen. Das hat die Jungs in den letzten Spielen immer wieder ausgezeichnet.“
Aber im Tabellenkeller geht es eng zu. Die jüngsten Erfolge haben Auftrieb gegeben, auch wenn es an diesem Samstag (20 Uhr) vermutlich trotzdem nicht reichen wird. Gegner ist der souveräne Spitzenreiter TuS Mondorf.