Essen. Essener wollen gegen Großwallstadt ihre Heimserie ausbauen und die Englische Woche mit einem Sieg abschließen. Seit zehn Heimspielen ungeschlagen
Die Punkte auf der Checkliste sind fast alle abgearbeitet in dieser anstrengenden Woche, doch eine Aufgabe hat der Tusem Essen in der 2. Handball-Bundesliga noch zu erledigen. Nach der Niederlage in Potsdam und dem Sieg gegen Saporischschja geht es an diesem Freitag (Anwurf 19.30 Uhr, „Am Hallo“) zuhause gegen den TV Großwallstadt.
Eine durchaus herausfordernde Aufgabe zum Abschluss der Englischen Woche.„Das Spiel am Freitag wird für die Jungs ein etwas größerer Stress“, sagte Tusem-Trainer Michael Hegemann am Dienstagabend kurz nach dem Sieg gegen den ukrainischen Meister. Tatsächlich hatte seine Mannschaft leichtes Spiel gegen den HC Motor Saporischschja, spielte frei auf und gewann mehr als verdient mit 37:27.
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Die Ukrainer, die sich dem Ende einer langen und kräftezehrenden Saison entgegensehnen, waren gegen die flinken Essener teilweise überfordert. Nun aber wartet ein gestandener Zweitligist auf die Mannschaft von der Margarethenhöhe und der TV Großwallstadt dürfte sicherlich fitter auflaufen als Saporischschja. Immerhin hatte der Tabellenzehnte unter der Woche spielfrei.
Hegemann testete mehrere Konstellationen
„Es ist ein Gegner auf Augenhöhe, der uns richtig fordern wird. Da müssen wir schon die bestmögliche Leistung auf die Platte bringen, um unsere Heimserie ausbauen zu können“, betont Hegemann. Allerdings muss der Trainer dabei auf gleich drei wichtige Spieler verzichten, denn zu den langzeitverletzten Jonas Ellwanger und Felix Eißing gesellt sich nun auch Dennis Szczesny mit einem Mittelhandbruch.
Dies war auch unter der Woche gegen Saporischschja der Fall, weshalb Hegemann in dieser Partie ohne Wertung mehrere Konstellationen testete. Die wohl spannendste sahen die Zuschauer Mitte der zweiten Halbzeit, als nur Feldspieler auf der Platte standen, die nach 2000 geboren wurden. Es hat funktioniert, denn Nils Homscheid, Luis Buschhaus und Co. lieferten vor allem in der Offensive ab und sammelten wertvolle Spielzeit. „Für die jungen Spieler war das Spiel gut, um Selbstbewusstsein und Sicherheit zu tanken“, sagt der Trainer.
Die Abwehr wird viel zu tun haben
Gegen Großwallstadt geht es aber um Punkte, Experimente sind in diesem Traditionsduell fehl am Platz. Vor allem die Abwehr wird gegen den abschlussstarken Finn Wullenweber (134 Saisontore) und Frieder Bandlow (126) viel zu tun haben und muss dichthalten, um die Serie von zehn ungeschlagenen Heimspielen auszubauen.
In dem recht außergewöhnlichen Hinspiel arbeitete die Verteidigung bestens. Zur Halbzeit stand es 9:6 für den Tusem, am Ende gab es einen 25:18-Erfolg zu bejubeln. Die Zahl der Gegentreffer spricht eine deutliche Sprache, auch wenn sich Trainer Michael Hegemann an ein doch eher engeres Duell erinnert: „Sie haben uns lange gefordert und unter Druck gesetzt. Das Spiel war nicht so klar wie es das Ergebnis vermuten lässt.“ Aber es hat eben gezeigt was möglich ist.
Ein neuer Trainer hat in Großwallstadt das Sagen
Kleiner Haken: mittlerweile hat ein neuer Trainer beim TV Großwallstadt das Sagen. Vyacheslav Lochmann übernahm die Churfranken im Winter, nachdem Igor Vori aus persönlichen Gründen zurückgetreten war. Und der Neue hat das Team durchaus in die richtige Spur gelenkt. „Durch den Trainerwechsel ist die Mannschaft insgesamt stabiler geworden und verteidigt in einer sehr körperlichen 6:0-Deckung“, sagt Essens Trainer Hegemann. Das macht es seiner Mannschaft wiederum nicht leicht in die Tiefe und ins schnelle Angriffsspiel zu kommen.
Doch die Partie gegen Saporischschja sowie das Hinspiel in Großwallstadt haben gezeigt, was der Tusem leisten kann. In Kombination mit dem Selbstbewusstsein von zehn ungeschlagenen Heimspielen in Folge dürfte es somit auch der Gegner nicht leicht haben.
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