Bremen. Frauenfußball-Bundesligist SGS Essen verliert trotz zweimaliger Führung bei Werder Bremen mit 2:3. Das war die entscheidende Schwäche.
Die SGS Essen hat vor dem Saisonfinale in der Frauenfußball-Bundesliga noch keine endgültige Gewissheit in Sachen Klassenerhalt. Das Polster auf den ersten Abstiegsplatz ist mit sechs Punkten aber nach wie vor komfortabel. In Bremen ließen sich die Essenerinnen allerdings einen Punktgewinn trotz zweimaliger Führung kurz vor Schluss noch nehmen und unterlagen mit 2:3 (1:1). „60 Minuten lang waren wir klar besser“, ärgerte sich SGS-Trainer Markus Högner. „Am Ende haben wir uns selbst geschlagen, weil wir es versäumt haben, den Deckel drauf zu machen und bei Standards sehr unsicher waren.“
Mit einer Änderung in seiner Startelf schickte Högner sein Team auf den Rasen. Kim Sindermann erhielt den Vorzug vor Stammtorfrau Sophia Winkler. Dort war sie aber lange vom Geschehen sehr weit entfernt. Die SGS ließ von Beginn an erkennen, dass sie in Bremen letzte Zweifel am Klassenerhalt beseitigen wollte. Ella Touon hatte nach einem Eckstoß von Natasha Kowalski früh die erste Möglichkeit, traf den Ball aber nicht richtig (4.).
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SGS Essen kontrolliert die Partie und hat auch Chancen
Die Gäste kontrollierten die Partie und fanden in der Anfangsphase immer mal wieder Lücken in der Bremer Defensive. Kowalski spielte einen starken Pass auf Angreiferin Ramona Maier, die allein auf das Werder-Tor zusteuerte, der erste Kontakt aber war nicht optimal. Die Essenerin konnte den Ball zwar noch an Torfrau Borbe vorbei legen, doch der Winkel war zu spitz (9.).
Danach stabilisierten sich die Gastgeberinnen. Schönebeck war optisch weiter überlegen, kam aber nicht mehr ins letzte Drittel. Kowalski versuchte den Kunstschuss aus knapp 30 Metern, verfehlte den Winkel aber gut einen Meter (34.). Dann aber hatte Essens Maier eine geniale Idee und spielte bedrängt einen perfekten Ball in den Lauf von Vivien Endemann. Vom rechten Flügel brachte sie den Ball flach in die Mitte, wo Elmazi einen Schritt schneller war als ihre Gegenspielerin und ihre zuletzt aufsteigende Form mit ihrem ersten Saisontor krönte (40.).
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Es war die verdiente Führung, doch sie hielt nicht lange. Denn die SGS schaufelte sich den Ball selbst ins Tor. Bremens Meyer holte einen Eckball raus, den Lührßen hereinbrachte. Essens Keeperin Sindermann traf bei ihrem Klärungsversuch Mitspielerin Touon - und der Ball sprang ins eigene Tor (44.). Ein Treffer, der sich nicht angedeutet hatte. Aber er warf die SGS nicht aus der Bahn. Gleich nach Wiederbeginn nahmen die Essenerinnen die Belagerung des Werder-Strafraums wieder auf.
Auch die zweite Führung der SGS Essen ist hochverdient
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Mit Erfolg: Katharina Piljic ging mit Tempo auf die Bremer Viererkette zu, legte links auf die Angreiferin Maier ab, die sofort abzog und genau in den Winkel traf (59.). Und wieder war die Führung hochverdient, weil Werder zu passiv war. Elmazi hatte kurz darauf noch die Chance, alles klar zu machen, verfehlte aber das Tor knapp (66.). Doch die Gastgeberinnen wurden stärker. Den Schuss von Sanders parierte Torfrau Sindermann noch (74.), beim Versuch von Lührßen aus spitzem Winkel war sie geschlagen (75.). Bremen glich aus zum 2:2. Mit einem Punkt hätte die SGS leben können, aber man hatte die Bremer Standards nicht im Griff: Erst köpfte Hausicke an die Latte (86.), eine Minute später war sie mit dem Fuß zur Stelle und markierte den schmeichelhaften Siegtreffer.
„In den verbleibenden Spielen müssen wir es besser machen“, befand Högner. Rechnerisch fehlt noch ein Punkt zum Klassenerhalt, doch der Trainer hat noch mehr im Sinn: „Wir wollen am Ende auch eine gute Platzierung erreichen.“ Den aktuell siebten Platz zu verteidigen, wäre allemal ein Erfolg.
So haben sie gespielt
Werder Bremen - SGS Essen 3:2 (1:1).
SGS: Sindermann – Touon (90. Edwards), Meißner, Ostermeier, Sterner – Piljic (84. Pucks), Pfluger (46. Rieke) – Elmazi, Kowalski, Endemann (75. Berentzen) – Maier.Tore: 0:1 Elmazi (40.), 1:1 Touon (Eigentor, 44.), 1:2 Maier (59.), 2:2 Lührßen (75.), 3:2 Hausicke (87.).