Essen. Rot-Weiss Essen ist Erster in der Niederrheinliga. Coach Hohenberg spricht über die Gründe und verrät, warum er entspannt auf die Tabelle schaut.

Nach dem Abstieg aus der Bundesliga läuft es bei den U19-Junioren von Rot-Weiss Essen wieder. In der Niederrheinliga haben sie sich die Tabellenführung zurückerobert und im Kreispokal stehen Simon Hohenbergs Schützlinge nach einem überzeugenden 5:2-Sieg gegen Schonnebeck bereits im Finale. Ist der Neustart damit geglückt?

„Es ist an den Ergebnissen abzulesen, wie gut unsere Entwicklung ist“, sagt Trainer Hohenberg. „Wir haben etwas Zeit gebraucht, um in der Liga anzukommen. Wir entwickeln uns als Team ständig weiter und zeigen mittlerweile eine Selbstverständlichkeit in jedem Spiel.“ In der Niederrheinliga hat RWE seit dem zweiten Spieltag keine Partie mehr verloren – die Bilanz seitdem: sieben Siege und zwei Unentschieden.

Rot-Weiss Essen: Offensive ist schwer auszurechnen

Ein elementarer Teil des Erfolgs ist die Ausgewogenheit in der Offensive. RWE hat keinen echten Topstürmer. Die Tore verteilen sich auf viele Schultern. Milot Ademi und Mats Brune trafen sechs Mal, Ahmed Etri und Bojan Potnar fünf Mal. RWE (38 Tore) stellt insgesamt die zweitbeste Offensive der Liga, häufiger traf nur Stadtrivale Schonnebeck (41 Tore). „Das spricht für unsere Qualitätsdichte in der Offensive. Wir haben mehrere Jungs, die Tore schießen können. Dadurch sind wir nicht berechenbar“, so Hohenberg.

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Auch defensiv ist Rot-Weiss (zen Gegentore) zwar nicht das Maß aller Dinge, aber nah am Bestwert der Liga. Nur der punktgleiche TSV Meerbusch musste weniger Treffer (sieben) hinnehmen. „Wir haben eine Zeit lang zu viele Gegentore kassiert und das lag gar nicht unbedingt an der Defensive, sondern am kollektiven Verteidigen in allen Mannschaftsteilen. In den letzten Wochen haben wir ein besseres Bewusstsein dafür entwickelt“, freut sich der RWE-Trainer über den Reifeprozess seines Teams.

Steht mit seiner Mannschaft gut da: Simon Hohenberg, Trainer von Rot-Weiss Essens U19.
Steht mit seiner Mannschaft gut da: Simon Hohenberg, Trainer von Rot-Weiss Essens U19. © FUNKE Foto Services | Michael Gohl

Seine Mannschaft stehe für „variablen Vollgas- und Spaßfußball“. Trainingsschwerpunkte setzt der Trainer ganz bewusst: „Am wichtigsten ist uns immer das Spiel mit dem Ball. Wir wollen eine Dominanz ausstrahlen. Danach kommen dann ebenfalls wichtige Themen wie die Restverteidigung.“

Yan Friessner Montas hat schon bei den Profis mitgespielt

Als übergeordnete Aufgabe sieht Hohenberg aber die Weiterentwicklung seiner Spieler: „Es ist meine Hauptaufgabe, Talente zu entwickeln. Wir sind da weitsichtig aufgestellt. Einige der Jungs trainieren auch schon mit den Profis des Drittligakaders.“ U19-Akteur Yan Friessner Montas gab sogar schon sein Profidebüt, das ausgerechnet im so wichtigen DFB-Pokalspiel gegen den Hamburger SV. Und er ist nicht der einzige, der „spannend für die erste Mannschaft sein könnte. Ich bin mir sicher, dass weitere folgen werden und auch in dieser Saison erste Profierfahrungen sammeln dürfen“, glaubt der Trainer.

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Auf die Tabelle schaut Hohenberg trotz des engen Rennens an der Spitze noch entspannt – Meerbusch (26 Punkte) ist punktgleich, Unterrath (21) und Schonnebeck (20) lauern dahinter: „Es ist ein Prozess. Wenn wir so weiterspielen wie in den vergangenen Wochen und unsere Punkte weiter konstant sammeln, dann wird die kausale Folge sein, dass wir auch am Ende der Saison ganz oben stehen.“

Rot-Weiss Essen trifft auf den SC Velbert

Einen weiteren kleinen Schritt Richtung Rückkehr in die A-Junioren-Bundesliga könnte RWE durch das vermeintlich einfache Restprogramm bereits bis zu Winterpause machen. Am kommenden Sonntag (11 Uhr) ist ein Sieg beim SC Velbert fast schon Pflicht, auch weil Hauptkonkurrent Meerbusch ein schwieriges Auswärtsspiel beim Bundesligaabsteiger VfB Hilden vor der Brust hat – der VfB brachte Rot-Weiss die bisher einzige Saisonniederlage bei.

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