Essen. Moskitos Essen belohnen sich zum Oberliga-Auftakt gegen Tilburg nicht für überzeugende Leistung. Das macht Hoffnung für die nächste Aufgaben.
Nicht Zählbares gab es zum Oberliga-Auftakt für die Moskitos Essen, dafür aber viel Anerkennung von den Fans für einen überzeugenden Auftritt, der Lust auf mehr macht: Der Eishockey-Oberligist belohnte sich bei der 3:5 (1:1, 1:2, 1:2)-Niederlage vor 1200 Zuschauern am Westbahnhof gegen die Tilburg Trappers nicht. Den nächsten Anlauf auf die ersten Punkte nehmen die „Mücken“ am Sonntag (18 Uhr, Kohlrabizirkus) bei den Icefighters Leipzig, die dem Herforder EV am ersten Spieltag deutlich mit 3:8 unterlagen.
Was macht Hoffnung? „Dass wir gegen einen Top-Gegner in unserer Liga über weite Strecken dominanter waren“, sagt Trainer Danny Albrecht. „Am Ende ist es ein Ergebnissport. Wir müssen am Sonntag unsere Punkte einfahren.“ Torwart Bastian Flott-Kucis stimmt „die Art und Weise, wie wir gespielt haben“, optimistisch. „Wenn wir eine ähnliche Leistung zeigen wie gegen Tilburg, bin ich zuversichtlich, dass wir am Sonntag Punkte mitnehmen.“
Moskitos: Das sind vier Erkenntnisse aus der Auftaktpleite.
Immer wieder hatten die Moskitos Gelegenheit, nachdem sie ausgeglichen hatten, das Momentum endgültig auf ihre Seite zu ziehen, was aber nicht gelang – auch, weil sie insgesamt zu ineffektiv im Abschluss waren. „Wir haben auch genug Chancen vorne kreiert“, analysierte Albrecht. Die Zahlen belegen das: 39 Mal schossen die Essener auf das Tilburger Tor, scheiterten drei Mal an Latte oder Pfosten. Pech oder eine Qualitätsfrage? Fakt ist: Es wäre mehr drin gewesen für die Gastgeber.
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„Wir haben Mentalität gezeigt und sind immer wieder zurückgekommen. Dann hat vielleicht auch ein bisschen das Scheibenglück gefehlt“, findet Flott-Kucis. Die Trappers waren abgezockter: Tilburg brachte die Scheiben zum Tor, machte aus einfachen Mitteln viel und holte sich so das Momentum immer wieder zügig zurück – Erfahrung setzte sich durch.
Die ersten drei Gegentreffer der Moskitos fielen nach ähnlichem Muster: Schüsse von der blauen Line wurden entweder abgefälscht oder der zweite Versuch landete im Essener Tor, weil die Gastgeber die Scheibe nicht konsequent genug klärten. Das erste Tilburger Tor nach nur 45 Sekunden führte Albrecht auf die Nervosität der jungen Essener Mannschaft zurück.
Unglückliche Gegentore, aber Moskitos müssen konsequenter sein
Im zweiten Drittel seien die Wechselphasen zu lang gewesen, phasenweise schlich sich Müdigkeit bei den Spielern ein, sodass sie die Gegenspieler in den entscheidenden Szenen nicht aus dem Torraum drängten. „Dann sind die Abpraller so gefallen, wie sie gefallen sind – auf deren Schläger und nicht auf unseren“, erklärt Flott-Kucis. Sicherlich unglücklich, allerdings durften die „Mücken“ ihren Gegenspielern im Torraum nicht so viel Platz lassen.
Lange haben die Moskitos darauf gewartet, beim ersten Oberliga-Auftritt sind die Kontingentspieler den Erwartungen gerecht geworden, Unterschiedsspieler zu sein. Die Letten Elvijs Biezais, der gleich zwei Mal knipste, Sandis Zolmanis und Edmunds Augstkalns sorgten dafür, dass das Duell bis in die Schlussminuten offenblieb. Das Kontingent-Trio scheint sich auf dem Eis blind zu verstehen, mindestens ein Lette war an jedem Treffer beteiligt. Ein Trumpf in dieser Saison? „Ich glaube, dass die drei zu den besten Spielern der Liga gehören werden“, erklärt Albrecht. „Es ist schön, Ausländer zu haben, bei denen man weiß, dass sie Spiele entscheiden können.“
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Moskitos haben das Potenzial, die Fans zu begeistern
Die Moskitos Essen begeisterten ihre Anhänger mit temporeichem Eishockey und traumhaften Spielzügen, die zu den Toren führten. Die Spieler rissen die Fans mit, die ihre Mannschaft vor allem in Druckphasen lautstark nach vorne peitschten. Besonders der 1:1-Ausgleich durch Augstkalns nach einer Co-Produktion der drei Letten und der 3:3-Ausgleich durch Biezais nach feinem Doppelpass mit Augstkalns sorgte für Stimmung.
Können die Essener an den spielstarken Auftritt anknüpfen, haben sie das Potenzial, die Zuschauer regelmäßig zu begeistern. Die Leistung gegen Tilburg muss die Messlatte für die nächsten Wochen sein. „Hut ab auch an die Zuschauer. 1200 Zuschauer, das ist das, was wir uns gewünscht haben für den ersten Gegner“, erklärte Albrecht. „Kompliment, dass wir so gepusht wurden.“
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