Essen. Torwart Bastian Flott-Kucis wechselte vom DEL-Ligisten Frankfurt zu den Moskitos. Dass er sich für Essen entschieden hat, hat besonderen Grund.
Einen ersten Eindruck vom neuen Arbeitgeber verschaffte sich Bastian Flott-Kucis in der Hockey-Arena an der Raumerstraße. Der Eishockey-Torhüter der Moskitos Essen schaute sich dort gemeinsam mit seiner Frau und den Teamkollegen Niklas Heyer und Alexander Komov das Pokal-Heimspiel der Hockeyskater an – und durfte so die ersten Moskitos-Tore bejubeln. „Es war mein erstes Skaterhockey-Spiel“, sagt Flott-Kucis. 21 Tore und zwei Rote Karten – „das war eine wilde Nummer“.
Ende Juni ist Flott-Kucis nach dem Wechsel vom Erstligisten Löwen Frankfurt nach Essen gezogen. „Bis jetzt läuft es ganz gut“, sagt der 26-Jährige. Seine Frau hat gleich einen Job auf der Intensivstation eines Essener Krankenhauses übernommen. Ein bisschen haben sie bereits die Stadt zu Fuß erkundet, Flott-Kucis war auch schon mit dem Fahrrad unterwegs. Ihm gefällt es sogar besser als in der Mainmetropole.
Flott-Kucis sieht Wechsel zu den Moskitos nicht als Rückschritt
In Frankfurt stand der Goalie in den letzten drei Jahren zwischen den Pfosten. Konnte er sich in der DEL2 zumindest phasenweise gegen seine beiden Konkurrenten durchsetzen, musste er sich nach dem Aufstieg in die DEL im Vorjahr über weite Strecken hinten anstellen. Nur knapp 400 Spielminuten sammelte Flott-Kucis in der abgelaufenen Spielzeit. „Es hat sich schon ein bisschen länger angedeutet, dass ich aus Frankfurt weggehe, weil einige Dinge neben dem Eis nicht so gelaufen sind, wie sie hätten laufen sollen.“
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Die geringe Spielzeit sei allerdings das kleinste Problem gewesen. Doch warum ausgerechnet der Wechsel nach Essen? Rein sportlich gesehen ein deutlicher Rückschritt – von der DEL in die Oberliga. Zumal der Torhüter auch einige Angebote aus der DEL2 hatte. „Danny hat als Erster Interesse gezeigt und dann auch stetig nachgefragt, wie es aussieht und ob er noch etwas machen kann“, erklärt Flott-Kucis. Der Coach habe ihn mit dessen Konzept überzeugt - mit einem Torwarttrainer und Johan Merbah als Fitness-Trainer.
Dazu die garantierte Spielzeit: Unter Albrecht soll Flott-Kucis die klare Nummer eins sein. „Er ist mein wichtigster Mann. Für mich war von Anfang klar, dass ich einen gestandenen, guten ersten Torwart benötige, den ich in Basti gefunden habe“, sagt Danny Albrecht über seinen „Wunschkandidaten“.
Moskitos-Trainer Danny Albrecht hatte nicht mit Zusage gerechnet
Der Coach selbst hatte nicht damit gerechnet, dass sich Flott-Kucis für die Moskitos entscheiden würde. Die Oberliga sei auch nicht sein erster Gedanke gewesen, sagt der Goalie. „Ich bin aber jetzt an einem Punkt in meiner Karriere, an dem ich viel spielen will und muss.“
Es gibt viele neue Teamkollegen für den gebürtigen Kaufbeurer, aber drei kennt er aus den letzten Jahren: Mit Alexej Dmitriev feierte er in Frankfurt die Zweitliga-Meisterschaft, mit Nicolas Cornett und Niklas Heyer hat er beim EC Bad Nauheim gespielt. „Dort habe ich die Jungs ein bisschen unter meine Fittiche genommen, weil es ihr erstes richtiges Profijahr war und mein viertes“, erklärt Flott-Kucis.
Moskito beim ersten Training
Flott-Kucis erkundigte sich in der Sommerpause bei Heyer, einem seiner besten Freunde, nach Danny Albrecht, weil der Verteidiger schon in Herne unter Albrecht trainiert hatte. Das Feedback sei durchweg positiv gewesen. Kurios: Erst nachdem Flott-Kucis sich bei Heyer gemeldet hatte, wurde dem Goalie klar, dass sein Freund zum Westbahnhof wechselt – was für ein Zufall. Da zögerte der Keeper nicht mehr lange.
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Am Donnerstag laden Moskitos zum ersten öffentlichen Training
Die ersten Wochen in Essen verliefen nicht ganz geräuschlos. In Teilen der Mannschaft herrschte Verunsicherung wegen der Lizenzauflagen. Wie haben die Spieler das Thema verfolgt? „Eigentlich relativ entspannt“, sagt Flott-Kucis. „Thomas Böttcher war immer sehr transparent uns gegenüber. Er hat uns gesagt, was fehlt, aber auch, dass er keine Zweifel habe, dass es weitergeht. Ich für meinen Teil habe ihm da voll und ganz vertraut.“
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Bereits seit einigen Wochen ist der Großteil der Mannschaft in Krefeld auf dem Eis und trainiert dort mit dem Co- und Torwarttrainer der Pinguine. Für diesen Mittwoch ist der Trainingsstart am Westbahnhof terminiert. Am Donnerstag ist um 18.15 Uhr das erste öffentlichen Training. Und was erwartet Flott-Kucis von dieser Saison? „Viel spielen, gut spielen und in jeder Partie der Mannschaft die Chance geben, so lange wie möglich im Spiel zu bleiben.“
An die Spitzenmannschaften wie Hannover und Halle werde man wohl nicht ganz drankommen. „Aber ich denke, danach ist alles offen.“ Besser als in den letzten Jahren werde es auf jeden Fall, davon ist der Neuzugang überzeugt. Und perspektivisch hofft er natürlich, wieder in höheren Ligen spielen zu können. Die Moskitos als Sprungbrett? „Absolut.“
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