Essen. Moskitos Essen haben gegen die U20 der DEG den ersten Testspielsieg eingefahren. Kapitäne, Kennenlernen, Transfers: Das ist der aktuelle Stand.
Zum Schläger greifen die Spieler der Moskitos Essen nahezu täglich – vor allem in der Vorbereitung, wenn das Trainingspensum besonders hoch ist. Schließlich ist er das Arbeitsgerät der Essener Eishockey-Profis. In der abgelaufenen Woche aber griffen die „Mücken“ auch neben dem Eis zum Schläger: Zuerst beim Minigolf, dann beim Swin-Golf. Das Ziel: Die neue Mannschaft sollte sich kennenlernen, auch abseits der Eishalle am Westbahnhof viel Zeit miteinander verbringen.
Als „Spaßwoche“ beschrieb Danny Albrecht die Tage, in denen der Sport in der jungen Phase der Vorbereitung nicht ganz im Fokus stand. Neben der Golf-Aktivitäten war das Team unter anderem bei einem Sponsor essen und hat einen Abend in einer Bar verbracht. Und wie lief’s?
Moskitos Essen: Konditionell auf der Höhe
„Bei den Teamevents ging es darum, zusammen zu sein, sich kennenzulernen und auch Spaß zu haben“, erklärt der Coach. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft sei, so ist zu hören, nicht zu vergleichen mit der im letzten Jahr, deutlich harmonischer. Kein Wunder, denn viele Spieler kennen sich von Nationalmannschaftslehrgängen oder aus ehemaligen Vereinen.
Auch interessant
Trainiert wurde aber natürlich auch täglich, zu Beginn der letzten Woche standen Leistungstests auf dem Programm, bei denen durch verschiedene Läufe das Fitnesslevel der Essener überprüft wurde. „Unser Durchschnitt war genau wie der der polnischen Nationalmannschaft, was sehr gut ist“, berichtet Albrecht. Eine anstrengende Woche, die die Moskitos mit dem zweiten Testspiel gegen die U20 der Düsseldorfer EG abschlossen.
Lesen Sie hier: 1000 Fans machen mit den Spielern die La-Ola.
Nach der 2:3-Niederlage gegen Zweitligist Selber Wölfe zum Vorbereitungsstart, bei der die Essener gleich überzeugten, konnten sie gegen den Kooperationspartner keinen weiteren Schritt nach vorn machen – auch, wenn das Ergebnis beim 7:1-Heimsieg deutlich für Essen ausfiel. „Spielerisch war das mau. Ich war mit der Einstellung nicht ganz so zufrieden – vor allem in den ersten beiden Dritteln“, erklärt Albrecht. Im Schlussabschnitt konnten sich die Gastgeber am Westbahnhof aber etwas steigern und das Ergebnis letztlich deutlich gestalten.
Cornett – „der absolute Vollprofi“
Robin Slanina, der nach muskulären Problemen sein Vorbereitungsdebüt feierte, traf doppelt, Enrico Saccomani verbuchte einen Hattrick – beide liefen schon in der letzten Saison am Westbahnhof auf. Backup-Torhüter Justus Roth fehlte krankheitsbedingt, Nachwuchs-Goalie Jan Lukas Häsler stand zwischen den Pfosten. Johannes Oswald, Neuzugang der Moskitos, lief für die andere Seite, für den Kooperationspartner auf, von dem einige Talente bereits regelmäßig in Essen trainieren. Fehlen wird weiterhin Nicolas Cornett mit einer Schulterverletzung.
Der Zugang vom Herner EV macht die läuferischen Elemente im Training bereits mit – allerdings alles noch ohne Körperkontakt. „Er macht einen sehr, sehr guten Fortschritt, aber ich will auch nicht zu viel zum Zeitpunkt sagen, wann er wieder fit sein könnte“, meint Albrecht. Trotz der Verletzung hat der Coach den 24-Jährigen kürzlich zum neuen Kapitän ernannt – ein starkes Zeichen an Cornett. „Corni ist ein Typ, der auf dem Eis und athletisch immer vorneweg geht. Er ist da ein absoluter Vollprofi.“
Weitere Berichte zu den Moskitos Essen
- Darum sieht DEL-Torwart die Moskitos als Sprungbrett
- Lizenz der Moskitos Essen: Warum sich Transparenz auszahlt
- Moskitos Essen: Auflagen erfüllt, finale Zulassung erhalten
Assistenten werden der Verteidiger Fabio Frick, der im Sommer intensiv im athletischen Bereich gearbeitet habe und die Abläufe am besten kenne, und der erfahrene Alexej Dmitriev, der mit seiner Erfahrung, seinem Alter und seiner Vita auch die jungen Spieler mitnehmen könne, sagt Albrecht über den 37-Jährigen. Komplettiert wird das Kapitäns-Quartett von Angreifer Sandis Zolmanis, der das Sprachrohr für lettische Kontingent-Trio sein und ein absoluter Leistungsträger werden soll.
Moskitos Essen: Zugänge sind noch möglich
Nachdem die Essener in den bisherigen eineinhalb Wochen Vorbereitung vor allem am Defensivverhalten in der eigenen Zone gefeilt haben, richtet sich der Fokus in der neuen Woche mehr auf taktische Aspekte – das Forechecking, den Spielaufbau und allgemein das Spiel nach vorne. „Alles Step-by-Step“, sagt Albrecht.
Das ist das Auftaktprogramm der Moskitos Essen.
Stressen müssen sich die Moskitos nicht, im Vergleich zu anderen Oberligisten sind sie recht früh in die Vorbereitung gestartet. Und noch sind es ja fast vier Wochen bis zum Liga-Auftakt gegen Tilburg. Bis dahin soll sich noch etwas auf der Zugangsseite tun, die Moskitos wollen noch einmal aktiv werden auf dem Transfermarkt.
Ein Muss seien weitere Verpflichtungen aber nicht. Auch die jungen Spieler der Kooperationspartner Düsseldorf und Zweitligist Krefeld Pinguine, auf die die Essener am Freitag (20 Uhr, Westbahnhof) zum Auftakt des Wohnbau-Cups treffen, sollen ihre Möglichkeiten bekommen. „Wenn“, das kann Albrecht verraten, „dann brauchen wir noch etwas für die Spitze und nicht für die Breite.“
So haben sie gespielt
Moskitos – Düsseldorfer EG U20 7:1.
Drittel: 0:0, 4:1, 3:0.
Tore: 0:1 Lewandowski (24.), 1:1 Slanina (27.), 2:1 Komov (31.), 3:1 Slanina (35.), 4:1/5:1/6:1 Saccomani (40./41./45.), 7:1 Hane (51.).
Strafminuten: Essen 8 – Düsseldorf 16.
Zuschauer: 487.