Essen. Innerhalb von nicht einmal 24 Stunden sammelte der Essener Zweitligist gegen SV LIndow-Gransee und beim VCO Berlin fünf Punkte ein.
Große Hoffnungen hatten die Zweitliga-Volleyballer in diesen Doppelspieltag gesetzt. Als richtungsweisend im Kampf um den Klassenerhalt hatten sie ihn bezeichnet. Sollte es tatsächlich so sein, sind die Humänner auf einem guten Weg, denn sie sammelten gegen die Tabellennachbarn innerhalb von nicht mal 24 Stunden fünf Punkte. Gegen SV Lindow-Gransee (3:1) holte VVH den ersten Dreier, beim VCO Berlin, dem Nachwuchsteam vom Bundesstützpunkt, gab es ein 3:2.
„Wir sind klar im Aufwärtstrend“, freute sich Trainer Christoph Bielecki und grinste: „Ich muss nun meine Wettschulden einlösen und werde am Samstag gegen Münster im Anzug an der Linie stehen. Dann wollen wir die Serie auf drei Siege ausbauen.“ (19.30 Uhr, Wolfskuhle).
VVH hat den Weg aus dem Tabellenkeller geschafft
Der VVH hat zunächst den Weg aus dem Tabellenkeller geschafft. Der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz beträgt drei Punkte. Wie schmal der Grat dort unten jedoch ist, zeigt die Statistik: Humann punktete in sieben von neun Partien – nur Spitzenreiter Mondorf hat eine höhere Quote. Allerdings gewann VVH dabei auch nur dreimal, davon zweimal nach Tie-Break. Die Humänner haben inzwischen sechs Fünf-Satz-Partien hinter sich.
Gastgeber Lindow-Gransee setzte zu Beginn da an, wo man gegen Mondorf aufgehört hatte. Druckvolle Aufschläge bereiteten der Essener Annahme erhebliche Schwierigkeiten. Vom 15:15 bis 20:20 war der Satz ausgeglichen, dann machte der SVL-Service erneut den Unterschied. Auch den zweiten Durchgang beherrschten zunächst die Gäste. Doch trotz zahlreicher Fehlaufschläge antwortete VVH, Zuspieler Fynn Bach setzte Angreifer Lukas Prions und Tom Borchert immer wieder in Szene - 1:1.
Im Satz drei bewiesen die Essener Moral
In Satz drei bewiesen die Essener Moral und drehten einen hohen Rückstand. Ähnlich im vierten, als man 9:14 hinten lag, Luc Lüftner sorgte mit einer fulminanten Aufschlagserie für das 16:14. Die Partie hatte in dieser Phase höchstes Niveau und war lange extrem spannend (20:19).
Beim VCO Berlin rückten Mittelblocker Lucas Janscheidt und Libero Tim Dissmann in die Startformation. Nach Annahme-Fehlern lief Essen dem 10:14-Rückstand lange hinterher, bevor Lukas Prions zum 22:22 ausglich. Ein Netzroller besiegelte jedoch das 22:25. In Satz zwei nutzte der VCO zunächst seine Athletik und Größenvorteile taktisch geschickt. Dank Borchert und Prions erzwangen die Humänner spät den Gleichstand (24:24), gaben aber auch diesen Satz ab.
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Die VCO-Talente steuerten mit der 2:0-Satzführung dem zweiten Saisonsieg entgegen, Humann bewies allerdings einmal mehr Comeback-Qualität und auch Abgeklärtheit. Quasi im Alleingang sorgte der spätere MVP Tom Borchert für den 25:18-Satzgewinn. Im vierten Satz setzte der VVH ein Zeichen, als er nervenstark die spektakulären Rallyes zum 13:12 und 14:12 für sich entschied, womit der Berliner Widerstand gebrochen war. Satz, Tiebreak und Sieg für die Humänner.
„Das Wochenende war körperlich und mental mega-anstrengend mit viel Druck auf dem Kessel. Samstag haben die Jungs klasse gekämpft. Die Wechsel haben hervorragend funktioniert. Sonntag haben wir zwei Sätze gebraucht, um über Emotionen ins Spiel zu finden. Beide Male sind wir beeindruckend zurückgekommen“, resümierte Bielecki.
Lindow-Gransee – VVH 1:3 (25:22, 20:25, 22:25, 21:25.).
VCO Berlin – VVH 2:3 (25:22 26:24 18:25 19:25 10:15).
Die Allbau Volleys unterlagen in der 2. Frauen-Bundesliga Pro dem ungeschlagenen Tabellenführer SW Erfurt zu Hause mit 0:3 (18:25, 23:25, 23:25). Keine Überraschung, denn die Gäste haben erst einen Punkt und gerade einmal vier Sätze in acht Spielen abgegeben. Die Übermacht war allerdings nur im ersten Satz deutlich, dann kämpfte sich die arg dezimierte Mannschaft von Trainer Marcel Werzinger (nur neun Spielerinnen) in die Partie. Ein Satzgewinn schien nicht unmöglich.
Mit dieser erneuten Niederlage sind die #pottperlen in den Tabellenkeller gerutscht. Bereits am Freitag (20 Uhr) steht das wichtige Spiel beim Nachbarn Bayer Leverkusen an, der nur zwei Punkte mehr auf dem Konto hat.
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